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Button wundert sich über McLarens Formschwankungen

Jenson Button gibt zu, dass er sein Team derzeit nicht einschätzen kann und macht in der Formel 1 derzeit nur einen Gewinner aus

(Motorsport-Total.com) - Zu Saisonbeginn sah McLaren wie das dominierende Team aus, und wenn man die Qualifying-Bilanz ansieht, dann macht die Truppe nach wie vor einen starken Eindruck. Doch abgesehen vom Sieg in Melbourne wirkte McLaren in den Rennen nie dominant. In Sepang schien noch das Wetter dafür verantwortlich, doch vor allem in Bahrain hatten Lewis Hamilton und Jenson Button mit enormem Reifenverschleiß zu kämpfen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button fehlt in der aktuellen Formel 1 der Durchblick

In Barcelona möchte McLaren diese Abwärtsbewegung endlich stoppen - eine neue Nase, die höher, flacher und an der Unterseite völlig anders geformt ist, soll das Team von Martin Whitmarsh, das eigentlich für seine effiziente Entwicklungsarbeit bekannt ist, wieder auf Kurs bringen. Button hat währenddessen noch Mühe, sich einen Reim auf die absteigende Formkurve seines Teams zu machen.

"Ich denke, dass wir ein sehr gutes Auto haben", meint der Brite. "Wir haben beim ersten Rennen und auch in Schanghai bewiesen, dass wir sehr schnell sind - ich würde aber nicht sagen, dass wir das schnellste Auto haben." Button verweist auf den Tiefpunkt in Bahrain: "Wir hatten nicht das perfekte Wochenende, aber wir waren grundsätzlich nicht schnell."

Button ortet bei allen Teams Unverständnis

Beim Wüstenrennen machten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen den Sieg untereinander aus - McLaren patzte bei den Boxenstopps, doch auch mit einer makellosen Leistung der Boxencrew hätte man gegen die Konkurrenz kein Land gesehen. "Lotus und Red Bull waren eine Sekunde schneller als wir", gibt sich Button verblüfft. "Und ich weiß nicht warum. Auch sonst versteht niemand in der Formel 1, warum sich ständig alles ändert."

Der McLaren-Pilot kann sicher nicht vorstellen, dass das Kräfteverhältnis in Bahrain repräsentativ war: "Ich glaube nicht, dass sie ein Auto haben, das eine Sekunde schneller ist als unseres. Ich denke, dass es vom Kurs abhängt, und ich denke auch, dass die Bedingungen einen recht großen Unterschied machen. Ich weiß, dass wir immer über die Reifen sprechen, aber die Bedingungen beeinflussen sehr stark, ob die Reifen auf einem speziellen Auto funktionieren oder nicht."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Spanien


Button will sich nicht festlegen, welches Team derzeit im Besitz des besten Autos ist. "Es ist sehr schwer zu verstehen, wer gerade schnell ist. Man würde sagen, dass es in Melbourne und China wir und Mercedes waren und beim letzten Rennen Lotus und Red Bull. Da man ja sagt, dass man nur so gut wie sein letztes Rennen ist, müsste man sagen, dass der Lotus und der Red Bull die Autos sind, die es zu schlagen gilt."

Sind die Reifen schuld?

Der Weltmeister 2009 gibt zu, dass er noch nie so eine unberechenbare Saison erlebt hat wie dieses Jahr: "ich war noch nie in der Situation, wo so viele Teams auf unterschiedlichen Strecken um den Sieg kämpfen - ich würde daher sagen, dass unser Auto im Vergleich zur Konkurrenz nicht herausragt."

Vor allem die Reifen geben seinem Team derzeit Rätsel auf: "Unser Auto ist aerodynamisch stark und auch mechanisch ist es nicht so schlecht, aber manchmal scheint es nicht zu passen - und damit meine ich die vier Dinger, die den Kurs berühren." Ihm ist aber bewusst, dass der derzeitige Katzenhammer in Woking nicht nur auf das Auto zurückzuführen ist. "Wir hatten bisher nicht die glücklichste Saison - entweder durch meine Fehler oder die des Teams", spielt er auf seine Kollision in Sepang mit Narain Karthikeyan und die Fehler der Boxencrew an.

"Manchmal scheint es nicht zu passen - und damit meine ich die vier Dinger, die den Kurs berühren." Jenson Button

Obwohl derzeit kein Team mit der Situation wirklich glücklich ist, sieht Button einen klaren Gewinner: den Zuschauer. "All das ist schwer zu verstehen, aber es ist großartig für den Sport und großartig für die Fans. Für uns als Team ist es aber wirklich schwer zu verstehen, warum es an einem Wochenende klappt und an einem anderen nicht."