• 23.06.2012 15:22

  • von Stefan Ziegler

Marko: "Wir haben gezittert"

Sebastian Vettel fuhr in Valencia klar auf die Pole-Position, doch bei Red Bull war man sich dessen wohl nicht so sicher - Mark Webber mit Technikpech

(Motorsport-Total.com) - Er wartete bis zum Schluss, doch dann ließ er den Hammer niedersausen: Sebastian Vettel holte sich in der Qualifikation zum Großen Preis von Europa bereits seine 33. Pole-Position in der Formel 1 und brummte der Konkurrenz fast vier Zehntel auf. Und das in letzter Sekunde, denn Vettel beschränkte sich in Q3 auf einen Versuch. Dieser passte perfekt und der Deutsche fuhr noch ganz nach vorn.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel bescherte Red Bull in Valencia wieder einmal die Pole-Position

Damit hatte der Kommandostand von Red Bull jedoch nicht unbedingt gerechnet, wie Helmut Marko beim 'ORF' gesteht. "Wir haben gezittert", meint der Österreicher. "Nach dem ersten Versuch waren, glaube ich, sieben Autos in einer Zehntel. Wir hatten heute den gesamten Tag über Probleme mit dem Setup. Wir waren nicht sicher: einmal oder zweimal hinausfahren?", erklärt Marko in Valencia.

Letztendlich habe man Vettel einfach das Vertrauen entgegen gebracht: "Vettel kann das, wenn er sich konzentriert. Und wenn er weiß, es geht um alles oder nicht, dann liefert er seine Leistung auch ab", sagt Red-Bull-Konsulent Marko und merkt im Hinblick auf den Grand Prix an: "Jetzt vier Zehntel vorn zu sein, ist eine wahnsinnige Beruhigung für das Rennen." Anders ist die Lage bei Mark Webber.

Aufgrund eines Technikdefekts kam der Australier nicht über Startplatz 19 hinaus - ein sehr großer Rückschlag für den Teamkollegen von Vettel. "Sein DR-System funktionierte leider nicht. Deshalb schied er schon in Q1 aus", sagt Marko, wünscht sich aber trotzdem noch ein paar WM-Punkte für Webber. "Wir müssen jetzt schauen, wie sich die Überholzone auswirkt", hält Marko fest.

"In den vergangenen Jahren gab es kaum Überholmanöver. Ich hoffe für Mark, dass es dieses Mal besser ist", meint der frühere Formel-1-Pilot und kommt auf ein Red-Bull-Plus zu sprechen: "Wir verstehen die Reifen besser. Bei den Longruns hatten wir viel weniger Verschleiß als gedacht." Und für Vettel soll es im Rennen - sofern die Taktik stimmt - "mindestens" zu einem Podest reichen.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Europa


Marko hat aber eigentlich Größeres vor: Von der Pole-Position, die er als "halbe Miete" bezeichnet, soll Vettel den ersten Platz ins Ziel tragen. "Wenn der Start gelingt, hoffe ich schon, dass wir den dritten Valencia-Sieg in Folge einfahren können", meint Red-Bull-Konsulent Marko bei 'RTL'. Lotus hat er jedoch auch auf der Rechnung: "Je höher die Temperaturen, umso reifenschonender ist der Lotus."