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  • 14.04.2012 11:56

  • von Felix Matthey

Red Bull mit nur einem Auto in den Top-Ten

Mark Webber startet in Schanghai von Platz sechs, Sebastian Vettel gar nur von Rang elf - bei Red Bull macht sich Enttäuschung breit

(Motorsport-Total.com) - Manch einer mag seinen Augen nicht getraut haben: Im Qualifying in Schanghai schied Weltmeister Sebastian Vettel schon nach dem zweiten Durchgang auf Platz 11 aus und muss im morgigen Rennen der Spitze vom Mittelfeld aus hinterherjagen. Etwas besser lief es für seinen Teamkollegen bei Red Bull, Mark Webber. Der Australier startet von Platz sechs und profitierte dabei noch von einer Strafe Lewis Hamiltons, der aufgrund eines Getriebewechsels von Position zwei auf Position sieben nach hinten strafversetzt wurde.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Für Sebastian Vettel war heute bereits nach Qualifying 2 Schluss

"Der zweite Durchgang war nicht schlecht, doch im dritten Teil habe ich die Runde nicht wie gewünscht hinbekommen" erklärt Mark Webber nach der Qualifikation in Schanghai. "Eine Vielzahl an Faktoren sind dafür verantwortlich, wie gut eine Rundenzeit auf weichen Reifen wird. Doch ich wäre gerne eine Reihe weiter vorne gelandet. Die Runde von 1:35,7 in Q2 war gut, doch in Q3 habe ich meiner Meinung nach vielleicht etwas zu viel gewollt. Das ist enttäuschend. Wir wissen, dass wir fürs Rennen über ein gutes Auto verfügen, also wird es morgen interessant sein, zu sehen, wie es funktionieren wird. Alle Fahrer liegen recht dicht beisammen und wir werden unser Bestes geben."

Sebastian Vettel zeigte sich zwar ganz zufrieden mit seinen Rundenzeiten in Qualifying 2, sie waren laut des Heppenheimers aber schlichtweg zu langsam um in Q3 zu kommen. Dennoch: "Morgen erwartet uns ein langes Rennen und das Auto fühlte sich gut an. Im Rennen sollten wir deshalb morgen besser aussehen. Wir waren einfach nicht schnell genug und das müssen wir akzeptieren. Morgen starten wir von Platz elf und werden schauen, was wir von da aus erreichen können."

Horner: "Top-Ten haben hier eine ganz andere Aussagekraft"

Teamchef Christian Horner gibt nach dem Qualifying zu Protokoll: "Insgesamt ein enttäuschendes Qualifying. Nachdem wir auf den harten Reifen schnell und konkurrenzfähig waren, ist es wirklich schade, dass Sebastian es ganz knapp nicht in Q3 geschafft hat. Mark war in Q2 am schnellsten, konnte das dann aber nicht in Q3 umsetzen, also starten wir letztendlich morgen nach Lewis' Strafe von Platz sechs und elf. So sahen unsere Erwartungen nicht aus. Doch hier haben die Top-Ten eine ganz andere Aussagekraft, was für ein spannendes Rennen sorgen könnte."

Cyril Dumont von Red Bulls Motorenpartner Renault erklärt: "Natürlich ist das heute enttäuschend. In Q2 ging es sehr eng zu, elf Autos lagen innerhalb von drei Zehntelsekunden. Leider war Sebastian nur Elfter und konnte nicht am Q3 teilnehmen, wobei ihm nur fünf Zehntel fehlten. Das ist enttäuschend. Ich glaube auch, dass es für Mark frustrierend ist, der in Q3 nicht seine Rundenzeit aus Q2 wiederholen konnte. Vor uns sind beide Mercedes, die im Rennen nicht immer die schnellsten sind. Deshalb können wir für morgen trotz alle dem auf ein gutes Rennen hoffen, da dort für gewöhnlich unsere Stärke liegt."


Fotos: Großer Preis von China, Samstag


Gary Anderson: "Mark Webber hat einen besseren Job gemacht"

Eine unabhängige Einschätzung liefert Gary Anderson, früher Technischer Direktor in der Formel 1 und heute technischer Experte beim britischen Fernsehsender 'BBC'. Für ihn ist es ganz logisch, dass Autos mit unterschiedlichen Set-Ups - wie in diesem Fall Vettel und Webber - auch in der Startaufstellung auf unterschiedlichen Plätzen stehen. "Immer wenn zwei Autos mit unterschiedlichen Einstellungen fahren, dann ist eines immer besser als das andere", erklärt Anderson.

"Red-Bull-Designer Adrian Newey hat auch nur ein Gehirn und man muss heute einfach sagen, dass Mark Webber einen besseren Job gemacht hat. Wenn ich Vettel wäre, würde ich morgen mit demselben Set-Up fahren wie Webber. Dieses Rennen wird interessant: Es macht nicht so einen großen Unterschied, ob man zwei, drei oder vier Stopps macht. Letztes Jahr kam der Sieger drei Mal an die Box und morgen werden wir meiner Meinung nach alle Arten von Strategien sehen."