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Force India hofft auf Valencia-Wiederholung

Auf dem langsamen Valencia-Kurs lief der Force-India-Bolide besonders gut, daher hofft man in Ungarn auf eine ähnlich große Punkteausbeute

(Motorsport-Total.com) - Nach dem starken Force-India-Qualifying in Hockenheim, wo Nico Hülkenberg seinen Boliden auf den tollen vierten Startplatz stellte, war das Rennen dann doch eine kleine Enttäuschung für das indische Team: Der Deutsche rettete gerade mal den neunten Rang - unmittelbar vor Mercedes-Pilot Nico Rosberg, der nur als 21. losgefahren war. Teamkollege Paul di Resta ging von Startplatz neun ins Rennen, blieb am Ende aber ohne Punkte.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Force India will in der zweiten Saisonhälfte auf Sauber aufholen

Nun bietet sich aber schon eine Woche nach Hockenheim die Möglichkeit, das gute Potenzial in eine bessere Punkteausbeute umzumünzen. Zumal di Resta genau das im Vorjahr gelang: "Ich hatte dort ein starkes Rennen und wurde unmittelbar vor der Sommerpause Siebter. Das war damals der beste Weg, um die erste Saisonhälfte abzuschließen, denn bis zu diesem Zeitpunkt gab es ein paar Rennen, wo es nicht so gut für uns gelaufen war. Das Ergebnis in Ungarn war eine Art Ausgleich für das Pech, das wir früher in der Saison hatten."

Di Resta hofft auf stärkere zweite Saisonhälfte

Doch wie sieht die Halbzeitbilanz in dieser Saison aus? Derzeit liegt Force India nur auf dem achten Platz in der Konstrukteurs-WM, doch Williams ist in Schlagdistanz und zuletzt zeigte das Team einen leichten Aufwärtstrend. "Als Team müssen wir mit unserem Saisonstart zufrieden sein", meint di Resta. "Wir hatten ein paar starke Rennen und holten mehr Punkte als zu diesem Zeitpunkt im Vorjahr. Wir scheinen in Sachen Performance eines der konstanteren Autos zu haben, und wir sind traditionell eines der Teams, die im Laufe des Jahres stärker werden. Da noch zehn Rennen vor uns liegen, gibt es noch jede Menge Punkte zu holen - in der WM liegt noch ein weiter Weg vor uns."

Vielleicht kann das Team damit bereits auf dem Hungaroring beginnen. Doch worauf kommt es auf dem Kurs in Mogyorod an? "Es handelt sich um eine kurze Strecke, die aber physisch und mental sehr fordernd ist. Ich finde, dass das Layout an einen Stadtkurs erinnert - all die Kurven gehen ineinander über. Daher muss man einen guten Rhythmus finden. Weil die Strecke so eng ist, gab es dort nie viele Überholmanöver. Daher ist sie immer ein guter Test für die Effektivität des DRS."

"Wir sind traditionell eines der Teams, die im Laufe des Jahres stärker werden." Paul di Resta

Valencia gibt Hülkenberg Hoffnung

Auch Teamkollege Hülkenberg hat gute Erinnerungen an den Hungaroring: "Speziell wenn ich an 2010 denke, als ich Sechster wurde - das war damals das beste Ergebnis meiner Formel-1-Karriere. Zudem gewann ich 2009 das GP2-Rennen auf dem Hungaroring. Ich freue mich also auf meine Rückkehr, zumal ich auch die Stadt Budapest sehr gerne mag - ein schöner Ort für einen Besuch."

Dieses Jahr will der Mann aus Emmerich sein Punktekonto ebenfalls aufbessern: "Wir sollten um Punkte kämpfen können, denn in letzter Zeit sahen wir auf Kursen, wo es nicht so viele schnelle Kurven gibt - wie in Valencia -, recht stark aus. Obwohl der Kurs ziemlich langsam ist, ist es sehr schwierig, eine gute Rundenzeit zu fahren, denn man muss alle Kurven perfekt aneinanderreihen. Das ist ziemlich schwierig."

"In letzter Zeit sahen wir auf Kursen, wo es nicht so viele schnelle Kurven gibt, recht stark aus." Nico Hülkenberg

Für Hülkenberg, der in der WM als 15. neun Punkte und zwei Plätze hinter seinem Teamkollegen liegt, ist die Saison bisher nicht optimal gelaufen: "Ehrlich gesagt hätte ich auf etwas mehr Punkte gehofft. Bei einigen Rennen hatte ich etwas Pech, was mir Punkte kostete - speziell in Australien, wo ich eine Kollision in der ersten Runde hatte, und in Bahrain, wo beim Start die Kupplung streikte. Andererseits bin ich mit den Performance-Verbesserungen beim Auto und bei mir zufrieden. Wir liegen regelmäßig in den Top 10, und ich hoffe, dass wir uns in der Startaufstellung in der zweiten Hälfte der Saison etwas weiter nach vorne bewegen werden."

Mallya gibt Platz sechs nicht auf

Teamchef und Teambesitzer Vijay Mallya verweist ebenso wie seine Piloten auf den kuriosen Umstand, dass das Team zwar in der ersten Saisonhälfte so viele Punkte wie noch nie geholt hat, aber dennoch in der WM-Tabelle im Mittelfeld festhängt. "Ich bin zufrieden und stolz auf das, was wir in den ersten zehn Rennen erreicht haben", meint der Inder. "Unsere Fahrer leisten hervorragende Arbeit und wir arbeiten als Team sehr gut zusammen - es gibt also viele Gründe, um positiv zu denken. Gleichzeit ist mir mehr als bewusst, dass noch ein harter Kampf vor uns liegt, wenn wir unsere sechste Position in der Weltmeisterschaft zurückholen wollen."

In Deutschland sah es zunächst gut aus, doch schließlich wurden es doch nur zwei Punkte. War die Performance in Hockenheim für das Team repräsentativ? "Man sollte ein Rennen nicht überbewerten", sagt Mallya. "Dieses Jahr haben wir bei vielen Teams große Leistungsschwankungen gesehen, die mit den Streckencharakteristika und mit dem Verständnis der Reifen zu tun hatten. In Deutschland scheinen andere mit ihren Reifen besser zurechtgekommen zu sein, denn bei Nico waren wir nicht sicher, ob wir zwei oder drei Mal stoppen sollten. Bei Paul gelang es uns nicht, bei jedem Stint eine konstante Performance zu erreichen - das wollen wir ausmerzen, bevor es nach Ungarn geht."

"Wir müssen bei jedem Rennen punkten." Vijay Mallya

Einiges deutet daraufhin, dass der Hungaroring Force India entgegenkommen könnte, doch davon will sich Mallya nicht blenden lassen: "Die Leute vermuten, dass wir unsere Stärken ausspielen könnten, aber ganz egal ob uns die Strecke liegt oder nicht müssen wir vor den Teams liegen, gegen die wir in der WM kämpfen, und Punkte holen. Unsere direkten Konkurrenten von Sauber hatten bisher drei Rennen ohne Punkte, Williams hatte vier und wir hatten drei. Darum müssen wir uns kümmern: Wir müssen bei jedem Rennen punkten."

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