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  • 16.07.2012 08:35

  • von Felix Matthey

Newey: "Regeln dürfen nicht restriktiv werden"

In dieser Saison wurde der Unterboden des Red Bull RB8 verboten - ein Vorgehen der FIA in dem Chefdesigner Adrian Newey eine Gefahr für den Sport sieht

(Motorsport-Total.com) - Es war einer der Aufreger der Saison, auch wenn mittlerweile niemand mehr davon spricht: Anfang Juni verbot der Motorsport-Weltverband FIA den Unterboden der Red-Bull-Boliden, den man beim Grand Prix von Bahrain erstmals eingesetzt hatte. Grund dafür war ein Loch in der Unterbodenplatte des RB8, welches sich laut Reglement dort nicht hätte befinden dürfen. Denn die Fläche 450 mm hinter dem Cockpit darf laut Regelwerk nicht durch Löcher unterbrochen sein. Red Bull wähnte sich in einer Grauzone des Reglements.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey (Technischer Direktor, Red Bull)

Adrian Newey ist Designer vieler Weltmeister-Autos

Adrian Newey, Chefdesigner bei Red Bull, zeigt sich von Vorgehen dieser Art enttäuscht: "Ich mag es nicht, wenn die Regularien restriktiver werden, wenn Konzepte, die wir umgesetzt haben, auf einmal verboten werden", so der Brite im Interview mit 'CNN World Sports'. Er sieht sich dadurch offenbar in seiner künstlerischen Freiheit eingeschränkt: "Ich denke, dass dabei die Gefahr besteht, dass alle Autos gleich sind, dass die Chassis quasi wie auf einem Fließband gefertigt aussehen."

Mit Reglementänderungen hat Newey hingegen keine Probleme - im Gegenteil. Als Beispiel führt er das Jahr 2009 an, als die Aerodynamik der Formel-1-Boliden drastisch beschnitten sowie profillose Slickreifen eingeführt wurden. "Diese Änderungen bieten eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten", schildert der 53-Jährige.

"Man kann auf verschiedene Art und Weise Dinge angehen, nicht einfach so, wie man es immer getan hat", fährt Newey fort. "Man muss sich darüber klar werden, was man erreichen will, was die beste Lösung ist und schauen, wie gut sie zu neuen Regularien passt."