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  • 09.05.2012 11:35

Statistik: 2012 mehr "normale" Überholmanöver als 2011

Die Statistik beweist: 2012 wird bisher nicht nur mehr überholt, die Manöver gingen bei jedem Rennen auch öfter ohne DRS-Unterstützung über die Bühne

(Motorsport-Total.com) - Vier verschiedene Sieger aus ebenso vielen Rennen, acht unterschiedliche Fahrer aus sechs Teams auf dem Podium: Die Formel 1-Saison 2012 wird bereits als die abwechslungsreichste seit fast 30 Jahren gehandelt. Aber hat sich das Racing im Vergleich zur Saison 2011 wirklich grundlegend verändert?

Wie viele Überholmanöver gab es während der ersten vier Saisonrennen 2012?
Die Gesamtzahl der Überholmanöver in den ersten vier Saisonläufen 2012 ist bemerkenswerterweise sehr ähnlich zu jener von 2011: 327 im Vergleich zu 326 im Jahr 2011. Dieser Wert enthält Positionswechsel aufgrund von Schäden sowie gegen die drei langsamsten Teams, nicht eingerechnet sind jedoch Überholmanöver auf der Startrunde.

Wie sieht die Statistik aus, wenn man sie genauer unter die Lupe nimmt?
In der Saison 2011 gab es während der ersten vier Grands Prix insgesamt 220 normale und DRS-unterstützte Manöver (Anmerkung: dieser Wert enthält keine Manöver schnellerer Autos gegen die drei langsamsten Teams); 2012 waren es 215. Im letzten Jahr entfiel dieser Wert in den ersten vier Rennen im Verhältnis von 50:50 auf normale und DRS-Manöver.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Diese Saison wurde nicht nur mit DRS-Hilfe viel überholt

In dieser Saison fällt dieses Verhältnis 68:32 zugunsten der normalen Manöver aus. Zum Vergleich: Der Saisondurchschnitt 2011 zwischen normalen und DRS-Manövern betrug 55:45. Dies ist ein verhältnismäßig deutlicher Anstieg der normalen Positionswechsel im Vergleich zum letzten Jahr.

Ist das DRS in diesem Jahr weniger wirkungsvoll als im letzten?
Bei zwei der ersten vier Grands Prix 2011 (China und der Türkei) gab es mehr DRS-Manöver als normale. Insgesamt war die Anzahl der DRS unterstützten Überholvorgänge bei acht der 19 Rennen 2011 höher als die der normalen. 2012 war dies bislang noch nicht der Fall. Anders ausgedrückt: Es gab in diesem Jahr bei jedem Rennen mehr normale Positionswechsel als DRS-Manöver.

Dies bedeutet allerdings nicht automatisch, dass DRS weniger wirkungsvoll ist. Denn selbst wenn der Hintermann in einer DRS-Zone nicht überholen kann, hilft ihm der Rundenzeitvorteil durch DRS, die Reifen zu schonen oder KERS an einer anderen Stelle der Strecke außerhalb der DRS-Zone strategisch klug einzusetzen.

In China gab es im letzten Jahr 67 normale und DRS-Überholvorgänge - davon waren 30 oder 45 Prozent normale Positionswechsel. In diesem Jahr sahen wir 69 Manöver, davon waren 41 oder 59 Prozent normale Überholmanöver. Obwohl die DRS-Zone identisch zu jener im Vorjahr war, kam es im Rennen zu einem verhältnismäßig deutlichen Anstieg der normalen Manöver.

Was erwartet uns in Barcelona?
Im vergangenen Jahr gab es 51 normale und DRS unterstützte Überholmanöver - das lag über dem Saisondurchschnitt von 43 Manövern. Davon waren jedoch 57 Prozent DRS-Vorgänge. Es wird interessant, zu erfahren, ob sich das wiederholt oder ob sich der 2012er Trend zu mehr normalen Überholmanövern fortsetzt.