• 07.05.2012 10:25

  • von Roman Wittemeier

Heidfeld zieht es "extrem in die Formel 1"

Nick Heidfeld verliert die Formel 1 längst noch nicht aus den Augen: "Es gibt Gespräche und Kontakte" - Das Problem: Paydriver sind auch schnell

(Motorsport-Total.com) - Nick Heidfeld nutzt das Jahr 2012 zur Erfüllung von Langstrecken-Träumen, aber er verliert die Formel 1 nicht aus dem Blick. Der Mönchengladbacher, der auf die Erfahrung aus über 180 Grand-Prix-Starts bauen kann, möchte ein weiteres Comeback in der Königsklasse feiern. Heidfeld und sein Manager Andre Theuerzeit halten engen Kontakt zur Szene. "Es zieht mich immer extrem dorthin", sagt der deutsche Pilot, der am Donnerstag seinen 35. Geburtstag feiern wird.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld, Dirk Müller

Nick Heidfeld fährt 2012 die 24-Stunden-Rennen in Le Mans und in der Eifel

"Es gibt Gespräche und Kontakte. Einfach ist es aber natürlich nicht. Sonst säße ich jetzt schon im Auto. Mal schauen, was sich ergibt", so Heidfeld im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Die aktuelle Situation ist bezüglich einer Rückkehr in die Formel 1 nicht einfach. Es gibt wenig Bewegung auf dem Fahrermarkt, für mögliche frei werdende Plätze gibt es viele Kandidaten mit Erfahrung: Adrian Sutil, Sebastien Buemi, Jaime Alguersuari und Vitantonio Liuzzi zählen neben Heidfeld dazu.

"Wir wissen alle, dass der finanzielle Aspekt heutzutage viel wichtiger ist als noch vor einigen Jahren. Es gibt viele Fahrer, die Geld mitbringen und gleichzeitig keine Nasenbohrer sind. Das macht es so schwierig", meint der Wahlschweizer mit Blick auf die Kollegen Maldonado, Senna und Co. "Wenn einer nur Geld mitbringen würde, aber zwei Sekunden langsamer wäre, dann würde er nicht im Cockpit sitzen. Wenn einer Geld mitbringt und nicht schlecht fährt, dann wird es schwierig."

Heidfeld hofft derzeit auf neue Bewegungen in der Formel 1. Diese könnten beispielsweise ausgelöst werden, falls sich Ferrari zu einer Ablösung von Felipe Massa entscheiden würde. Doch derzeit gibt es nur wenige Signale, die in eine solche Richtung deuten. Im Gegenteil: Viele Beobachter sind sicher, dass die Italiener vor dem Mugello-Test reagiert hätten, wenn es Pläne für einen Fahrertausch gegeben hätte. Dies passierte jedoch nicht.

"Ich mache nun das, von dem ich denke, dass es mir Spaß macht. Ich habe immer gesagt, dass ich die 24-Stunden-Rennen in Le Mans und am Nürburgring fahren möchte, wenn ich mal Zeit habe. Dieses Jahr habe ich erstmals die Zeit. Es ist schön, dass es sich so ergeben hat, dass ich nun beides machen kann", erklärt Heidfeld sein Alternativprogramm für das Jahr 2012. Er startet in Le Mans mit Rebellion-Toyota, auf der Nordschleife im Gemballa-McLaren.

"Der McLaren macht Spaß auf der Nordschleife, aber auf normalen Strecken fahre ich lieber etwas, was noch ein bisschen schneller ist. Unser Lola-LMP1 hat schon einen vernünftigen Speed. Das macht Spaß", sagt Heidfeld. Der 34-Jährige lässt jedoch nie einen Zweifel aufkommen: Die Formel 1 genießt höchste Priorität, erst mit gehörigem Abstand kommen danach die DTM und die Langstrecke mit der möglichen Aussicht auf einen Werksfahrer-Vertrag in der LMP1.