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  • 12.05.2012 17:56

  • von Dominik Sharaf

Coulthard: Reifenmanagement zeichnet Champions aus

Der Formel-1-Veteran hält die Pirelli-Reifen nicht für Wettbewerbsverzerrung oder ein Element der Künstlichkeit, sondern für eine fahrerische Herausforderung

(Motorsport-Total.com) - Es gibt im Umfeld des Paddock kaum einen Experten, der sich nicht begeistert von der neuen Spannung in der Formel 1 zeigt. David Coulthard ist da keine Ausnahme: "Geschummeltes Racing. Das habe ich in letzter Zeit oft gehört, wenn es um Pirelli und ihre für Temperaturen super-sensiblen und schnell abbauenden Reifen geht", sagt der Schotte, der sich im Gespräch mit 'Autosport' dieser Meinung nicht anschließen will. "Ich sehe das anders."

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Hält Reifenmanagement für einen Teil des Sports: David Coulthard

Coulthard verweist auf die achtziger Jahre, die häufig als "goldene Ära" der Formel 1 bezeichnet werden. "War es geschummeltes Racing, wenn die Jungs ihren Turbo eingesetzt haben, um einen Kontrahenten zu überholen? Nein, natürlich nicht", bemerkt der 246-fache Grand-Prix-Teilnehmer und versteht es als einen von vielen Aspekten eines komplexen Sports. "Es war ein Teil des Spiels. Und heute ist es ganz ähnlich", vergleicht er.

Coulthard schreibt der Sensibilität der Pneus zu, den Fahrern eine persönliche Qualität abzuverlangen: "Mit den Reifen zu haushalten war und ist etwas, das zu jeder Zeit die Guten von den Großartigen unterschieden hat", erklärt er. "Es ein zusätzliches Spannungsmoment für die Fans", freut sich der aktuelle DTM-Pilot über Rennen, die bis zum Schluss offen sind.

Kimi Räikkönen, Sebastian Vettel

Zweikämpfe bis zur letzten Runde sind ganz nach Coulthards Geschmack Zoom

Das war noch anders, als Coulthard bei Williams, McLaren und Red Bull im Cockpit saß. "Zu meiner Zeit bist du bis zum letzten Stopp Vollgas gefahren und hast dich dann durchgeschlängelt, um den Sieg in trockene Tücher zu bringen", meint der 41-Jährige über die Rennen vor einigen Jahren. "Heute weiß man nicht, ob der Führende nach dem letzten Stopp auch das Rennen gewinnt. Das ist doch brillant für jeden, der zuschaut, oder?", meint Coulthard.

Er führt an, dass der einzige deutliche Grand-Prix-Sieg in der laufenden Saison - der von Nico Rosberg in China - einer war, der mit dem höchstens drittbesten Paket im Feld eingefahren worden sei. "Wie kann das schlecht für die Formel 1 sein oder geschummelt sein?", fragt sich Coulthard.

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