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Hülkenberg: Teamduell ist ausgeglichen

Der deutsche Formel-1-Rückkehrer sieht sich trotz Punkterückstand auf Augenhöhe mit Paul di Resta und hält ein Podium noch in dieser Saison für möglich

(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg hat den Rost, den er in seinem Überbrückungsjahr 2011 angesetzt hat, zweifellos abgeschüttelt. In den vergangenen Rennen zeigte der Deutsche im Force India gute Leistungen, die ihn in Barcelona und Kanada in die Top 10 brachten. Diese Punkte sind für Hülkenberg extrem wichtig. Auf seinem Punktekonto sieht es derzeit mit sieben Punkten nicht gerade weltbewegend aus. Teamkollege Paul di Resta hat schon dreimal so viele WM-Punkte holen können.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg möchte sich im Teamduell noch nicht geschlagen geben

"Ich bin nicht übermäßig zufrieden", bilanziert Hülkenberg die bisherige Saison. Gegenüber 'formula1.com' erklärt er: "Hinsichtlich der Ergebnisse und Tabellenstände hätte ich gedacht, dass es besser läuft. Ich weiß aber, dass hier und da mehr möglich gewesen wäre, wie zum Beispiel in Bahrain, wo Paul bisher seine meisten Punkte geholt hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich in den Punkten hätte landen können, wenn es beim Start nicht den Zwischenfall gegeben hätte, der mir mein Rennen ruinierte."

"Wir hatten ein gutes Auto und eine gute Strategie. Sicher befand ich mich bei den ersten vier Rennen in einer Art Aufwärmphase. Später wurde ich einige Male nicht gerade durchs Glück gesegnet. Es gab Situationen, die außerhalb meiner Kontrolle lagen", bedauert er, zeigt sich aber optimistisch: "Die Tendenz zeigt nach oben. Leider wurde das durch die Ergebnisse bisher nicht sichtbar. Natürlich muss sich das ändern, schnellstmöglich!"

Auch wenn Maldonados Sieg in Barcelona gezeigt hat, dass in dieser Saison Überraschungen möglich sind, denkt Hülkenberg noch nicht an den ganz großen Erfolg: "In diesem Sport muss man realistisch bleiben. Wir haben kein schlechtes Auto, es ist aber auch kein potenzieller Siegkandidat an jedem zweiten Rennwochenende. Was ich sagen kann ist, dass ich mich im Auto wohlfühle. Das gilt auch fürs Team. Es ist eine große Freude, alle zwei Wochen für sie zu fahren und zu kämpfen. Hoffentlich kommen die guten Ergebnisse bald. Ich benötige definitiv mehr Punkte."

Nico Hülkenberg, Paul di Resta

Der Teamkollege Paul di Resta konnte bisher klar mehr Punkte holen Zoom

Dass Hülkenberg im Stallduell mit di Resta momentan klar hinten liegt, soll nicht heißen, dass der ehemalige Williams-Pilot unterlegen ist. "Ich hatte einen sehr starken Start in Australien, bei dem ich stärker war als er", bemerkt er. "Bei einigen der folgenden Rennen wurde es zwischen uns eng. Ich muss zugeben, dass ich ein paar unnötige Fehler begangen habe. Und so führte eins zum anderen: In einer Saison, in der es so eng zugeht, kann ein kleiner Fehler einige Plätze kosten. Insgesamt gesehen ist es zwischen Paul und mir also recht ausgeglichen, auch wenn die Ergebnisse das nicht zeigen."

Durch die sensiblen Reifen und die Überraschungen in der Saison sind Podestplätze im Gegensatz zum Vorjahr auch für kleine Teams möglich. Das weiß auch Hülkenberg: "Die Chance besteht durchaus. Wenn man einen guten Tag hat, das Auto und die Reifen unter Kontrolle hat, dann ist ein Podium nicht weit weg. Doch das gilt auch für die Anderen."

"Durch das Bewusstsein, wie eng alles ist, muss man mehr denn je zuvor alles geben, da die Chance besteht, eine Spitzenplatzierung zu erreichen. Man muss jeden Moment bereit sein", berichtet er. "Wir hätten Nico Rosberg oder Pastor Maldonado sicher nicht als mögliche Sieger in Betracht gezogen. Doch der Williams ist ein sehr gutes Auto, das in Barcelona perfekt funktioniert hat. Ohne die Strafe für Lewis Hamilton hätte es vielleicht anders ausgesehen, doch das verändert nichts an der Tatsache, dass Williams an diesem Tag sehr gut gearbeitet hat."


Fotos: Force India, Großer Preis von Europa