Toro Rosso: Kanada-Enttäuschung abgehakt

Jean-Eric Vergne hofft in Valencia auf mehr Glück als zuletzt in Montreal - Daniel Ricciardo will auf der Kanada-Basis aufbauen

(Motorsport-Total.com) - Für die Toro-Rosso-Piloten Jean-Eric Vergne und Daniel Ricciardo verlief der Grand Prix von Kanada in Montreal enttäuschend. Die Plätze 14 und 15 im Rennen entsprachen alles andere als den Erwartungen der beiden Red-Bull-Junioren. "Das Rennwochenende war eine Enttäuschung", sagt Vergne. "Es fing schon schlecht an, als ich Freien Training am Samstagvormittag abflog. Der Unfall warf mich für das Qualifying zurück und ich landete nur auf Platz 20."

Titel-Bild zur News: Jean-Eric Vergne, Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne wollen in Valencia endlich wieder punkten

"Normalerweise gelingt mir auch von einer solchen Position ein Sprung nach vorn, denn unser Renntempo war in diesem Jahr immer sehr gut. In Montreal aber ließ es zu wünschen übrig und ich wurde nur 15.", blickt der Toro-Rosso-Pilot zurück.

Mit intensiver Simulator-Arbeit und körperlichem Training bereitete sich Vergne in der vergangenen Woche auf den bevorstehenden Grand Prix von Europa in Valencia vor. "Mir gefällt die Strecke. Sie ist ähnlich der in Montreal mit einigen Kurven unter 100 km/h und ein paar Vollgaspassagen." Im Jahr 2009 könnte der Franzose in Valencia beide Formel-Renault-Rennen gewinnen. Im darauffolgenden Jahr wurde er Vierter im GP3-Rennen. "Es ist also ein Kurs, auf dem ich in der Vergangenheit gut zurechtkam."

Ricciardo kam in Montreal eine Position vor Vergne als 14. und somit ebenfalls außerhalb der Punkteränge ins Ziel. Anschließend verbrachte der Australier noch einige Tage in Montreal. "Ich nutzte die Gelegenheit, dass wir für einmal in einer großen Stadt zu Gast waren. Zudem herrschte gutes Wetter. Ich hatte also keine Eile mit der Rückkehr nach England."

Am vergangenen Wochenende stattete Ricciardo dem MotoGP-Rennen in Silverstone einen Besuch ab und zeigt sich begeistert: "Ich fühlte mich wie ein kleiner Junge im Süßwarenladen. Ich traf einige der Piloten und hatte eine tolle Zeit. Diese Jungs sind in der Tat noch eine Spur verrückter als wir. Ich bewundere sie für ihren Mut."

Mit Blick auf das Rennen in Valencia hält der 22-Jährige fest, dass es "nicht so eng zugeht wie in Monaco, da die Mauern weiter weg stehen". Anders als Teamkollege Vergne war Ricciardo auf dem spanischen Stadtkurs schon im Formel-1-Boliden unterwegs. Im vergangenen Jahr absolvierte der Australier für Toro Rosso das erste Freie Training und kommt zum Urteil: "Es nicht gerade meine Lieblingsstrecke. Als Fahrer wünschst du dir natürlich immer schnelle Kurven. In Valencia gibt es aber nur ein paar Zweite-Gang-Kurven und ein paar Haarnadelkurven."

"Es nicht gerade meine Lieblingsstrecke." Daniel Ricciardo über den Stadkurs in Valencia

Im Vorfeld des Kanada-Grand-Prix wurden bei Toro Rosso einige Upgrades ans Auto geschraubt - unter anderem ein neuer Auspuff. "Ich hatte damit ein ganz gutes Gefühl. Wenigstens haben wir jetzt eine Basis, auf der wir aufbauen können", sagt Ricciardo. "Der Plan ist, es am kommenden Wochenende unter die Top 10 zu schaffen." Seit März wartet man im B-Team von Red Bull auf die nächsten WM-Zähler.