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Webber gibt zu: "Ich will meine Statistik verbessern"

Red-Bull-Pilot Mark Webber outet sich als Statistikfreak und will die Chance, für ein Weltklasseteam zu fahren, nutzen, um seine Bilanz aufzubessern

(Motorsport-Total.com) - Viele Formel-1-Piloten behaupten, dass ihnen Zahlen und Rekorde nichts bedeuten. Mark Webber gehört nicht zu ihnen. Der australische Red-Bull-Pilot, der in seiner Karriere noch keinen internationalen Titel errungen hat, gibt zu, dass ihm die Statistik als Triebfeder dient. "Es liegt in der Natur des Menschen, dass man immer mehr will", erklärt der aktuelle WM-Zweite gegenüber 'Autosport', dass er sich gerne mit anderen Piloten und Legenden vergleicht.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber zieht seinen Erfolgshunger auch aus der Statistik

"Man denkt nie, dass man mehr Siege als so mancher Weltmeister hat, aber so ist es nun mal", verweist Webber auf seine neun Siege - mehr als zum Beispiel Jochen Rindt, der sechs Grand-Prix-Siege zu Buche stehen hat. Nur 32 Fahrer feierten mehr Siege als der "Aussie" (Webbers Statistik in der Formel-1-Datenbank). "Würde ich lieber einen Sieg und eine Weltmeisterschaft haben?", fragt er sich selbst. "Nun ja, wahrscheinlich schon. Aber ich habe neun Siege, und will natürlich mehr Siege. Später sehen wir dann, was mit den großen Dingen passiert."

Die Zahlen lügen nie

Trotz des fehlenden Titels ist Webber mit seiner bisherigen Formel-1-Bilanz zufrieden: "Am Ende bin ich sehr stolz auf das, was ich erreicht habe. Als ich Australien hinter mir ließ, um eine vernünftige Karriere in der Formel 1 zu haben, da hatte ich dafür keine Garantien, also habe ich erreicht, was ich verdient habe."

Webber ist der Meinung, dass die Statistik ein repräsentatives Bild seiner Karriere zeigt: "Ich habe mich immer durchgearbeitet und mich der Situation gestellt. Es gab Hochs und Tiefs - meine Statistik zu verbessern liegt in meinen Händen, aber am Ende lügen die Zahlen nie. Ich fahre für ein Weltklasseteam, und wir haben die große Chance, viele Statistiken zu verbessern - und genau das will ich machen."

"Meine Statistik zu verbessern liegt in meinen Händen." Mark Webber

Begleicht Webber seine Rechnung mit Spa?

Bereits in Spa-Francorchamps möchte der 35-Jährige damit weitermachen, schließlich handelt es sich für ihn um eine besondere Strecke. Auf der Ardennenpiste zerschellte 2001 seine Chance, Formel-3000-Champion zu werden, bei einem schweren Crash in der berüchtigten Eau-Rouge-Kurve. Dennoch gilt Webber als großer Fan des legendären Kurses, auf dem er zwar bereits die Pole-Position geholt hat, aber immer noch einem Sieg hinterher fährt.

Er rechnet sich dieses Jahr durchaus Chancen aus, will aber gegenüber 'Reuters' keine Prognosen abgeben: "Wir wissen, dass wir dort eine Chance haben werden - daran besteht kein Zweifel. Ich glaube aber nicht, dass irgendjemand dominieren wird. Diese Zeiten sind vorbei."

2012 zählt die Konstanz

Webber spielt auf die enorme Leistungsdichte an der Spitze an, die den WM-Kampf 2012 zu einer besonderen Herausforderung macht: "Ich weiß nicht, wer das schnellste Auto hat. Es wird immer darüber gesprochen, dass es nicht das schnellste Auto ist, aber man benötigt das konstanteste Auto. Ich glaube nicht, dass derzeit irgendwer das schnellste Auto hat."

Der Routinier erklärt seine These: "Nach Valencia waren es wir, in Silverstone hatte es Fernando bis sechs Runden vor Schluss, und dann hatten es wieder wir. Dann war plötzlich einige Wochen lang McLaren da - und Lotus. Kimi hetzte Lewis in Budapest über die Ziellinie - davor gewann Fernando vor JB, und ich siegte in Silverstone. Es geht also auf und ab."

"Ich glaube nicht, dass derzeit irgendwer das schnellste Auto hat." Mark Webber