• 06.07.2012 19:16

  • von Stefan Ziegler

Williams: Viel Arbeit nach Unfall von Senna

Weil Bruno Senna im Regen von Silverstone in die Banden krachte, hat das Williams-Team nach dem Freien Training einiges an Arbeit zu erledigen

(Motorsport-Total.com) - Für das britische Williams-Team begann das Heimrennen in Silverstone mit einem heftigen Abflug. Bruno Senna flog im Freien Training von der völlig nassen Piste und krachte heftig in die Banden. Dabei wurde das Fahrzeug des Brasilianers ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Besonders bitter, denn sehr viele Kilometer waren am Freitag ohnehin nicht drin: Der Regen gestattete dies nicht.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado war der schnellste der drei Williams-Piloten in Silverstone

Insgesamt legte das Williams-Team mit seinen drei Fahrern - am Vormittag durfte Testpilot Valtteri Bottas ran - daher nur 24 Runden zurück. Bottas, der im ersten Freien Training wohl die besten Bedingungen vorfand, klassierte sich in 1:59.733 Minuten auf Platz 20 der Tageswertung und lag damit genau zwischen den beiden Stammfahrern Pastor Maldonado und Pechvogel Senna.

Letzterer wurde am Freitag mit 2:01.099 Minuten auf Position 22 gewertet, Maldonado holte indes in 1:59.614 Minuten die teaminterne Bestzeit. Damit war der Rennsieger von Barcelona aber gewaltige drei Sekunden langsamer als Lewis Hamilton (McLaren), der in Einheit zwei das Tempo vorgegeben hatte. Angesichts der schwierigen Wetterverhältnisse waren die Zeiten jedoch nicht sehr viel wert.

Dies sieht auch Williams-Chefingenieur Mark Gillan nicht anders: "Leider waren die Bedingungen heute sehr schlecht. In beiden Sessions regnete es kontinuierlich. Weil die Vorhersage von einem nassen Qualifying und von einem nassen Rennen spricht, fuhren wir etwas mehr als sonst bei solchen Bedingungen. Wir wollten das Auto einstellen und die Meinung der Fahrer einholen", meint Gillan.

Senna fliegt ab und knallt in die Bande

Prompt wurde dies einem Williams-Piloten zum Verhängnis. "Im zweiten Training traf Bruno auf Aquaplaning und rutschte auf Regenreifen von der Strecke", berichtet Gillan und merkt an: "Dabei kamen die Nase des Autos, der Heckflügel und die Aufhängung zu Schaden. Die Mechaniker sind schon emsig dabei, das Fahrzeug neu aufzubauen, damit es im dritten Freien Training bereit ist."

Kein Wunder, dass Senna deshalb von "keinem sehr produktiven Tag" spricht. "Das Wetter war schlecht. Auf der Strecke gab es vor allem im zweiten Freien Training einige Pfützen. Auf meinem zweiten Run kam ich ausgangs von Beckets in tiefes Wasser, hatte Aquaplaning und war ab diesem Punkt ein Passagier - und das auf einem sehr schnellen Abschnitt der Rennstrecke", meint Senna.

"Es war ein heftiger Einschlag, doch ich bin okay." Bruno Senna

"Das Auto knallte in die Banden. Es war ein heftiger Einschlag, doch ich bin okay. Das Fahrzeug hat aber leider reichlich Schaden davongetragen. Ich bin mir jedoch sicher: Das Williams-Team wir klasse Arbeit leisten, um das Auto wieder in Form zu bringen", erklärt der brasilianische Rennfahrer. Sein Stallgefährte Maldonado kam zwar ohne Schaden über die Runden, haderte aber ebenfalls.


Fotos: Williams, Großer Preis von Großbritannien


Wenige Runden für alle Beteiligten

"Wir hatten heute nicht die Gelegenheit, um sehr viel zu fahren", sagt Maldonado und fügt hinzu: "Da saßen wir alle im selben Boot. Wir probierten nicht allzu viele Dinge beim Setup, sondern nutzten die Zeit, um zu sehen, wie die Bedingungen waren. Es gab reichlich Aquaplaning. Das Auto fühlte sich trotzdem gut an, obwohl wir nicht mit einem klassischen Regensetup fuhren", erklärt Maldonado.

Dieser Umstand könnte noch zu einem Umdenken bei Williams führen: "Wenn das Wetter weiter so bleibt, dann müssen wir vor dem Qualifying ein paar Entscheidungen treffen." Bottas kann dann nur noch zuschauen. Der dritte Fahrer des britischen Teams hat seinen Einsatz bereits erfolgreich hinter sich gebracht und sagt: "Am Morgen war es sehr nass. Es lief viel Wasser über die Strecke.

"Die Reifen schwammen regelrecht auf." Valtteri Bottas

"Die Reifen schwammen regelrecht auf. Die Bedingungen waren nicht einfach, doch insgesamt war es trotzdem gut. Wir fanden eine ungefähre Richtung für die Balance des Autos. Es sieht ja danach aus, dass es über das gesamte Wochenende hinweg regnen wird. Wir machten das Beste aus unserer Chance, indem wir ein paar fliegende Runden absolvierten. Das Wetter wurde aber immer schlimmer."