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Force India peilt für Silverstone das Podium an

Vijay Mallya verteidigt die Strategie bei Paul di Resta in Valencia und kündigt für Silverstone "so viele Upgrades wie möglich" an - Erster Podestplatz 2012 soll her

(Motorsport-Total.com) - Mit den Plätzen fünf (Nico Hülkenberg) und sieben (Paul di Resta) fuhr Force India beim Grand Prix von Europa in Valencia das beste Teamergebnis der laufenden Saison ein. Trotz unterschiedlicher Strategien waren die beiden Piloten des indischen Teams im Ziel nur durch drei Sekunden voneinander getrennt.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta, Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg und Paul di Resta sammelten in Valencia 16 WM-Punkte

Für Teamchef Vijay Mallya machte sich am Sonntag die intensive Vorbereitung der beiden vorangegangenen Tage bezahlt. "Anhand der Unberechenbarkeit der bisherigen Saison war uns klar, dass dem Umgang mit den Reifen eine entscheidende Bedeutung zukommen würde", so Mallya gegenüber 'Formula1.com'. "Wir entschlossen uns deshalb dazu, das Potenzial der Reifen am Freitag und Samstag bei verschiedenen Streckentemperaturen genau zu analysieren."

Um Klarheit über das Limit der Pirelli-Gummis zu erlangen, wurde di Resta auf eine Einstoppstrategie gesetzt. "Es sah im Vorfeld beinahe unmöglich aus, aber wenn wir es nicht probiert hätten, dann würden wir die Grenzen der Reifen bei hohen Temperaturen auch jetzt noch nicht kennen", rechtfertigt der Force-India-Teamchef die Strategie und sieht sich durch die sechs WM-Punkte des Schotten bestätigt.

Saisonziel weiterhin fest im Blick

Teamkollege Hülkenberg fuhr seinen fünften Platz über eine konventionelle Zweistoppstrategie, dafür aber mit dem Handicap eines nicht funktionierenden KERS nach Hause. "Bei Nico Hülkenberg hatten wir Glück, dass er während der Safety-Car-Phase zum Boxenstopp konnte. Unterm Strich kamen für uns in diesem Rennen Mut und Glück zusammen", bilanziert Mallya und ärgert sich lediglich über das Überholmanöver von Mercedes-Pilot Nico Rosberg gegen di Resta in der letzten Runde: "Das war eine bittere Pille, aber angesichts der frischen Reifen von Rosberg gibt es keinen Grund, sich zu beschweren. Insgesamt sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden."

Dank der 16 in Valencia eingefahrenen WM-Punkte schob sich Force India (44) bis auf einen Zähler an Williams (45) heran. Sauber (60) liegt trotz zweier Podestplätze durch Sergio Perez mit gegenwärtig 16 Punkten Vorsprung auf das indische Team ebenfalls wieder in Reichweite. "Wir befinden uns auf Kurs. Ich will diese Saison auf Platz fünf der Konstrukteurswertung abschließen und mit etwas Glück schaffen wir das auch", glaubt Mallya, dem zur Erreichung dieses Ziels allerdings noch Mercedes im Weg steht. Die Silberpfeile haben derzeit immerhin 92 WM-Punkte zu Buche stehen.


Fotos: Force India, Großer Preis von Europa


Podium in Silverstone als Ziel

Um die Maßgabe des Teamchefs erfüllen zu können, wird Force India schon beim bevorstehenden Grand Prix von Großbritannien (8. Juli) ein umfangreiches Upgrade am VJM05 einsetzen. "Aufgrund der Nähe zur Fabrik sehen wir Silverstone als eines unserer Heimrennen an und werden dort so viele Upgrades wie möglich einsetzen, um noch wettbewerbsfähiger zu sein - koste es was es wolle", sagt Mallya und formuliert die Zielvorgabe für den Grand Prix von Großbritannien: "Wir wollen auf dem Podium stehen. Meiner Meinung nach stehen wir kurz davor."

Sollte es klappen, wäre es nach Spa-Francorchamps 2009 (Giancarlo Fisichella) der zweite Podestplatz in der Geschichte des Teams. Sollte es nicht klappen, dann wird der Teamchef die Schuld kaum bei seinen Fahrern suchen. "Meiner Ansicht nach haben wir zwei potenzielle Weltmeister im Team", sagt Mallya über di Resta und Hülkenberg und bescheinigt beiden "außergewöhnlich viel Talent".

Vijay Mallya

Mallya würde einer seiner beiden Piloten gern auf dem Silverstone-Podium sehen Zoom

So hegt der Inder keinen Zweifel daran, dass die im Dezember getroffene Fahrerwahl für die Saison 2012 die richtige war: "Ich habe meine Entscheidung bezüglich der Besetzung der Cockpits nie bereut und bin sehr froh, diese beiden Fahrer im Team zu haben."