Domenicali rechnet mit WM-Dreikampf

(Motorsport-Total.com) - Ferrari und Fernando Alonso ist im WM-Kampf mit dabei. Beim Grand Prix von Kanada fuhr Fernando Alonso über weite Strecken gegen den McLaren von Lewis Hamilton und den Red Bull von Sebastian Vettel. Zunächst sah es danach aus, dass die Ferrari-Strategen alles richtig gemacht hatten, denn Alonso kam von diesem Trio als Letzter zum ersten Boxenstopp und wurde so von Position drei in Führung gespült. Hamilton verdrängte den Spanier dank DRS aber gleich auf den zweiten Platz. Dennoch lief es für Alonso nach Plan, denn alles sah danach aus, dass er 18 Punkte für Platz zwei einstreichen würde. Die Konstanz ist in diesem Jahr einer der Schlüssel für den WM-Titel.

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Stefano Domenicali rechnet in der WM mit einem Dreikampf

Die Ferrari-Strategen hatten sich dann doch verzockt, denn es war kein zweiter Stopp eingeplant und der zweifache Weltmeister wurde in der Schlussphase immer langsamer und wurde noch auf Platz fünf zurückgereicht. Dadurch verlor Alonso auch die WM-Führung an Hamilton. "Das Rennen war enttäuschend, weil wir nicht die Punkte nach Hause gebracht haben, die mit diesem Auto möglich gewesen wären", sagt Teamchef Stefano Domenicali klipp und klar. "Das ist bitter, aber andererseits sollten wir uns freuen, dass wir wieder konkurrenzfähig sind."

"Das ist die wichtigste Lektion, wenn man bedenkt, dass die Meisterschaft völlig offen ist. Hamilton führt zwei Punkte vor Fernando und es sind noch 13 Rennen zu fahren. Jetzt geht es darum, zu pushen und Performance ans Auto zu bringen. Denn solange wir nicht auf Pole-Position stehen, können wir nicht zufrieden sein." Auch Felipe Massa präsentierte sich in Montreal wieder etwas stärker, doch am Ende wurde es nur ein WM-Punkt für Platz zehn.

Da Massa bisher lediglich elf Zähler in diesem Jahr gesammelt hat, ist Ferrari in der Konstrukteurswertung hinter Lotus auf Rang vier. Der Rückstand auf Red Bull beträgt bereits 67 Punkt. Deshalb konzentriert man sich auch auf die Fahrer-WM, wo die Scuderia mit Alonso mittendrin statt nur dabei ist. "Ich glaube, dass die Meisterschaft auf einen Dreikampf zwischen Fernando, Lewis und Sebastian hinauslaufen könnte. Das ist mein Gefühl", meint Domenicali.

"Andererseits glaubt momentan jeder vor dem Rennen etwas anderes als danach. Vielleicht ist die Situation schon nach Valencia wieder anders, aber ich könnte mir vorstellen, dass sich ein Dreikampf zwischen diesen Fahrern entwickelt." Um Weltmeister zu werden, müssen Fehler vermieden werden. Ferrari hatte etwas riskiert und der Poker wäre beinahe aufgegangen, denn sechs Runden vor dem Ziel lag Alonso noch in Führung.

Man hat aber bereits in China bei Kimi Räikkönen gesehen, dass wenn die Reifen am Ende sind, man chancenlos zurückgereicht wird. Romain Grosjean (Lotus) und Sergio Perez (Sauber), die beide aufs Podium kamen, machten zwar auch nur einen Stopp, doch während Alonso in Runde 19 stoppte, kamen Grosean in Umlauf 21 und Perez gar in Runde 41 herein. Hätte Ferrari die gleiche Zweistopp-Taktik wie Hamilton angewendet, wäre Platz zwei möglich gewesen.

"Im Nachhinein ist man immer klüger, aber wir haben beim ersten Stopp alles richtig gemacht und sind in Führung gegangen, und danach war nicht klar, ob ein oder zwei Stopps besser sind", sagt Domenicali. "Aufgrund von Fernandos Tempo und seiner Aussagen dachten wir, dass eine Einstopp-Strategie funktionieren müsste. Es gibt den Punkt, da muss man sich für ein Szenario entscheiden."

"An diesem Punkt sah alles gut aus, also behielten wir die Richtung bei. Klar, im Nachhinein war das falsch, aber der eigentliche Fehler war, dass wir Vettel am Ende nicht abgedeckt haben. Wir hätten nicht damit gerechnet, dass er so schnell aufholen kann und dass unsere Reifen so eklatant abbauen." Statt Champagner-Dusche wurde es Platz fünf.