• 05.04.2012 15:31

Sauber reist "mit gutem Gefühl" nach China

Der zweite Platz von Malaysia macht Mut: Das Sauber-Team reist mir großer Zuversicht nach China - Kamui Kobayashi mit Sondertraining in Japan

(Motorsport-Total.com) - Beflügelt von den eigenen guten Leistungen in den ersten beiden Läufen zur Formel-1-WM 2012 und erfrischt von einer kurzen Pause bricht das Sauber-Team zum nächsten Doppeleinsatz auf. Am 15. April steht der Große Preis von China auf dem Programm, am 22. April folgt das Rennen in Bahrain. 30 WM-Punkte hat die Schweizer Mannschaft nach zwei von 20 Läufen auf dem Konto und liegt damit derzeit auf dem vierten Platz der Konstrukteurswertung. Kamui Kobayashi, Sechster in Australien, hat die Enttäuschung seines Ausfalls in Malaysia verdaut und will wieder angreifen. Sergio Perez wurde nach seinem zweiten Platz in Sepang in seiner Heimat Mexiko gefeiert.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez und das Sauber-Team setzen weiterhin auf einen Aufwärtstrend

Aus diesem Grund freut sich der Sauber-Pilot schon sehr auf seinen nächsten Formel-1-Auftritt: "Die kurze Pause nach dem Rennen in Malaysia habe ich genossen, obwohl, vor allem zu Beginn, in Mexiko eine Menge los war. Der Empfang in Guadalajara war absolut großartig, und es war sehr schön, meine Familie und meine Freunde zuhause zu sehen", berichtet der junge Mexikaner.

"Ich konzentriere mich aber vor allem auf weitere Verbesserungen und habe mein Trainingsprogramm fortgesetzt. Wir müssen alle die Füße auf dem Boden behalten und hart arbeiten", meint Perez und fügt hinzu: "Unser Auto kann konkurrenzfähig sein, und wir müssen das Beste aus ihm herausholen." Auf dem Shanghai International Circuit sei dies allerdings keine einfache Aufgabe, erklärt Perez.

"Im vergangenen Jahr lief mein Rennen in Schanghai zunächst gut, aber dann hatte ich gegen Ende leider Kontakt mit anderen Autos und wurde bestraft", sagt der Formel-1-Pilot. "Die schnellen Kurven der Strecke sollten unserem Auto liegen. Ich mag besonders die erste Kurve, sie ist lang und ziemlich schwierig." Die lange Gegengerade werde Sauber hingegen wohl vor eine Herausforderung stellen.

In Hinwil überwiegt jedoch die Zuversicht, auch Kobayashi hat "ein gutes Gefühl" vor China. "Ich mochte die Strecke in der Nähe von Schanghai von Anfang an. Die Hochgeschwindigkeitskurven sind für mich ein Genuss, und unserem Auto sollten sie auch liegen. Im vergangenen Jahr hat das Rennen unheimlich Spaß gemacht, und ich konnte vom 13. Startplatz aus einen Punkt holen", sagt der Japaner.

Fitte Fahrer sind in Schanghai gefordert

"Die Asphalttemperaturen dürften niedriger sein als zuletzt in Malaysia. Ich rechne eher mit Werten wie beim Auftaktrennen in Melbourne. Auch das sollte günstig für uns und für die Reifen sein, aber genau wissen wir das natürlich erst, wenn wir vor Ort sind. Auf jeden Fall gehe ich das Rennen positiv an, und nach der kurzen Pause darf man gespannt sein, welche Autos sich wie verändert haben."

"Persönlich habe ich die freien Tage für Extra-Trainingseinheiten mit unserem Physiotherapeuten Joseph Leberer in Japan genutzt", erläutert Kobayashi. Auf dem Shanghai International Circuit ist eine gute Fitness nämlich das A und O, wie Giampaolo Dall'Ara, leitender Ingenieur an der Rennstrecke, festhält. Der chinesische Kurs fordert den Piloten und ihren Autos im Rennen wirklich alles ab.

"Auch das sollte günstig für uns und für die Reifen sein." Kamui Kobayashi

Es handle sich um eine sehr anspruchsvolle Bahn, meint Dall'Ara. "Die Besonderheiten sind Streckenabschnitte, in denen seitliche Fliehkräfte gemeinsam wirken mit hoher Bremsbelastung oder hoher Traktion. Dafür braucht man eine hohe Bremsstabilität und eine gute Balance. Die Geraden, insbesondere die eine sehr lange, haben wesentlichen Einfluss auf die Rundenzeiten."

"Geringfügige Modifizierungen" beim Sauber-Team

"Dort braucht man den Speed für eine gute Qualifikation und im Rennen zum Überholen", erklärt Dall'Ara und merkt an: "Wir werden mit der weichen und der mittleren Reifenmischung ausgestattet. Normalerweise ist die Lebensdauer der Reifen kein Problem, aber weil auf der Strecke nicht oft gefahren wird, kann man es zu Wochenend-Beginn dennoch mit hoher Abnutzung zu tun bekommen."

"In der Hitze von Malaysia hatten wir Schwierigkeiten mit dem Reifenabbau. Das sollte in China weniger ein Thema sein." Der Asphalt sei glatt und es gebe auch weniger schnelle Kurven, in denen allzu hohe Fliekräfte wirken würden. Interessant ist vielmehr das Wetter: "Im April kann es leicht regnen", sagt Dall'Ara. "Zwar eher weniger dramatisch als in Sepang, aber einkalkulieren muss man es."

"Im April kann es leicht regnen." Giampaolo Dall'Ara

Insgesamt präsentiert sich das Sauber-Team in Schanghai fast in unveränderter Form: "Das Auto wird einige geringfügige Modifikationen gegenüber dem Einsatz in Malaysia haben", meint Dall'Ara. "Ich bin zuversichtlich, dass wir im Rennen sehr konkurrenzfähig sein können." Zuletzt hatte Sauber in Malaysia insgesamt 18 Punkte auf einen Schlag geholt - und damit mehr als McLaren oder Red Bull.