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  • 13.05.2012 19:35

  • von Fabian Hust

Ferrari zufrieden mit der Alonso-Show

Während Fernando Alonso wieder einmal so viele Kohlen aus dem Feuer holte wie nur möglich, ereilte Teamkollege Felipe Massa das Pech

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso kämpfte beim Großen Preis von Spanien zusammen mit Pastor Maldonado um den Sieg. In der Schlussphase des Rennens musste sich der Spanier aufgrund einer noch zu untersuchenden nachlassenden Leistung seines Autos jedoch klar geschlagen und mit dem zweiten Rang zufrieden geben. Teamkollege Felipe Massa wurde durch eine Durchfahrstrafe zurückgeworfen und konnte als 15. schlussendlich keine Punkte holen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso fuhr wieder einmal ein beeindruckendes Rennen

"Der zweite Platz fühlt sich wie ein Sieg an", jubelt Alonso. "Nachdem ich in Sakhir mit beinahe einer Minute Rückstand auf den Sieger ins Ziel gekommen bin, haben wir heute zwei Red Bull überholt und kämpften bis zum Ende um den Sieg. Hinzu kommt, dass wir eine Menge Punkte auf die Red-Bull- und die McLaren-Fahrer gutgemacht haben, was den Ausgang dieses Wochenende sogar noch positiver gestaltet."

"Am Ende des zweiten Rennabschnitts kam der Schlüsselmoment. Vielleicht ging Maldonado etwas zu früh an die Box und wir blieben auf der Strecke, aber wir verloren hinter einem zu Überrundenden auf einer ganzen Runde Zeit, teilweise weil im letzten Teil der Hauptgerade eine gelbe Flagge war."

"Bei noch sieben verbleibenden Runden verlor ich plötzlich die Haftung am Heck. Ich fragte das Team, ob etwas gebrochen war, denn das Verhalten des Autos veränderte sich von einem Moment auf den anderen, ohne einen offensichtlichen Grund."

"In der Schlussphase des Rennens war der Williams immer noch sehr schnell, und am Ende hatten wir auch Glück, dass wir den zweiten Platz sichern konnten, denn Kimi kam von hinten näher. Die Meisterschaft ist angesichts all der verschiedenen Sieger und der Leistung der Top-Teams, welche von Rennen zu Rennen schwankt, schwierig zu interpretieren."

"Wir haben sicherlich nicht die bestmögliche Arbeit geleistet, als wir das Auto entwickelt haben. Es gibt noch eine Menge zu tun, aber wir können stolz darauf sein, wie wir das Maximum aus unserem Potenzial machen, vielleicht sogar über die Limits des Autos gehen."

"Nach zwei Grands Prix - China und Bahrain - wo wir sehr zu leiden hatten, ist es sehr positiv, wieder zurück auf dem Podium zu sein. Dies verleiht uns die Zuversicht für den Rest der Meisterschaft. Wir müssen weiterhin die ganze Zeit Updates für das Auto bringen, denn es geht alles sehr eng zu, und das kleinste Detail kann den Unterschied ausmachen."

"Heute wurde mein Rennen durch die Strafe beeinträchtigt, welche ich mir in Runde 28 holte", so Massa. "Um ehrlich zu sein, ich denke nicht, dass ich irgendetwas falsch gemacht habe, und ich glaube, dass es besser ist, sich im Detail anzuschauen, was passierte. Denn ich befand mich in der Mitte einer Gruppe von Autos, und ich habe definitiv nicht versucht, irgend jemanden zu überholen."

"Das ist wirklich schade, denn bis dahin verlief das Rennen für mich gut, und ein Platz in den Top 10 war für mich komfortabel in Reichweite. Ich befand mich in einer Gruppe mit den Red Bull und den McLaren, und ich konnte mit ihrer Geschwindigkeit mithalten. Ich hatte eine gute erste Runde, als ich es schaffte, eine Menge Plätze gutzumachen."

"Ich bin glücklich, dass Fernando in der Lage war, die ganze Zeit bis zum Ende um den Sieg zu kämpfen. Denn dies zeigt, dass sich das Potenzial unseres Autos definitiv verbessert hat. Wir haben immer noch nicht das schnellste Auto, aber wir scheinen uns auf dem richtigen Weg zu finden."

"Ich möchte Pastor gratulieren, der ein großartiger Freund ist. Der Geschmack des ersten Formel-1-Sieges ist etwas Unglaubliches, und ich kann nachvollziehen, wie er sich im Moment fühlt."

