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Formel-1-AG: Mateschitz selbst im Vorstand?

Österreicher an die Macht: Neben dem Vorsitzenden Peter Brabeck-Letmathe könnte auch Dietrich Mateschitz einen Sitz im Vorstand der Formel-1-AG erhalten

(Motorsport-Total.com) - Idealerweise schon im Juli möchte Mehrheitseigentümer CVC Capital Partners Teile der obersten Formel-1-Holding Delta Topco in Singapur an die Börse bringen und eine neue Formel-1-AG gründen. Diese könnte sehr stark österreichisch kontrolliert werden, wenn alle derzeitigen Entwicklungen tatsächlich eintreten.

Titel-Bild zur News: Dietrich Mateschitz

Dietrich Mateschitz könnte einen Sitz im Vorstand der Formel-1-AG besetzen

Denn als Vorsitzender ist der Kärntner Peter Brabeck-Letmathe vorgesehen, der schon seit Jahren im Formel-1-Vorstand sitzt und im Falle eines Börsengangs dessen Leitung übernehmen soll. Aber der Vorsitzende des Lebensmittelkonzerns Nestle wäre nicht der einzige Österreicher im Formel-1-Vorstand: Unter den drei Teams, denen angeblich je ein Sitz angeboten wurde, ist nämlich auch Red Bull.

"Sollte das für uns der Fall sein, würde ich selbst hineingehen", erklärt Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz, ein gebürtiger Steirer, den 'Salzburger Nachrichten'. "Und bei Ferrari wäre es wohl Präsident Luca di Montezemolo selbst, nehme ich einmal an. Aber das ist noch in der Überlegungsphase." Noch stehe nämlich gar nicht fest, wie die Formel-1-AG aussehen wird: "Der Börsengang ist eine Entscheidung des Mehrheitseigentümers, durch den die Teams schließlich mehr Einnahmen lukrieren könnten. Ob CVC einen Vertreter des einen oder anderen Teams in den Aufsichtsrat holen wird, ist ein anderes Thema."

Um den Börsengang möglichst schmerzfrei über die Bühne zu bringen, wünscht sich CVC eine rasche Einigung, was das neue Concorde-Agreement angeht. Zwar haben nahezu alle wichtigen Teams einem Vorvertrag, auf den der ab 2013 gültige Grundlagenvertrag aufsetzen soll, zugestimmt, aber mit Mercedes verweigert einer der wichtigsten Player derzeit noch die Zusage. Der Stuttgarter Automobilhersteller fühlt sich nämlich ungerecht behandelt.

Denn während Red Bull, Ferrari und McLaren je ein Sitz im Vorstand der Formel-1-AG angeboten wurde, wie man hört, soll es für Mercedes keinerlei solche Anreize oder sonstige Vergünstigungen geben. Ecclestone argumentiert, dass das Mercedes-Team in seiner heutigen Konstellation erst seit 2010 besteht, und spricht dem ehemaligen Tyrrell-, BAR-, Honda- und Brawn-Rennstall jeden Anspruch auf historische Sonderprämien ab.

Während Insider hinter diesem Scharmützel, das Mercedes notfalls sogar per EU-Wettbewerbsrecht anfechten würde, persönliche Differenzen zwischen Ecclestone und Teamchef Ross Brawn vermuten, geht man in gut informierten Kreisen davon aus, dass es aufgrund des bevorstehenden Börsengangs bald zu einer Einigung kommen wird. Allerdings dürfte diese dann zwischen Ecclestone und dem Daimler-Vorstand verhandelt werden.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Spanien, Samstag