Mugello: Wenig Erkenntnisse nach vier Stunden

Der Dienstagvormittag in Mugello war von wechselhaften Witterungsbedingungen gezeichnet - Fernando Alonso mit Bestzeit auf harten Reifen

(Motorsport-Total.com) - Pünktlich um 9:00 Uhr morgens nahmen die Formel-1-Teams in Mugello den ersten Testbetrieb während einer Saison seit vier Jahren auf. Anders als die vereinzelt rund um die Strecke anwesenden Tifosi, präsentierte sich Petrus zunächst nicht als Formel-1-Fan. In der Nacht hatte es geregnet und die malerisch in die toskanische Landschaft eingebettete Strecke war anfangs noch feucht. Die Temperaturen stiegen im Verlauf des Vormittags von 13 auf 15 Grad in der Luft beziehungsweise von 15 auf knapp 25 auf dem Asphalt.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso ist zur Freude der Tifosi am Mittag der schnellste Mann in Mugello

Angesichts der Streckenverhältnisse wurde am Vormittag auf den Einsatz von Slicks lange Zeit verzichtet und stattdessen mit den Regenreifen sowie den Intermediates von Pirelli gefahren. Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne war nach knapp drei Stunden der Erste, der sich mit Trockenreifen auf die Bahn traute. In den folgenden Minuten ließen auch die übrigen Fahrer Slicks montieren.

Vergne hatte nach gut einer Dreiviertelstunde für die erste Unterbrechung mit der Roten Flagge gesorgt. Der Franzose setzte seinen STR8 in Kurve vier ins Kiesbett. Eine knappe halbe Stunde später sorgte Nico Rosberg für die zweite Unterbrechung. Anders als Vergne strandete der Mercedes-Pilot mit technischem Defekt. Nur zwei Minuten nach Rosberg rollte auch der Ferrari von Fernando Alonso auf der Strecke aus. Alle drei Fahrzeuge wurden im Anschluss an die Havarie zur Box zurückgeschleppt und konnten die Testfahrten weniger später fortsetzen.

Zum Zeitpunkt der Mittagspause steht für Alonso eine auf den Hard-Reifen erzielte Bestzeit von 1:22.444 Minuten zu Buche. Der Spanier umrundete die 5,245 Kilometer lange Piste im Verlauf der vier Stunden 38 mal. Fleißiger waren nur Lotus-Testfahrer Jeromo D'Ambrosio, Sauber-Pilot Kamui Kobayashi, Marussia-Fahrer Charles Pic und Mercedes-Pilot Rosberg, der mit 49 Runden die meisten Umläufe aller Piloten zurücklegte.


Fotos: Testfahrten in Mugello, Dienstag


Neue Auspuffvarianten bei Ferrari und Williams

Ferrari und Williams testeten am Vormittag neue Auspuffvarianten. Während Alonso mit den weiter nach unten und weiter nach außen verlegten Endrohren am F2012 Schnellster war, fand sich Williams-Testfahrer Valtteri Bottas mit 1:29.179 Minuten am Ende der Zeitenliste wieder. Der Finne musste den FW34 zwischenzeitlich mit zu heiß gewordenem Auspuff an die Box zurückbringen.

Fernando Alonso

Ferrari probiert eine neue Auspuffvariante, am Donnerstag folgen weitere Updates Zoom

Für Red Bull erledigt Mark Webber die Testarbeit am Dienstag. Der Australier reihte sich mit 1,2 Sekunden Rückstand auf Alonso auf Platz zwei ein. Teamkollege und WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel steigt am Mittwoch erstmals ins Auto, weilt aber bereits an der Strecke und beobachtet das Testgeschehen des Weltmeisterteams von der Boxenmauer aus.

Für Lotus ist Testfahrer D'Ambrosio unterwegs. Der Belgier lag als Vierter genau wie Toro-Rosso-Pilot Vergne (3.) und Mercedes-Fahrer Rosberg (5.) innerhalb von zwei Sekunden zur Bestzeit von Alonso. Bei Mercedes kommt am Nachmittag Michael Schumacher zum Einsatz.

Sauber mit umfassendem Aero-Update

Sauber-Pilot Kamui Kobayashi, der den Testbetrieb um 9:00 Uhr eröffnet hatte, fuhr die sechsschnellste Runde der ersten Tageshälfte. "90 Prozent unseres Barcelona-Pakets sind schon am Auto", lässt der neue Sauber-Technikchef Matt Morris verlauten.

Kamui Kobayashi

Sauber testet bereits mit einem Großteil der Barcelona-Spezifikation Zoom

Bei McLaren saß am Vormittag Testfahrer Oliver Turvey im Cockpit des MP4-27. Der Brite reihte sich nach 30 Runden auf Platz sieben der Zeitenliste ein. Am Nachmittag übernimmt der frischgebackene DTM-Auftaktsieger Gary Paffett den Wagen. Die Stammfahrer Lewis Hamilton und Jenson Button weilen nicht in Mugello. Button dreht derzeit Demo-Runden im sonnigen Budapest.

Während vor allem bei Ferrari und Williams die Veränderungen gegenüber dem Grand Prix von Bahrain optisch ins Auge stechen, nahmen Force India und Caterham den Test ohne Updates auf. Jules Bianchi fuhr den VJM05 auf Position acht.

Bei Caterham kam Rodolfo Gonzalez, der Pilot des GP2-Teams von Tony Fernandes, zum Einsatz. Der Venezolaner reihte sich auf Platz neun ein. Marussia-Stammfahrer Charles Pic (10.) und Williams-Pilot Bottas (11.) komplettieren das Klassement der ersten vier Teststunden in der Toskana. HRT lässt den Mugello-Test zu Gunsten des Teamumzugs nach Spanien sausen.