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  • 30.06.2012 13:31

Ecclestone weist Bestechungsvorwurf zurück

Bernie Ecclestone verwahrt sich gegen den Vorwurf der Bestechung und sieht daher keinen Grund, seinen Posten als Formel-1-Geschäftsführer zu räumen

(Motorsport-Total.com/SID) - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat nach der Verurteilung des früheren Bankers Gerhard Gribkowsky Bestechungsvorwürfe zurückgewiesen und sieht keinen Grund, seinen Posten zu räumen. "Der Vorwurf ist falsch", sagt Ecclstone in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus: "Ich habe Herrn Gribkowsky nicht bestochen und war auch nicht Bestandteil des Verfahrens gegen ihn. Seine Behauptungen sind unzutreffend."

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Bernie Ecclestone bezichtigt den Verurteilten Gerhard Gribkowsky der Lüge

Das Landgericht München hatte Gribkowsky zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er 2005 im Zuge des Verkaufs der Formel-1-Anteile der BayernLB an den heutigen Besitzer CVC von Ecclestone 44 Millionen Dollar erhalten und diese Zahlung zudem nicht versteuert hatte. Ecclestone hatte in dem Verfahren ausgesagt, der ehemalige Banker habe ihn unter Druck gesetzt.

"Ich habe Herrn Gribkowsky nicht bestochen." Bernie Ecclestone

"Das Gericht hat getan, was es tun musste, und Gerhard Gribkowsky geglaubt, aber der Mann lügt", sagt Ecclestone: "Das einzige, was stimmt ist, dass ich persönlich ihm zehn Millionen Pfund gezahlt habe, damit er mit dem Blödsinn aufhört, mir permanent Andeutungen zu machen, wie er mich bei den britischen Steuerbehörden hinhängen könnte."

Das Geld habe er aus einer wirtschaflichen Abwägung heraus gezahlt. "Ich bin Geschäftsmann. Ich wäge immer ab zwischen Chance, Risiko und Ärger. Auch wenn Gribkowskys Behauptung nicht stimmt, hätten die Steuerbehörden jahrelang gegen mich ein Verfahren geführt. So etwas kostet Zeit und Geld", sagt der 81 Jahre alte Brite, der keine Angst hat, im Juli zum Grand Prix in Hockenheim nach Deutschland zu kommen: "Natürlich fahre ich nach Hockenheim."

"Es gibt keine korrupten Praktiken in der Formel 1, die ich kenne." Bernie Ecclestone

Weil Ecclestone sich keiner Schuld bewusst ist, sieht er auch keinen Grund, seinen Platz als Formel-1-Geschäftsführer von CVC zu räumen. "Seit über 40 Jahren vertrauen Hersteller und Vermarkter weltweit meinem Handschlag. Das spricht doch für mich", meint "Big Bernie". Ecclestone rechnet nicht damit, dass an der Formel 1 teilnehmende Konzerne oder Partner weltweit sich von der Königsklasse abwenden. "Es gibt keine korrupten Praktiken in der Formel 1, die ich kenne, insofern gibt es dieses Problem auch nicht", behauptet Ecclestone.

Auch den geplanten Börsengang der Formel 1 in Singapur sieht Ecclestone durch die Affäre nicht gefährdet, allerdings beeinträchtigt. "Hilfreich war sie sicher nicht, aber wir haben die Erstnotierung wegen des schlechten Klimas an den Märkten verschoben", sagt er.