Vettel vs. Webber: Droht Wiederholung von 2010?

Im Gegensatz zu 2011 scheinen die Red-Bull-Fahrer dieses Jahr ebenbürtig - Christian Horner glaubt aber nicht, dass ein Stallduell das Team destabilisieren könnte

(Motorsport-Total.com) - Vor zwei Jahren drohte der WM-Titel dem Red-Bull-Team im internen Stallduell zu entgleiten - der negative Höhepunkt war die Kollision zwischen Sebastian Vettel und Mark Webber in Istanbul, für die das Team heftig kritisiert wurde. Im Vorjahr erwies sich dann Vettel gegen Webber als dermaßen überlegen, dass es intern keine Diskussionen gab, welcher Pilot für den Rennstall die Weltmeisterschaft holen sollte - auch in Sachen Erfolgsstatistik zog der Deutsche davon (Formel-1-Datenbank: Vettel vs. Webber).

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel und Mark Webber könnten dieses Jahr um die WM kämpfen

Dieses Jahr erinnert die Lage nach den ersten sechs Rennen wieder etwas mehr an die Saison 2010 - die beiden Red-Bull-Piloten liegen derzeit punktegleich auf den Plätzen zwei und drei im WM-Klassement. Dennoch befürchtet Teamchef Christian Horner nicht, dass das Team wie vor zwei Jahren durch einen internen Machtkampf destabilisiert werden könnte.

Horner glaubt nicht an Wiederholung

"Seit damals hat sich viel verändert", spielt der Brite auf den Entwicklungsprozess des Rennstalls vom Aufsteiger- zum Top-Team der Formel 1 an. "Wir befinden uns in einer guten Position um beiden Fahrern bis zum Saisonende die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen. Derzeit ist es schwer, Prognosen zu machen, aber es ist gut für das Team, dass beide Fahrer an der Spitze mitfahren."

Das führt er darauf zurück, dass das Team in den vergangenen Jahren aus den Fehlern gelernt hat: "In diesem Geschäft kann man immer etwas lernen. Und ich denke, dass wir uns als Team entwickelt haben und gelernt haben - in Wahrheit sind wir immer noch ein sehr junges Team. Das gilt auch für die Fahrer."

"Seit damals hat sich viel verändert." Christian Horner

Gelingt der erste Kanada-Triumph?

In den vergangenen Jahren ist es dem Rennstall gelungen, auf fast allen Strecken konkurrenzfähig zu sein. Sogar in Monza, wo Red Bull aufgrund des Topspeed-Nachteils traditionell schwächelte, schaffte Vettel im Vorjahr den Sieg. Einzige weißer Fleck auf der Red-Bull-Landkarte: der Circuit Gilles Villeneuve in Kanada.

"Im Vorjahr fehlte nicht viel", spielt Horner darauf an, dass Vettel das Rennen dominiert hatte, aber wenige Kurven vor Schluss von Jenson Button ausgetrickst wurde. "Nach einem sehr langen Sonntagnachmittag fehlte nur eine halbe Runde. Es dieses Jahr zu schaffen, wäre toll, zumal in einer Saison wie dieser jedes Team und jeder Fahrer Probleme hatte, zwei starke Wochenenden in Folge hinzukriegen. Ich prophezeie, dass es wieder sehr eng wird."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Kanada


Zudem könnte das Wetter auch dieses Jahr Regie führen. "Für den Samstag sind Regenschauer angesagt, falls jemand das Bedürfnis nach etwas mehr Würze hat", grinst der Red-Bull-Teamchef.