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  • 29.07.2012 19:46

  • von Fabian Hust

Ferrari: Das Glas ist halb voll

Obwohl man auf dem Hungaroring nicht konkurrenzfähig war, fuhr Fernando Alonso im Hinblick auf die Meisterschaft ein starkes Rennen

(Motorsport-Total.com) - Wieder einmal hat es Fernando Alonso geschafft, zumindest ordentlich WM-Punkte zu holen, wenn er einmal nicht die Chance hat, auf das Podium zu fahren. Der Spanier beendete den Großen Preis von Ungarn auf der fünften Position und machte damit sogar noch Punkte auf seinen direkten Verfolger Mark Webber gut, der nur Achter wurde. Auch Sebastian Vettel konnte ihm nicht viele Zähler wegnehmen, denn er sah die Zielflagge nur als Vierter. Teamkollege Felipe Massa belegte den neunten Platz.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Mark Webber

Fernando Alonso ist froh, dass er Mark Webber hinter sich lassen konnte

"Das ist ein positives Ergebnis, zweifelsfrei", so Alonso. "Wir wussten, dass dies ein schwieriges Wochenende werden würde, denn wir waren nicht schnell genug. Trotz allem haben wir es geschafft, unsere Führung auf Webber auszubauen. In Bezug auf die Meisterschaft war es aus diesem Grund ein sehr gutes Wochenende. Es war unter diesen Bedingungen sehr wichtig, vor einem und direkt hinter einem der Red Bull ins Ziel zu kommen. Denn auf dem Papier hätten wir erwarten müssen, als Siebter ins Ziel zu kommen."

"Hamilton war an diesem Wochenende außer Reichweite, aber wir haben auf Vettel nicht allzu viel Boden verloren, und dies ist meiner Meinung nach die stärkste Gruppe, die hinter mir in der Meisterschaft liegt."

"Wir haben die richtigen strategischen Entscheidungen getroffen. Es stimmt, dass ich hinter Perez etwas Zeit verlor, und mich dies einen Platz an Räikkönen kostete. Aber der Finne war heute Nachmittag womöglich außer Reichweite."

"Wir haben einen Vorsprung von 40 Punkten, und dies mit einem Auto, welches in der ersten Saisonhälfte nicht das Beste war. Nun müssen wir versuchen, in Bezug auf die Leistung einen guten Schritt nach vorn zu machen, der es uns erlaubt, den Vorsprung in der Meisterschaft zu halten. Denn langfristig wird das, was wir jetzt haben, nicht ausreichend."

"Wenn wir dort sind, wo wir uns befinden, dann weil wir immer das Maximale aus dem uns zur Verfügung stehenden gemacht haben, und dank einer exzellenten Zuverlässigkeit. Es ist kein Zufall, dass man 23 Mal in Folge in den Punkten ins Ziel kommt."

"Der Juli war ein harter und stressiger Monat, es gab drei Rennen und in der Fabrik jede Menge Arbeit zu erledigen. Nun möchte ich die Pause nutzen, um die Batterien wieder aufzuladen, um in Spa in perfekter Form anzukommen, in der Hoffnung, dass die zweite Hälfte der Saison so positiv und produktiv ist wie die erste. Es gibt fünf Wochen, in denen wir uns erholen und arbeiten können, in die Zukunft blicken können, welche mit zwei sehr anspruchsvollen Rennen in Spa und Monza beginnt."

"Mein Rennen wurde am Start ruiniert", so Massa. "Dort drehten mir die Räder durch, womöglich weil die Kupplung überhitzt hatte. Das kostete mich zwei Plätze, die ich nicht mehr zurück gewinnen konnte. Auf dieser Strecke ist das Überholen wirklich schwierig, und selbst wenn ich zeitweise im zweiten Abschnitt des Rennens stärker als Webber und Senna war, habe ich es nie geschafft, die kleinste Chance zum Überholen zu bekommen."

"Aus diesem Grund war es für mich nicht ein großartiges Rennen, aber zumindest habe ich es geschafft, ein paar Punkte nachhause zu fahren. In Silverstone und Hockenheim konnten wir mit unserer Geschwindigkeit mit den Besten mithalten, hier war dies nicht der Fall, und dies hat das gesamte Wochenende definitiv schwierig gestaltet."

"Für mich war dieser erste Teil der Saison definitiv nicht sehr positiv, auch wenn ich mich heute sicherlich besser fühle als beim Start, und ich bin mir sicher, dass die zweite Saisonhälfte besser wird. Mein Vertrag? Solange die Situation nicht klar ist, gibt es nichts darüber zu sagen! Ich konzentriere mich darauf, in den kommenden Rennen gut abzuschneiden, und das ist mein Nummer-1-Ziel."

