• 24.06.2012 18:07

  • von Dieter Rencken

Button: "Es ging sich einfach nicht aus für uns"

McLaren-Fahrer Jenson Button kam in Valencia als Achter über die Linie, ist mit seinem Rennen aber nur bedingt zufrieden - Vorfreude auf Silverstone

(Motorsport-Total.com) - Im Mittelfeld gestartet, im Mittelfeld angekommen: Jenson Button kam beim Großen Preis von Europa nicht über den achten Platz hinaus. Der britische Rennfahrer zeigte ein recht unauffälliges Rennen, holte aber immerhin wieder einmal ein paar WM-Punkte. Die sportliche Talfahrt des Ex-Champions scheint aber weiter anzuhalten. Dies deutet Button in seiner Medienrunde an, in der er unter anderem von fehlendem Glück spricht, seinem Team aber auch eine gute Geschwindigkeit bescheinigt.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button kam auf Rang acht ins Ziel und holte immerhin ein paar Punkte

Frage: "Jenson, Platz acht in Valencia. Du hattest kein einfaches Rennen ..."
Jenson Button: "Nein, einfach war es nicht. Es war sehr schwierig, das Rennen zu lesen. Wir hatten uns natürlich eine Strategie zurechtgelegt, doch ich erwischte blöderweise einen schlechten Start und lag dann nur an 14. Stelle. Da hatte ich wohl einfach Pech. Niemand schien jedoch auf seine Reifen achten zu müssen. Wir versuchten alles."

"Die Sache hat nur einen Haken: Wenn du so viel Druck machst, gehen deine Reifen in die Knie. Du kannst aber halt nicht ständig an die Box fahren und neue Reifen abholen. So hätte man es zum Schluss aber eigentlich machen sollen. Normalerweise würde das allerdings nicht funktionieren, denn hier kannst du eigentlich nicht überholen. Ich denke nicht, dass wir taktisch schlecht aufgestellt waren."

Frage: "Sprechen wir über den Start: Wie kamst du los?"
Button: "Zwölf Jahre an Erfahrung reichen wohl nicht aus. In diesem Jahr ist alles so anders. In der ersten Runde wurde ich schon in Kurve eins eingeklemmt. In Kurve zwei musste ich vom Gas, um Fernando auszuweichen."

"Sonst wären wir beide in der Mauer gelandet. Ich versuchte wirklich vieles, aber nichts von dem schien zu funktionieren. Ich war zunächst 14., arbeitete mich dann aber noch einmal gut nach vorn. Wir steigerten uns im Rennverlauf. Wir hatten eine gute Strategie, allerdings auch Pech. Einige Teams zogen zum Schluss noch einmal frische Pneus auf und hätten fast noch das Rennen gewonnen."

"Es war ein ungewöhnliches Rennen. Am Ende hätte es Platz fünf oder Platz zwölf sein können - da wurde noch so viel überholt. Ich glaube nicht, dass wir dahingehend noch etwas lernen können. Es kommt wohl einfach darauf an, Glück zu haben. Es hätte ganz anders laufen können, denn die Geschwindigkeit war da. Es ging sich einfach nicht aus für uns."

"Es war ein ungewöhnliches Rennen." Jenson Button

Frage: "Dieses Ergebnis ist ein kleiner Fortschritt für dich, wo doch ein paar andere Piloten nicht im Ziel waren, oder nicht?"
Button: "Nun ja. Platz acht ist noch immer kein gutes Ergebnis. Ich hatte aber Spaß da draußen. Das ist doch das Wichtigste. Zwischendurch fühlte sich das Auto sehr gut an. Wir haben noch viel an Arbeit vor uns. Es lief einfach nicht ganz für uns, denke ich."

"Es hätte ein gutes Rennen werden können. Immerhin gab es noch ein paar Punkte. Gratulation an Fernando. Er fuhr ein tolles Rennen, denn er kam ja vom elften Startplatz. Ich glaube, ich rettete ihm den Tag, als ich in Kurve zwei vom Gas ging. Deshalb gab es da keinen Unfall zwischen uns. Ansonsten hat er klasse Arbeit geleistet. Ich hoffe, wir können in zwei Wochen in Silverstone ähnliches hinkriegen."

Vorfreude auf das Heimspiel in Silverstone

Frage: "Werdet ihr in Silverstone größere Modifizierungen am Start haben?"
Button: "Ja, es wird Modifizierungen geben. Sie werden aber nicht sehr groß sein. So ist das in der modernen Formel 1: Es ist einfach nicht möglich, ein wirklich großes Paket an den Start zu bringen."

"Früher war das anders. Jetzt sind wir in unserem Handeln einfach eingeschränkt. Ich denke, wir sehen in Silverstone wieder andere Leute, die um die vorderen Positionen kämpfen. Sauber ist zum Beispiel sehr konkurrenzfähig. Vor allem auf schnellen Strecken, wie wir gesehen haben."

"Jetzt sind wir in unserem Handeln einfach eingeschränkt." Jenson Button

Frage: "Was denkst du über dein bevorstehendes Heimrennen?"
Button: "Nun, in Valencia habe ich Punkte geholt. Das ist das Positive. Ich habe den britischen Grand Prix schon immer gemocht. Wir erhalten dort viel Unterstützung von den britischen Fans.


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Europa


"Die Strecke ist immer sehr gut besucht und voller toller Fans, die ihre Union Jacks schwenken. Es ist überhaupt ein großes Jahr für Großbritannien: das Thronjubiläum der Queen, die Olympischen Spiele. Hoffentlich können wir eine weitere dieser besonderen Gelegenheiten schaffen. Wir hoffen auf ein klasse Rennen. Die Atmosphäre dort ist immer ganz speziell."

Frage: "Hast du gesehen, wie die spanischen Fans Fernando Alonso gefeiert haben? So in etwas stellt man sich das doch bei seinem Heimrennen vor, nicht wahr?"
Button: "Ja. Dafür braucht es dann auch das Quäntchen Glück. Erst einmal müssen wir aber gute Arbeit leisten. Hier in Valencia lief es nicht so schlecht. Wir hatten nur nicht das Glück, das Andere zu haben schienen."