Horner: "Haben ab jetzt nur noch Schlüsselwochenenden"

Mit welchen Argumenten Christian Horner seine Red-Bull-Mannschaft auf den WM-Endspurt einschwört und warum er Fernando Alonso unter Druck sieht

(Motorsport-Total.com) - Nach der Schlappe von Monza will Red Bull in Singapur eine Schlussoffensive in der Weltmeisterschaft starten. Das wird auch notwendig sein, denn die Red-Bull-Piloten Sebastian Vettel und Mark Webber sind längst nicht mehr die direkten Jäger von WM-Leader Fernando Alonso, sondern sind mit 39 und 47 Punkten Rückstand auf die Plätze vier und fünf abgerutscht.

Titel-Bild zur News: Christian Horner (Red-Bull-Teamchef)

Christian Horner glaubt nach wie vor fest an die Titelverteidigung Zoom

Doch Red-Bull-Teamchef Christian Horner lässt sich durch die schwierige Ausgangssituation nicht entmutigen. "Die Strategie ist einfach - wir müssen jetzt angreifen", stellt der Brite gegenüber 'Sky Sports F1' klar. "Wir haben jetzt nur noch Schlüsselwochenenden, und es gibt nur Vollgas. Beide Fahrer sind eine ordentliche Anzahl von Punkten hinter Fernando, aber wie wir wissen, gibt es 25 Punkte für einen Sieg, und es liegen noch sieben Rennen vor uns - da kann alles passieren."

Horner schwört Red-Bull-Mannschaft ein

Horner hat sich einige Argumente zurechtgelegt, wie er seine Mannschaft darauf einschwört, nicht vorzeitig aufzugeben. Er verweist auf die Vergangenheit: "Die Situation erinnert ein wenig an 2010. Wir werden jedes Rennen so nehmen, wie es kommt, und unser Bestes geben - und am Ende des Jahres werden wir sehen, ob es ausgereicht hat oder nicht." Vor zwei Jahren reichte es - und Sebastian Vettel und Red Bull wurden erstmals Weltmeister.

Horner erkennt einen weiteren Vorteil für Red Bull: "Dieses Jahr gibt es so viele konkurrenzfähige Autos - Sauber fährt vorne mit, manchmal Force India. Da hat man keine Garantie, unter die Top 3 zu kommen. In den vergangenen Jahren war man an einem schlechten Tag immer noch Dritter oder Vierter , heute ist man Elfter oder Zwölfter."

"Das ist die Chance, diesen Rückstand aufzuholen." Christian Horner

Warum das seinem Team entgegenkommt? "Das ist die Chance, diesen Rückstand aufzuholen, denn wenn man im Gegensatz zu einem direkten Konkurrenten ein gutes Wochenende hat, dann kann man diese Punkte sehr rasch wettmachen." Einziges Problem: Alonso und Ferrari haben dieses Jahr kaum schlechte Wochenenden, schließlich ist der F2012 das konstanteste Auto im Feld.

Horner sieht Alonso unter Druck

Obwohl sich Red Bull im WM-Endspurt nach den Defekten in Valencia und Monza keine Fehler mehr leisten kann, sieht Horner den Druck "eher bei Fernando": "Er muss weiter punkten. Die McLaren werden weiter stark sein, und mit Kimi Räikkönen gibt es einen Geheimtipp, der sich herangeschlichen hat."

Vom Lichtmaschinendefekt, der "für das gesamte Team enttäuschend war, weil das Problem bereits zum zweiten Mal aufgetreten ist", will er sich nicht vom Kurs abbringen lassen: "Renault und seine Zulieferer haben hart gearbeitet, und ich hoffe, dass wir keine Wiederholung erleben werden. Es bringt aber nichts, mit dem, was passiert ist, zu hadern, denn wir können es nicht mehr ändern. Jetzt konzentrieren wir uns auf dieses Wochenende."