"Das ist definitiv der Fall eines halb vollen Glases!", so Teamchef Stefano Domenicali. "Der fünfte Platz hat es Fernando erlaubt, seine Führung in der Klassifikation auszubauen, was an einem Wochenende, an dem wir definitiv nicht die Leistung hatten, um mit den Besten zu kämpfen, sehr wichtig ist."

"Es war ein sehr hartes Rennen, das zum Großteil durch die Startpositionen und den Start entschieden wurde. Die einzigen Variablen betrafen den Abbau der Reifen und die entsprechend verschiedenen Strategien. Was Letzteres betrifft, so haben wir die richtigen Entscheidungen gefällt, was dazu führte, dass Fernando mindestens vor zwei Autos kam, die schneller waren als er."

"Es war der Start, der für Felipe negative Auswirkungen hatte. Die Plätze, die er dort verlor, konnte er nicht mehr gutmachen, obwohl er im Rennen die Geschwindigkeit hatte, die mit jener vor ihm mithalten konnte. Wie ich schon sagte, der Ausgang des Wochenendes ist kein negativer, aber es ist klar, dass wir uns genau anschauen müssen, wie das gesamte Wochenende verlief, um die Gründe dafür auszumachen, warum wir nicht so konkurrenzfähig waren wie in den vergangenen Rennen."

"Nun haben wir immer noch eine Woche Arbeit vor der Sommerpause. Es gibt eine Menge zu erledigen, um den Leistungsrückstand zu reduzieren und auf die letzten beiden Rennen in Europa so gut wie möglich vorbereitet zu sein. In Spa und Monza werden wir in völlig verschiedenen Bedingungen fahren und auf völlig anderen Strecken als Budapest, es kann also alles passieren. Es wird wichtig sein, auf jede Eventualität vorbereitet zu sein. Wir werden in der Lage sein, ein paar Tage durchzuatmen, aber ich bin mir sicher, dass unsere Jungs alle nur einen Gedanken im Kopf haben."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Ungarn, Sonntag


"Das war ein sehr schwieriges Wochenende", so Pat Fry, Technischer Direktor des Teams. "Wir waren nicht in der Lage, auf demselben Niveau mit den Besten zu kämpfen. Wir wissen, dass wir in der ersten Saisonhälfte definitiv nicht die Schnellsten waren, es war aus diesem Grund kaum vorstellbar, dass wir uns hier befinden würden."

"Auf dem Hungaroring haben die Startpositionen und der Start beträchtliche Auswirkungen auf das Endergebnis, denn das Überholen ist trotz der kürzlich erfolgten Einführung von DRS immer noch selten und schwierig."

"Obwohl Fernando von der schmutzigen Seite der Strecke startete, schaffte er es dennoch, am Ende der ersten Runde einen Platz gutzumachen. Erst verteidigte er sich am Start und attackierte anschließend in der zweiten Kurve. Unglücklicherweise schaffte es Felipe nicht, das Maximum aus der Tatsache zu machen, dass er von der sauberen Seite der Startaufstellung losfuhr. Wir müssen nun herausarbeiten, warum dies passierte."

"Dies bedeutete, dass das Rennen des Brasilianers von da an ein Kampf war, was schade ist, denn er zeigte auf einem Longrun, dass er über eine gute Geschwindigkeit verfügte. Fernando lieferte sein übliches gutes Rennen ab, indem er teilweise wegen der Strategie in der Lage war, seinen ärgsten Gegner in der Meisterschaft hinter sich zu lassen. Zudem kam er vor ein Auto, das in der Startaufstellung vor ihm losgefahren war."

"Wir hatten zwei Optionen - zwei oder drei Stopps -, aber wir sahen, dass die Abnutzung der Reifen nicht allzu schlecht war. Dies bedeutete, dass wir mit Fernando in der Lage waren, zumindest zwei der drei Top-Autos zu überholen, welche eine aggressive Strategie gewählt hatten."

"Uns mangelt es immer noch an Leistung, und wir müssen sogar noch mehr Druck bei der Entwicklung des F2012 machen, wenn wir bis zum Ende kämpfen wollen, um unsere Ziele zu erreichen. Bevor wir durchschnaufen können, haben wir noch eine Arbeitswoche vor uns. Die Tatsache, dass wir Fernando mit einem Vorsprung von 40 Punkten in den Urlaub schicken können, ist kein Grund zum Entspannen, das Gegenteil ist der Fall. Es gibt viele sehr starke Gegner, die nur darauf warten, dass wir den Ball fallen lassen, und es liegt an uns, sie zu enttäuschen."

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