Lotus und das Warten auf den ersten Sieg
Eric Boullier zeigt sich mit dem Lotus-Entwicklungstempo zufrieden und rechnet früher oder später mit dem ersten Sieg - Kein Favorit in Reihen der Fahrer
(Motorsport-Total.com) - Dem Lotus-Team werden an diesem Wochenende in Valencia wieder einmal gute Chancen eingeräumt, den ersten Saisonsieg einzufahren. Mit den Plätzen acht und elf waren die beiden Piloten Romain Grosjean und Kimi Räikkönen am Freitag noch nicht in der absoluten Spitzengruppe zu finden. Mit den Erkenntnissen zeigen sich aber sowohl der Franzose als auch der Finne zufrieden.
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Einfach schnell: Eric Bollier ist mit dem Entwicklungstempo bei Lotus zufrieden
"Die Geschwindigkeit auf den Longruns war vorhanden und das Auto fühlte sich gut an", versichert Grosjean mit Blick auf den E20. Teamkollege Räikkönen stimmt zu: "Was die Schnelligkeit des Autos angeht, haben wir keinerlei Bedenken." Auf dem spanischen Stadtkurs setzt das Team rund um Eric Boullier erstmals ein neues Frontflügelsystem ein. "Sie fahren offenbar mit vier verschiedenen Frontflügelkonfigurationen", vermutet 'BBC'-Experte Gary Anderson.
"Dabei setzen sie verschiedene Flügel, Endplatten und weitere Neuerungen ein. Zudem noch eine Konfiguration, die eine Kombination aus allen vier Flügeln ist", analysiert Anderson. Inwiefern sich das neuartige System im Rennen am Sonntag als Vorteil herausstellt, bleibt abzuwarten.
Teamchef Boullier zeigt sich mit dem Entwicklungstempo seiner Mannschaft jedenfalls zufrieden. "Schon in der Saison 2010 legten wir ein sehr gutes Entwicklungstempo an den Tag. Auch im vergangenen Jahr war es gut, lieferte aber nicht die erwarteten Ergebnisse", blickt der Franzose zunächst auf die beiden vergangenen Jahre, in denen das Team noch als Renault firmierte, zurück.
"In diesem Jahr haben wir immer noch ein gutes Entwicklungstempo. Wir bringen nicht an jedem Wochenende neue Teile und Verbesserungen mit, aber fast an jedem", sagt Boullier. Am Valencia-Wochenende dürfen sich die Lotus-Piloten über den neuen Frontflügel freuen. Der erste Saisonsieg für einen der beiden schwarz/goldenen Boliden schient in der Tat nur noch eine Frage der Zeit zu sein.
Ob Räikkönen oder Grosjean spielt für Boullier keine Rolle
Einen persönlichen Favoriten hat Boullier nicht, wie er zu verstehen gibt: "Ich würde niemals mein Geld auf etwas oder jemanden setzen. Ich wünsche mir einfach nur, dass einer meiner beiden Fahrer der achte Mann sein wird, vielleicht an diesem Wochenende", so der Lotus-Teamchef vor dem Hintergrund der bisherigen sieben verschiedenen Sieger an den ersten sieben Rennwochenenden 2012.
So steht für den Teamchef nicht die Frage im Vordergrund, ob Räikkönen oder Grosjean für den ersten Saisonsieg sorgt, sondern der Anspruch nach stetiger Verbesserung. "Unsere Philosophie ist es, uns ständig selbst zu hinterfragen und unsere Schwächen auszumerzen. In erster Linie geht es darum, die aktuelle Konstanz beizubehalten", sagt Boullier.
Mit bisher vier Podestplätzen in dieser Saison (je zwei durch Räikkönen und Grosjean) liegt Lotus derzeit auf Rang drei der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. "Wenn es uns weiterhin gelingt, Podiumsplatzierungen einzufahren, wäre das im Hinblick auf die Weltmeisterschaft sehr wichtig. Wenn es uns gelingt, ein Rennen zu gewinnen, wäre ich der glücklichste Mensch überhaupt", so der Lotus-Teamchef abschließend.
