powered by Motorsport.com

"Reifen-Weltmeisterschaft": Montezemolo übt Kritik

Luca di Montezemolo ärgert sich über das Q2-Aus von Ferrari in Valencia und findet, dass die Reifen diese Saison eine zu große Rolle spielen

(Motorsport-Total.com) - Zu Kosten- und Concorde-Gesprächen mit Bernie Ecclestone und Jean Todt ist Luca di Montezemolo nach Valencia gereist, also nahm der Ferrari-Präsident die Gelegenheit wahr, seiner Scuderia im heutigen Qualifying zum Grand Prix von Europa die Daumen zu drücken. Glück brachte er nicht: Fernando Alonso wurde Elfter, Felipe Massa 13.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo (Ferrari-Präsident)

Luca di Montezemolo kritisiert, dass die Reifen 2012 oft so entscheidend sind

"Wir sind nur um ein oder zwei Hundertstelsekunden an den Top 10 vorbeigeschrammt", ärgert sich Montezemolo - und untertreibt damit sogar noch, denn tatsächlich fehlten Alonso in Q2 gerade mal 0,004 und Massa 0,077 Sekunden auf die rettende Kobayashi-Zeit. "Ich hatte gehofft, dass wir besser abschneiden würden, speziell auf einer Strecke, auf der das Überholen schwierig ist. Jetzt müssen wir warten und schauen, was morgen passiert."

Bedauerlich findet das sportpolitische Schwergewicht, dass die Reifen in dieser Saison so eine dominante Rolle einnehmen. Denn Ferrari sah in Valencia eigentlich recht konkurrenzfähig aus, war im ersten Qualifying auf den härteren Medium-Pirellis noch gut dabei. Nach dem Wechsel auf Soft, eigentlich eine Ferrari-Spezialität (zumindest von Massa), ging aber gar nichts mehr.

"Wir müssen aufpassen, dass diese Saison nicht zu einer Reifen-Weltmeisterschaft wird", kritisiert Montezemolo gegenüber 'Rai'. "Das war ein merkwürdiges Qualifying. Wir waren im ersten Abschnitt mit harten Reifen am schnellsten, aber als wir dann weiche Reifen aufziehen ließen, änderte sich alles."