Senna: "Es ist sehr frustrierend"

Bruno Senna beklagt im Anschluss an sein enttäuschendes Qualifying den dichten Verkehr und das schnelle Abbauen der Reifen - Maldonados Leistung lässt hoffen

(Motorsport-Total.com) - Während Pastor Maldonado den Grand Prix von Spanien sensationell aus der ersten Startreihe in Angriff nimmt, steht Williams-Teamkollege Bruno Senna am Sonntag nur auf Startplatz 18. Der Brasilianer konnte in Q1 nur auf den Hard-Reifen eine Zeit realisieren. Beim Versuch, diese mit dem Option (Soft-Mischung) zu unterbieten, flog er in Kurve elf des Circuit de Catalunya von der Bahn und verpasste somit den Einzug in Q2.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Bruno Senna kann mit dem Verlauf des Samstags nicht zufrieden sein

"Ich hatte sowohl gestern als auch heute massive Probleme mit dem Verkehr auf der Strecke", beklagt Senna. "Bei jedem Versuch auf frischen Reifen geriet ich gleich auf meiner ersten Runde in Verkehr. Mit dem Prime konnte ich zwar immerhin noch fünf Autos hinter mir lassen, was viel aussieht, aber auf meiner Runde mit dem Option hatte ich dann Felipe (Massa) direkt vor mir", so der Brasilianer in Williams-Diensten.

"Ich saß quasi in der Falle, denn Felipe war gerade auf seiner Aufwärmrunde und deutlich langsamer unterwegs. Gleichzeitig kam Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) von hinten auf einer schnellen Runde", berichtet Senna und ärgert sich: "Ich konnte nichts tun, außer ich wäre noch langsamer gefahren. Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht erwartet, dass Felipe auf seiner Out-Lap so langsam fahren würde. Ich begann die Runde 1,5 Sekunden hinter Felipe, holte im Verlauf der Runde aber sehr schnell auf."

Nachdem er in Kurve zehn am Ferrari vorbeikam, hängte der Williams-Pilot eine zweite schnelle Runde dran. "In den ersten beiden Sektoren attackierte ich noch einmal. Ich war nicht überragend schnell, aber es war okay", so Senna. "Im letzten Sektor waren die Reifen dann aber endgültig fertig und ich bezahlte den Preis dafür."

Bruno Senna

Dieser Ausrutscher kostete Senna einen besseren Startplatz als den 18. Zoom

"Ich kam schon aus Kurve zehn mit sehr stark durchdrehenden Rädern heraus", erklärt der Brasilianer und fügt hinzu: "Da wusste ich, dass die Hinterreifen den Geist aufgegeben hatten. In Kurve elf nahm ich etwas Tempo heraus, da sich das Auto auf der Hinterachse sehr leicht anfühlte. Ich berührte ganz leicht den Randstein auf der Innenseite der Kurve. Das war genug, um das Auto aus der Spur zu werfen."

Schwierige Aufgabe von Startplatz 18

Von Startplatz 18 sieht sich Senna am Sonntag einer großen Aufgabe gegenübergestellt. "Es wird schwierig, aber immerhin wissen wir, dass unser Auto auf den Longruns ein gutes Tempo an den Tag legen kann. Das haben wir gestern bei Pastor gesehen. Wenn es uns gelingt, unsere gute Pace im Rennen zu nutzen und wir eine aggressive Strategie an den Tag legen, dann können wir hoffentlich die heute verlorenen Positionen zurückgewinnen."

Ein gutes Rennergebnis hängt laut Senna "aber immer von vielen Faktoren ab - Überholen, Strategie und so weiter". So kommt er zu dem Schluss: "Unterm Strich steht mir morgen sicher eine größere Herausforderung bevor als noch in Malaysia oder China." Bei den beiden angesprochenen Grands Prix fuhr Senna als Sechster und Siebter jeweils in die Punkteränge.


Fotos: Bruno Senna, Großer Preis von Spanien


Vorfreude auf Monte Carlo

"Es ist sehr frustrierend. Gleichzeitig freue ich mich für das Team, denn wir haben augenscheinlich ein wettbewerbsfähiges Auto. Pastor zeigte eine tolle Leistung und machte deutlich, dass unsere Evolution des Autos funktioniert." In diesem Zusammenhang und in Vorausschau auf das nächste Rennen in den Straßen von Monte Carlo freut sich Senna vor allem darüber, dass Maldonado seine Zeit im Barcelona-Qualifying im letzten Sektor holte. "Das ist ein langsamer Sektor, der ein gutes Auto verlangt. Jetzt zähle ich darauf, dass wir auch in Monaco ein gutes Auto haben werden."

Beim Saisonhöhepunkt wird der Neffe des sechsfachen Monaco-Siegers Ayrton Senna anders als in Barcelona auch im ersten Freien Training im FW34 sitzen. "In Monaco alle Sessions fahren zu können, sollte es mir erlauben, etwas näher an Pastor dran zu sein und eine etwas flachere Lernkurve an den Tag zu legen." An den Rennwocheneden in diesem Jahr, an denen Williams-Testfahrer Valtteri Bottas anstelle von Senna im Auto saß, hatte der Brasilianer "stets eine ultrasteile Lernkurve in Vorbereitung auf Qualifying und Rennen" zu bewältigen, wie er sagt.