"Wir kamen mit dem doppelten Ziel nach Spanien, in Bezug auf die Leistung Fortschritte zu machen, und mit Fernando an den Führenden in der Fahrermeisterschaft dran zu bleiben", erläutert Teamchef Stefano Domenicali. "Wir können sagen, dass wir an diesem Nachmittag unsere beiden Ziele erreicht haben."

"Es ist für Felipe schade, der das gesamte Wochenende vom Pech verfolgt war, gestern in der Qualifikation mit dem Verkehr, und heute durch die Strafe, die ihn wohl davon abgehalten hat, in den Punkten ins Ziel zu kommen, nachdem er am Start eine Menge Positionen gutgemacht hatte."

"Einmal mehr fuhr Fernando ein außerordentliches Rennen, kämpfte von der ersten bis zur letzten Runde um den Sieg. Es gab ein paar unglückliche Zwischenfälle, zum Beispiel das Überholmanöver an Pic, aber wir müssen auch zugeben, dass es im letzten Abschnitt des Rennens keinen Spielraum mehr gab, um Maldonado zu attackieren."

"Ich möchte diese Möglichkeit nutzen, um Pastor zu seinem ersten Formel-1-Sieg und dem Williams-Team zu ihrer Rückkehr zum Sieg nach einer Pause von einigen Jahren zu gratulieren. Gestern teilte Sir Frank mit der Formel-1-Welt seine Feier zu seinem 70. Geburtstag, und es scheint, als wäre jemand da oben dieser Tatsache auch bewusst und wollte ihm ein Geschenk bereiten!"

"Von morgen an werden wir wieder an die Entwicklung unseres Autos denken, denn wir sind noch nicht schnell genug, um konstant auf dem Podium ins Ziel zu kommen. Dies ist jedoch die einzige Option, wenn wir uns in der Jagd um den Titel befinden möchten. Die Meisterschaft ist unglaublich ausgeglichen, das kann man an der Tatsache sehen, dass wir fünf verschiedene siegreiche Teams in ebenso vielen Rennen gesehen haben."

"Trotz aller Schwierigkeiten, die wir im ersten Teil der Saison hatten, führt Fernando die Klassifikation zusammen mit dem amtierenden Champion an. Dies muss für alle Leute eine Motivation sein, die zuhause und an der Strecke arbeiten. Wir gehen davon aus, dass Felipe nach diesem unglücklichen Wochenende reagiert und zurückschlägt, schon ab Monaco. Wir benötigen seine Punkte absolut, um auch um die Konstrukteursmeisterschaft kämpfen zu können."

"Im Rennen haben wir erneut bestätigt, dass wir in Bezug auf die Geschwindigkeit unseres Paketes einen Schritt nach vorn gemacht haben, aber das ist noch nicht ausreichend", so Pat Fry, Technischer Direktor des Teams. "Wir haben es heute auch geschafft, mit Fernando das Maximale aus unserem Potenzial zu machen, während Felipe mit der Strafe definitiv kein Glück hatte, welche ein bis zu diesem Punkt sehr gutes Rennen ruinierte."

"Wir wussten, dass die Abnutzung der Reifen das Schlüsselelement sein würde, und so stellte es sich auch heraus. Der Kampf mit Maldonado war ein sehr enger, und vielleicht spielten ein paar Zwischenfälle eine entscheidende Rolle, wie auch zum Beispiel die Zeit des zweiten Boxenstopps und die letzten Momente des Rennens, als Fernando plötzlich eine nachlassende Leistung verspürte. Die Gründe dafür sind noch nicht klar."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Spanien, Sonntag


"Der zweite Rang ist dennoch ein absolut positives Ergebnis. Aber um eine objektive Bewertung zu treffen, müssen wir alle Elemente des Wochenendes berücksichtigen, selbst außerhalb unseres eigenen Betätigungsfeldes, welche dieses Rennergebnis hervorgebracht haben. Es gibt am Auto noch jede Menge Arbeit zu erledigen, sodass es wirklich in der Lage ist, auf jeder Strecke und unter allen Bedingungen um den Sieg zu kämpfen."

"Gleichzeitig bin ich mir absolut sicher, dass die Tatsache, dass einer unserer Fahrer die Meisterschaft einführt, selbst wenn er die gleiche Anzahl an Punkten wie Vettel hat, eine Belohnung für die Arbeit darstellt, die alle geleistet haben, um unser Leistungsniveau zu steigern. Dies ist für das Team eine weitere Motivation, in der nahen Zukunft sogar noch besser zu sein."