powered by Motorsport.com

Webber wollte Versprechen an Red Bull nicht brechen

Mark Webber erklärt, welches Versprechen schließlich gegen einen Ferrari-Wechsel sprach - Auch im Titelkampf hätte er möglicherweise darunter gelitten

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber hat bisher in der Saison 2012 zwei Siege auf dem Konto, doch sein dritter Triumph scheint in der Saisonstatistik nicht auf: Der 35-Jährige, der im Vorjahr schon mit dem Karriereende in Verbindung gebracht wurde, unterschrieb für ein weiteres Jahr beim Weltmeisterteam Red Bull. Damit entschied sich der direkte Verfolger von WM-Leader Fernando Alonso trotz Verhandlungen gegen die große Verführung, seine Karriere bei Ferrari ausklingen zu lassen.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Red-Bull-Pilot Mark Webber ist derzeit der Mann der Stunde in der Formel 1

"Ich habe Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz und Teamchef Christian Horner vor zwei oder drei Jahren mehr oder weniger gesagt, dass ich meine Karriere bei Red Bull beenden werde", verrät der "Aussie" in seiner 'BBC'-Kolumne. "Ich bin sicher, dass jeder versteht, dass es verlockend wäre, für Ferrari zu fahren, aber am Ende sprach einfach zu viel für Red Bull."

Hätte Webber seine WM-Chancen aufs Spiel gesetzt?

Trotz der Unstimmigkeiten mit Teamkollegen und Weltmeister Sebastian Vettel vor einigen Jahren sieht sich Webber als Eckpfeiler des großen Red-Bull-Erfolgs. Da er sich dieses Jahr gute Titelchancen ausrechnen darf, wollte er seine hervorragende Position nicht aufs Spiel setzen.

"Die Tatsache, dass ich dieses Jahr versuche, den Titel zu holen, habe ich bei meiner Entscheidung auch in Betracht gezogen", gibt er zu. "Es wäre viel härter gewesen, die Dynamik aufrecht zu erhalten, wenn ich zu einem rivalisierenden Team gewechselt hätte. Das war ein Faktor, aber sicher nicht der entscheidende."


Fotos: Mark Webber, Großer Preis von Großbritannien


Keine Rede vom Karriereende

Wie in den vergangenen sechs Jahren unterschrieb Webber nur einen Einjahres-Vertrag bei Red Bull. Das liegt allerdings nicht daran, dass er seine Karriere mit 37 beenden möchte, sondern an Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko, der Jahr für Jahr darauf besteht. "Obwohl der Vertrag nur für ein Jahr gilt, möchte ich noch länger in der Formel 1 bleiben", stellt Webber klar.

Er ist nicht der Meinung, dass man im Alter nicht mehr das Letzte aus sich herausholt und die Motivation geringer wird: "Man ist dem Ende näher als dem Anfang, daher will man das Maximum aus seiner Situation machen. Man versucht, ein bisschen mehr zu geben, man bringt bessere Leistungen, denn man ist um das gewisse Etwas weiser, hat dadurch bessere Ergebnisse und bleibt länger."

"Wie ersetzt man dieses Gefühl, wenn man irgendwann keine Rennen mehr fährt?" Mark Webber

Genau das wurde ihm bei seinem tollen Sieg in Silverstone - seinem zweiten in Großbritannien - einmal mehr bewusst. "Das, was am Sonntag passiert ist, ist kaum zu toppen - wie wir gewonnen haben und wen wir geschlagen haben!", hält er seine Euphorie nicht zurück. "Wie ersetzt man das, wenn man irgendwann keine Rennen mehr fährt? Hoffentlich muss ich mir darüber noch eine Zeitlang keine Gedanken machen."