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Webber: Testfahrten mit Stammfahrern unerlässlich

Mark Webber kann die Strategie von McLaren, beim Mugello-Test auf die Stammpiloten zu verzichten, nicht verstehen - Geheimnis um Barcelona-Updates

(Motorsport-Total.com) - Red Bull ist bei den Testfahrten in Mugello eines von sechs Teams, das ausschließlich auf seine beiden Stammfahrer vertraut. Auch Ferrari, Mercedes, Sauber, Toro Rosso und Marussia fahren in der Toskana mit den von den Grand-Prix-Wochenenden bekannten Gesichtern im Cockpit. Lotus, Williams, Force India und Caterham testeten am Dienstag mit dem offiziellen Ersatzfahrer.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber kann das Zurückgreifen auf Ersatzfahrer nicht verstehen

McLaren lässt sogar an allen drei Tagen die Ersatzfahrer Oliver Turvey und Gary Paffett ran. "Unsere Testfahrer können ein paar Kilometer zurücklegen und einige extreme Teile austesten. Das ist prima. Für uns ist es aber nicht notwendig, vor Ort zu sein", hatte Stammfahrer Jenson Button im Vorfeld der Tests gegenüber 'Daily Mail' erklärt.

Red-Bull-Pilot Mark Webber kann diese Strategie nicht nachvollziehen. Für ihn und Teamkollege Sebastian Vettel stand es "außer Frage, hier zu sein", wie der Australier am Rande der Testfahrten betont. Webber fuhr am Dienstag und am Mittwochvormittag, bevor Vettel den RB8 für den Rest des Testprogramms übernahm.

"Es gab bei uns nie den Gedanken, dass hier nicht die Stammpiloten fahren. Die Streckenzeit ist heutzutage derart begrenzt, dass es immer gut ist, im Auto zu sitzen", sagt Webber und versichert: "Wir werden jede erdenkliche Möglichkeit, das Auto auf der Strecke zu fahren, nutzen." Die Arbeit im Simulator kann die echten Runden auf der Teststrecke bekanntlich nur bedingt ersetzen.


Fotos: Testfahrten in Mugello


Geheimnis um Barcelona-Updates

Aufgrund der Streckencharakteristik in Mugello geht Webber davon aus, einige nützliche Daten für den weiteren Saisonverlauf sammeln zu können. "Die ganz schnellen Abschnitte der Strecke finden wir auf den modernen Kursen nur sehr selten wieder", sagt der Australier mit Blick auf die beiden Arrabiata-Kurven, die mit Vollgas durchfahren werden. "Aus aerodynamischer Sicht gibt es aber sehr wohl Informationen, die sich auf andere Strecken übertragen lassen. Gleiches gilt für die Reifen. Die Strecke an sich ist laut Webber "fantastisch, als Schauplatz für Testfahrten aber seltsam", da ungewöhnlich schnell.

Mit tiefgreifenden Veränderungen am RB8 beim anstehenden Rennen in Barcelona (13. Mai) rechnet der Red-Bull-Pilot nicht. "Es wird ein paar kleine Detailveränderungen geben. Soweit ich weiß, sehen sie gut aus. Ich glaube aber nicht, dass sie drastisch ausfallen werden", gibt Webber einen Hinweis auf neue Aero-Teile am aktuellen Boliden des Weltmeisterteams. Den Veränderungen an den Boliden der Konkurrenz schenkt er ohnehin keine Beachtung: "Ich habe keine Ahnung. Ich konzentriere mich darauf, was wir tun. Dann werden wir sehen, was passiert."

Begeisterung über große Leistungsdichte

Von der aktuellen Leistungsdichte im Spitzenfeld zeigt sich Webber beeindruckt. "Es geht sehr, sehr eng zu. Wir hatten vier verschiedene Sieger und die Podiumsplätze waren stets anders besetzt." Den Lotus schätzt der Red-Bull-Pilot als "besonders stark" ein. Die Leistung des eigenen Teams beschreibt er mit Blick auf seine vier vierten Plätzen als "vor allem am Sonntag sehr konstant".

Beim amtierenden Vizeweltmeister der Konstrukteurswertung hingegen ortet der Australier Schwankungen: "Bei McLaren geht es auf und ab. Wenn sie schnell sind, sind sie richtig schnell. Wenn sie langsam sind wie in Bahrain, sie sie nirgendwo." Gleiches gelte für das Mercedes-Team, das im Golfstaat ebenfalls nicht an die Leistung aus China anknüpfen konnte. Unterm Strich hält Webber mit Blick auf die anstehenden Rennen fest: "Alles kann passieren."