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  • 02.05.2012 22:03

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Marussia: Defekte Servolenkung bremst Glock ein

Timo Glock konnte beim Mugello-Test nur die letzte Stunde nutzen - Marussia dank Upgrade bis zu vier Zehntelsekunden schneller?

(Motorsport-Total.com) - Freud und Leid bei Marussia: Am Vormittag testete Charles Pic, der bereits am Dienstag hinter dem Steuer gesessen hatte, das Auto. Er brachte es auf eine Rundenzeit von 1:23.982 Minuten und war damit über eine halbe Sekunde schneller als Teamkollege Timo Glock, der bei höheren Temperaturen am Nachmittag zum Einsatz kam. Für den Odenwälder war es die erste Fahrt überhaupt in Mugello. Die Marussia-Piloten verzeichneten 46 beziehungsweise 37 Runden. "Wir haben viele nützliche Daten gesammelt, was die Aerodynamik betrifft. Das ist für Barcelona sehr wichtig. Charles war unglaublich gut", resümiert Teamchef John Booth. Der hoch gelobte Pic meint: "Die Entwicklungen sind definitiv ein Schritt nach vorne."

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock beim Mugello-Debüt im Pech: Die Servolenkung streikte

Die erste Ausfahrt auf trockener Fahrbahn in Mugello begann Marussia mit dem Sammeln von Basisdaten. Booth hatte schnell gefallen an der flüssigen Toskana-Schleife gefunden und würde zum Testen wiederkommen - dann aber im Winter, schließlich sieht der Teamchef seine Mannschaft an ihren Grenzen: "Es ist eine massive Anstrengung, bei 20 Rennen im Kalender, unter der Saison einen Test zu fahren", sagt Booth. Marussia ging in Mugello mit einem eher spartanischen Programm auf die Strecke. Dezente Modifikationen an den Leitblechen waren lange Zeit das höchste der Gefühle, die großen Updates - einen neuen Frontflügel und Änderungen am Unterboden - konnte die russische Mannschaft nur kurz auf die Strecke bringen. Von Verbesserungen von bis zu vier Zehntelsekunden pro Runde ist die Rede.

Glock arbeitete an seinem Dauerproblem aus China und Bahrain: ein instabiles Heck und hoher Reifenverschleiß auf der Hinterachse. Der 30-Jährige konnte jedoch nur die letzte Stunde voll nutzen, weil die Servolenkung unmittelbar nach der Mittagspause und der Übernahme des Autos von Pic streikte. "Es war kein großartiger zweiter Teil der Testsession. Ich habe mich schnell an die Strecke gewöhnt, was nicht leicht war: Es gibt viele Kurven, die blind gefahren werden", so Glock. "Wir haben uns auf Basisarbeit beschränkt. Am Donnerstag gibt es ein großes Programm und hoffentlich einen stressfreien Tag für mich." Auch bei Booth ist die Laune nach den technischen Problemen getrübt. "Einerseits haben wir mit dem Upgrade Fortschritte gemacht. Andererseits wurden diese eingebremst - wie am Dienstag vom Regen." Am Donnerstag erhält Glock ein weiteres Mal die Chance, den Marussia zu fahren.