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  • 26.05.2012 17:24

  • von Stefan Ziegler

Enttäuschung bei Toro Rosso

Nur die Positionen 16 und 17: Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne sind nicht zufrieden mit ihrem Abschneiden in Monaco - Vergne mit Crash in Q2

(Motorsport-Total.com) - Mit der Spitze hatte man bei Toro Rosso zwar nicht geliebäugelt, wohl aber mit einer soliden Position im breiten Mittelfeld der Formel 1. Daraus wurde im Qualifying zum Großen Preis von Monaco aber nichts, denn Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne kamen im Zeittraining nicht über die Ränge 16 und 17 hinaus. Vergne leistete sich obendrein noch einen Abflug, wobei sein Auto beschädigt wurde.

Titel-Bild zur News: Jean-Eric Vergne

Jean-Eric Vergne schleppte seinen STR7 gerade noch zurück in die Boxengasse

Auch deshalb waren die Möglichkeiten für Toro Rosso begrenzt, wie der französische Rennfahrer erklärt. "Ich hatte erwartet, besser abzuschneiden. Meine Runde in Q1 war nämlich alles andere als perfekt gewesen. Ich dachte, ich könnte für Q2 alles zusammenbringen, weil wir zwei Versuche planten. Ich landete aber schon bei meinem ersten Anlauf in der Mauer, meint Vergne in Monte Carlo.

"Ich denke, ich bremste auf der Bodenwelle am Ausgang des Tunnels und traf daraufhin die äußere Leitplanke. Dabei wurden die Nase und die Radaufhängung hinten rechts beschädigt. Deshalb konnte ich nicht weitermachen, auch wenn ich in langsamer Fahrt zur Boxengasse zurückkehrte", berichtet der Formel-1-Neuling und fügt hinzu: "Schauen wir einmal, was wir im Rennen tun können."

"Da kann alles Mögliche passieren. Bis zu dem Zwischenfall am Nachmittag hatte ich mich hier sehr gut gefühlt. Ich bin noch immer guter Dinge, was das Rennen angeht. Vielleicht bringt ein bisschen Regen ja ein paar interessante Situationen mit sich", sagt Vergne. Sein Toro-Rosso-Teamkollege Ricciardo teilt die Zuversicht Vergnes, zeigt sich aber ähnlich unzufrieden mit dem Qualifying.

Die schwierige erste Runde in Monte Carlo

"Ich mag diese Strecke sehr. Deshalb bin ich enttäuscht von meiner Startposition. Ich hatte nämlich gedacht, ich hätte eine Chance, um besser zu sein. Ein Rang in den Top 10 wäre optimistisch gewesen, doch vielleicht lag Platz zwölf in unserer Reichweite. Es gelang uns aber nicht, das in die Tat umzusetzen", erklärt der Australier und merkt an: "Ich war relativ zufrieden damit, wie ich fuhr."

"Ich brachte aber meine besten Sektoren nicht in einer Runde unter. Vielleicht überfuhr ich das Auto und machte ein paar Fehler. Wenn ich eine perfekte Runde hingekriegt hätte, wären noch ein paar Zehntel dabei herausgesprungen. Ich war aber eh nicht gut genug, um viel weiter nach vorn zu gelangen", meint Ricciardo. Und so geht Toro Rosso mit einem Handicap in den Grand Prix.

"Vielleicht überfuhr ich das Auto und machte ein paar Fehler." Daniel Ricciardo

"Es ist ziemlich hart, hier zu überholen. Wir werden am Sonntag aber trotzdem unser Bestes versuchen", kündigt der Formel-1-Debütant an. "Die erste Runde wird einen schmalen Grat darstellen. Es geht darum, einige Positionen gutzumachen, gleichzeitig aber das Auto aus den Leitplanken herauszuhalten. Und wer weiß? Vielleicht greift uns ja auch etwas Regen unter die Arme."

Ist mit der Strategie noch etwas zu retten?

Der Stachel aus dem Qualifying sitzt aber tief - auch bei Chefingenieur Laurent Mekies: "Insgesamt war es ein schwieriger Samstag für uns. Unsere Startpositionen bedeuteten, dass auch der morgige Nachmittag eine Herausforderung wird. Das Rennen hier ist oft unvorhersehbar und wir werden sehr hart kämpfen müssen, um an unseren Hauptkonkurrenten vorbeigehen zu können", sagt der Belgier.

"Beim Unfall von Jean-Eric ist es schwierig, den Fahrer zu beschuldigen. Er ist zum ersten Mal in einem Formel-1-Auto in Monaco unterwegs und im Freien Training hat er keine Fehler gemacht. Wenn ein Fahrer Druck macht und versucht, sich an das Limit heranzutasten, passiert das früher oder später. Das ist kein Problem", meint Mekies. "Am Sonntag ist das Auto wieder in Ordnung."

"Am Sonntag ist das Auto wieder in Ordnung." Laurent Mekies

"Es war Jean-Eric aber halt nicht möglich, seinen letzten Versuch in Q2 zu fahren, obwohl er zurück zur Box gekommen ist. Die rechte Hinterradaufhängung war beschädigt", erklärt der Toro-Rosso-Sprecher und merkt abschließend an: "In einem traditionell ereignisreichen Rennen werden wir mit unserer Strategie innovativ sein und jede sich bietende Gelegenheit beim Schopfe packen müssen."