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Waddell & Reed kauft weitere Formel-1-Anteile

Die Investmentgesellschaft Waddell & Reed hat weitere 500 Millionen US-Dollar in die Formel 1 investiert - Machtverhältnisse jedoch unverändert

(Motorsport-Total.com) - Der frühere Formel-1-Mehrheitseigner CVC Capital Partners hat weitere Anteile an der Formel-1-Holding Delta Topco verkauft. Bereits im Mai hatten die drei Investmentgesellschaften Waddell & Reed, BlackRock und Norges für rund 1,2 Milliarden Euro 21,3 von ehemals 63,8 Prozent der CVC-Anteile erworben. Nun haben Waddell & Reed und ihr Tochterunternehmen Ivy Funds für weitere 500 Millionen US-Dollar (rund 400 Millionen Euro) Anteile übernommen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Bernie Ecclestone verkauft vor dem Börsengang weitere Formel-1-Anteile

"CVC Capital Partner gibt mit Freude bekannt, dass verschiedene Fonds, die von der Waddell & Reed Investment Management Company und Ivy Investment Management Company verwaltet werden, weitere 500 Millionen US-Dollar in die Formel 1 investiert haben. Damit erhöhen sich ihre Anteile auf 20,9 Prozent", heißt es in einer offiziellen Mitteilung von CVC.

Damit halten Waddell & Reed, BlackRock und Norges nun insgesamt 28,3 Prozent der Formel-1-Anteile, CVC unterdessen nur noch 35,5 Prozent, womit das Unternehmen nicht mehr Mehrheitseigner an der Formel 1 ist. Waddell & Reed ist mit 20,9 Prozent der zweitgrößte Anteilseigner. Dies entspricht dem Eineinhalbfachen der Anteile von Bernie Ecclestone, der mit seinem Familienfons Bambino an der Formel 1 beteiligt ist. Damit hat Waddel & Reed das Anrecht auf einen Posten im Vorstand von Delta Topco.

"Jeder Investor, dessen Gruppe mindestens 15 Prozent der Anteile hält, ist berechtigt, eine Person als Vorstandsmitglied zu benennen", zitiert 'Pitpass' aus dem Gesellschaftervertrag von Delta Topco. Unabhängig davon haben die Investoren entgegen bisheriger Annahmen mit ihren Anteilen offenbar doch ein Stimmrecht im Vorstand von Delta Topco erworben - zumindest formal. Dies geht aus einem internen Dokument hervor, in dem die von den drei Gesellschaften verwalteten Investmentfonds ihre Zustimmung zu einer nicht näher bezeichneten Entscheidung erklären.

Allerdings wurde das Dokument von CVC-Vorstand Carl Hansen unterzeichnet, der "als I Direktor das Stimmrecht der aufgeführten Anteilseigner ausübt." Die sogenannten I Direktoren, eine Besonderheit in der Delta-Topco-Organisation "haben jederzeit genügend Stimmen, um Entscheidungen im Vorstand zu beschließen", und somit eine Art Veto-Recht, wie unser Business-Reporter Christian Sylt im Jahr 2008 enthüllte. Da ein CVC-Vertreter die Stimmrechte der Investmentfonds als I-Direktor verwaltet, hat CVC demnach weiterhin die volle Kontrolle über die wirtschaftlichen Entscheidungen in der Formel 1.