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McLaren-Updates: Das Gefühl stimmt

McLaren konnte die neuen Teile wegen des wechselhaften Wetters nicht im gewünschten Umfang testen, der erste Eindruck ist jedoch durchweg positiv

(Motorsport-Total.com) - Zu Mitte der Saison nimmt das Entwicklungsrennen bei den Formel-1-Teams in der Regel noch einmal Fahrt auf, kurz vor der Sommerpause präsentieren einige Rennställe neue Teile für ihre Fahrzeuge. So war es heute in Hockenheim auch beim McLaren der Fall. Bei den Briten kamen die Updates gerade zur rechten Zeit, denn im Kampf um die WM-Titel drohten McLaren und seine Fahrer den Anschluss zu verlieren.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton fuhr heute in Hockenheim mit neuen Seitenkästen

War McLaren zu Saisonbeginn noch das stärkste Team, lief seit dem Rennen in Bahrain nur wenig rund. Ausreißer war lediglich der Sieg von Lewis Hamilton in Kanada. Nicht nur Fehler des Teams verhinderte bessere Resultate, auch der MP4-27 schien nicht mehr mit den schnellsten Autos des Feldes mithalten zu können. Beleg dafür war das Rennen in Silverstone, bei dem Hamilton und Jenson Button sich den Lotus geschlagen geben mussten. Dadurch rutschte McLaren in der Konstrukteurswertung auf Rang vier ab.

In Hockenheim soll nun die Trendwende eingeleitet werden. "Ja, wir haben ein paar technische Neuerungen auf aerodynamischer Seite", sagt Button. "Es ist klasse, solche Verbesserungen zu sehen. Die Jungs haben gut gearbeitet, dass wir diese Elemente hier einsetzen können. In der Fabrik gibt man halt ständig Vollgas, um dergleichen umzusetzen - selbst wenn man vorn mitmischt." Auch Hamilton lobte die Kollegen in der Fabrik in Grove: "Ich weiß, dass die Jungs gute Arbeit geleistet haben, aber wir müssen es jetzt umsetzen."

"Es ist klasse, solche Verbesserungen zu sehen." Jenson Button

Verdächtige Lichter am Unterboden

Optisch am auffälligsten waren die überarbeiteten Seitenkästen des MP4-27. Doch auch am Unterboden hat sich offenbar etwas verändert, denn im ersten Freien Training waren dort beim McLaren Leuchten zu erkennen. "Wir versuchten einfach nur, sicherzustellen, dass die Leuchten für den Rückwärtsgang funktionieren. Das ist etwas, was die Formel 1 in der Zukunft einführen wird", erklärt Button hierzu.

Jenson Button

Jenson Button hatte eine originelle Erklärung für die Leuchten am Unterboden Zoom

Rückfahrleuchten in der Formel 1? "Nein, es waren natürlich keine Leuchten für den Rückwärtsgang", stellt Spaßvogel Button klar. "Es war ein Teil einer Aerodynamik-Überprüfung." Als wahrscheinlich gilt, dass McLaren Filmaufnahmen vom Unterboden gemacht hat. "Wir wollten halt sicherstellen, dass alles gut funktioniert und korrekt arbeitet", sagt Button hierzu lediglich.

Das Testprogramm der neuen Teile wurde heute durch die wechselhaften Wetterbedingungen in Hockenheim beeinträchtigt. "Ich bekam dafür heute kein wirkliches Gefühl. Wir hatten ja nur ein paar Runden im Trockenen und wir konnten keine Vergleichstests mit dem Paket vom letzten Rennen fahren", sagt Hamilton, während Button Gegenteiliges berichtet: "Im ersten Freien Training spulten wir eine Menge Runden im Trockenen ab. Ich glaube, bei mir waren es 27 Umläufe. Wir fuhren unterschiedliche Programme und führten ein paar Vergleichstests durch."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Deutschland, Freitag


Erster Eindruck? Fühlt sich gut an!

Dennoch gewannen die Piloten einen ersten Eindruck der Updates, und der war durchweg positiv: "Ich denke, mit den meisten Teilen dürfen wir zufrieden sein. Sie arbeiten korrekt", sagt Button. "Das Auto fühlte sich aber ziemlich gut an, wie schon beim letzten Rennen. Ich glaube, die Jungs haben gute Arbeit geleistet, aber mit Sicherheit sagen können wir das erst morgen - und wenn es morgen regnet, dann erst im Rennen", erklärt Hamilton. "Aber es ist definitiv ein Schritt nach vorne. Wie groß der ist, kann ich noch nicht sagen."

"Es ist definitiv ein Schritt nach vorne." Lewis Hamilton

Trotz des runderneuerten Autos blickt Hamilton nur verhalten optimistisch auf das weitere Rennwochenende. "Zu sagen, ich werde dieses Wochenende gewinnen, wäre vermessen und falsch. Wir müssen unser Potenzial unter allen Bedingungen optimieren", sagt der 27-Jährige. "Ich habe aber ein gutes Gefühl, dass dieses Wochenende etwas Gutes möglich ist. Ich glaube, alle sind in etwa gleichauf. Ferrari scheint stark zu sein und Mercedes bekommt es sehr gut hin, die Regenreifen zu nutzen. Da haben wir noch ein bisschen Arbeit vor uns."