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  • 22.06.2012 14:34

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Di Resta denkt an das Treppchen

Force-India-Fahrer Paul di Resta liebäugelt mit einem Top-3-Ergebnis, zeigt sich in Bezug auf seine Formel-1-Chancen aber ziemlich realistisch

(Motorsport-Total.com) - Sechster war Paul di Resta schon zweimal, aber ein Podestplatz fehlt ihm noch: Der ehemalige DTM-Champion möchte lieber früher als später auch in der Formel 1 auf dem Treppchen stehen und einen Schluck vom Schampus nehmen. Das ist aber leichter gesagt als getan, wie di Resta mittlerweile aus Erfahrung weiß. In einer so turbulenten Formel-1-Saison ist ein Top-3-Ergebnis aber nicht unmöglich.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Paul di Resta und Force India haben es auf einen Podestplatz abgesehen

Darauf setzt auch der Force-India-Pilot und sagt am Rande des Großen Preises von Europa: "Ich möchte auf das Treppchen fahren, aber wenn du nicht das Auto dazu hast, dann ist das halt so. Natürlich arbeiten alle im Team darauf hin, dass uns das gelingt." Die Leistung auf der Rennstrecke hänge allerdings nicht alleine von der fahrerischen Leistung im Cockpit ab, betont di Resta.

"Dahinter stehen sehr viele Dinge. Du musst einen Blick auf die Ressourcen werfen oder auf die Arbeitsweise des Teams im Vergleich zur Konkurrenz", meint der Schotte. All dies würde derzeit darauf hindeuten, dass es Force India wohl nicht gelingen werde, in die Top 3 zu fahren. 2011 habe es das Team aber durchaus geschafft, im Saisonverlauf eine ordentliche Figur abzugeben.

Ähnliches verspricht sich di Resta auch von dieser Saison. "Wenn es 2012 auch anderen gelingt, dann glaube und hoffe ich, wir können das ebenfalls. Wir befinden uns aber auf höchstem Niveau und da musst du die jeweiligen Umstände akzeptieren. Du brauchst auch das Glück. Und wenn du einmal nicht im Arbeitsfenster der Reifen bist, macht das einen riesigen Unterschied aus", erklärt di Resta.

Eine Erfahrung, die er in Kanada auf schmerzliche Art und Weise machen musste: Im ersten Stint fuhr der frühere DTM-Pilot auf dem soliden fünften Platz, ehe er sukzessive zurückgereicht wurde. "Das kam überraschend", gesteht di Resta. "In der Zwischenzeit erkannten wir aber einige der Parameter, die wir dort vielleicht falsch eingeschätzt hatten. Montreal war jedoch sicherlich nur ein Ausrutscher."

"Unser Reifenhaushalt war in diesem Jahr nämlich ziemlich gut. Eine Kurzschluss-Reaktion wäre daher nicht das Richtige. Wir hatten uns in Kanada halt in eine starke Position manövriert und haben nichts daraus gemacht", meint di Resta. In Valencia dürfte es schon wieder besser aussehen: "Ich denke, wir haben Grund zum Optimismus." Platz sechs im ersten Freien Training unterstreicht dies.