Caterham: Rossi zufrieden mit erstem Formel-1-Einsatz

(Motorsport-Total.com) - Alexander Rossi bekam heute von Caterham zum ersten Mal die Chance, einen Formel-1-Boliden an einem Rennwochenende zu pilotieren. Der US-Amerikaner konzentrierte sich im ersten Freien Training vor allem auf beim Mugello-Test begonnene Testarbeit und überließ am Nachmittag das Cockpit wieder Stammfahrer Heikki Kovalainen. Der wurde am Ende 20., sein Stammfahrerkollege Witali Petrow beendete den Freitag auf Rang 22.

© xpbimages.com

Alexander Rossi führte heute u.a. die Testarbeit aus Mugello fort

"Ich bin mit dem Verlauf der Session am Morgen sehr zufrieden", so Alexander Rossi nach dem Training. "Wir konnten das vom Team geplante Programm durcharbeiten und ich habe mich schnell an den Schritt in die Formel 1 gewöhnt. Das ist nicht das erste Mal, dass ich mit dem Team zusammenarbeite, da ich schon letztes Jahr am 'Young Driver Test' in Abu Dhabi teilgenommen hatte. Aber ein volles Rennwochenende zu bestreiten ist etwas ganz anderes."

Rossi fügt hinzu: "Heute ging es nicht darum, eine möglichst schnelle Zeit zu fahren. Vielleicht waren noch sieben oder acht Zehntel mehr drin. Es kam heute vor allem darauf an, so viel wie möglich zu lernen, sich an den Plan zu halten und den Ingenieuren ein klares und präzises Feedback zu geben, sowie keine Fehler zu machen. Das haben wir getan und ich denke, dass es geradezu optimal lief."

Heikki Kovalainen sagt zum Training: "Ein recht gewöhnlicher Freitag. Wir nahmen zu Beginn des zweiten Freien Trainings ein paar Veränderungen an der Abstimmung vor, die die Balance verbesserten und ich denke, dass wir heute unserem Ziel, weiter nach vorne zu kommen, ein Stück näher gekommen sind. Wie immer in dieser Saison wird der richtige Umgang mit den Reifen hier entscheidend sein, vor allem am Sonntag. Den Grad der Abnutzung bei beiden Reifenmischungen müssen wir denke ich noch verbessern. Doch wenn uns das gelingt, befinden wir uns denke ich in einer guten Verfassung für morgen und Sonntag."

Witali Petrow war bezüglich des Fahrverhaltens seines Caterham ein wenig ratlos: "Ich bin mit dem heutigen Tag recht zufrieden, auch wenn die Sessions für uns etwas merkwürdig waren. Heute Morgen fuhren wir alle Versuche mit den harten Reifen und konnten nicht wirklich die richtige Balance finden, um anzugreifen. Am Nachmittag konnten wir dann das Untersteuern beheben, das wir sowohl mit den weichen als auch mit den harten Reifen hatten. Plötzlich stellten wir aber fest, dass das Auto übersteuerte, was vorher nie der Fall gewesen war. Ich denke, mit diesem Problem haben einige Teams zu kämpfen und es ist nicht etwas, mit dem wir nach dem Bahrain-Rennen und dem Mugello-Test gerechnet haben. Doch heute Nacht werden wir daran arbeiten und ich bin mir sicher, dass wir für das dritte Freie Training und Qualifying eine Lösung finden werden."

Thierry Salvi, Ingenieur bei Caterhams Motorenpartner Renault, erklärt nach dem Training: "Trotz der Tatsache, dass Barcelona die Strecke ist, die jeder in der Formel 1 kennt, ist es immer noch eine gute Herausforderung für uns, hierhin fürs Rennen zurückzukehren. Wir haben hier im Februar zwei Wochen lang getestet, als die Wetterbedingungen jedoch natürlich kühler waren als jetzt. Das bedeutet, dass wir mit anderen Motoreneinstellungen fahren mussten, die heute gut funktionierten. Insgesamt haben wir bei den Motoren die Leistung gesehen, die wir erwartet hatten."

"Dies ist die erste Möglichkeit, die Daten von KERS auf einer Strecke zu vergleichen, da wir schon im Februar hier waren. Da wir KERS nun bei den ersten vier Rennen eingesetzt haben, sind wir näher dran, seine Leistung an einem Rennwochenende zu optimieren. Wir haben uns im Vorfeld dieses Wochenendes auf ein paar Bereiche konzentriert. Nach beiden Sessions heute und nach dem ersten Feedback der Fahrer bezüglich der Motoren können wir denke ich zufrieden mit dem heutigen Tag sein."

Mark Smith, Technischer Direktor: "Ich denke, dass wir heute einen guten Nutzen aus beiden Sessions ziehen konnten. Alexander Rossi bestritt sein erstes Freies Training und hat einen sehr guten Job gemacht. Er arbeitete sich durch ein Programm durch, das verschiedene Flügeleinstellungen beinhaltete und das uns zusätzliche Erkenntnisse zu unserem Test in Mugello letzte Woche lieferte. Am Nachmittag übernahm Heikki wieder sein Auto und konzentrierte sich mit Witali zusammen auf Reifen-Tests, im Speziellen darauf, wie stark die weiche und die harte Mischung abbauen. Der Zeitenuntschied zwischen den beiden Mischungen ist enorm, was für eine interessante Strategie im Qualifying sorgen wird. Am Sonntag wird es für die Piloten außerdem darauf ankommen, so gut wie möglich auf den Reifenverschleiß zu achten."