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Red Bull: Rückkehr zum Ort, wo alles begann

2009 feierte Red Bull in Schanghai den ersten Sieg in der Teamgeschichte - 2012 möchte das Team nach einem mäßigen Saisonauftakt zu alter Stärke zurückfinden

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Grand Prix von Australien in Melbourne hoffte man im Lager des Weltmeisters noch, dass die Schwäche beim Saisonauftakt ein Ausrutscher war und man aufgrund fehlender Tests den RB8 noch nicht verstanden hat. In Malaysia wusste man dann aber endgültig: Red Bull hat ein Problem. Auch wenn das Team meint, man habe im Vergleich zu Australien große Fortschritte erzielt.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Vettel hofft nach dem punktelosen Rennen in Sepang auf ein Erfolgserlebnis

Vor allem im Qualifying leidet der RB8 mit wenig Sprit an den Balanceproblemen: die Front und das Heck harmonieren noch nicht. Man darf gespannt sein, ob Adrian Newey die dreiwöchige Pause nutzen konnte, um den Red-Bull-Boliden wieder auf Touren zu bringen. Grundsätzlich ist der Shanghai International Circuit ein guter Boden für das österreichische Team mit Sitz in Milton Keynes, denn dort feierte man 2009 durch Sebastian Vettel den ersten Sieg in der Teamgeschichte. Mark Webber als Zweiter machte den Erfolg perfekt.

Vettels Sternstunde

"Ich hatte dort schon ein paar gute Rennen in der Vergangenheit", erinnert sich Vettel. "Wir erreichten 2009 ein gutes Resultat, als wir den ersten Sieg für das Team einfuhren. Das gilt auch für 2011, als wir Zweiter wurden. Hoffentlich erreichen wir auch dieses Jahr ein gutes Ergebnis und nehmen einige Punkte mit."

Der Kurs fällt laut dem 24-Jährigen vor allem durch seine enorme Größe auf: "Die breite Strecke lässt genügend Raum für Überholmanöver, und es gibt sehr große Auslaufzonen. Sogar in den sonst oft so engen Boxen hat man in Schanghai viel Platz."

Webbers Aufholjagd 2011

Auch Webber hat gute Erinnerungen an den Kurs in Schanghai: "Auf dieser Strecke lief es in der Vergangenheit gut für mich. Ich laufe zwar noch meinem ersten Sieg hinterher, aber ich hatte einige Podestplätze, die mir in Erinnerungen geblieben sind - vor allem der beim Regenrennen 2009 und mein dritter Platz von Platz 18 in der Startaufstellung."

Dieses Jahr geht der "Aussie" mit viel Selbstvertrauen in das Wochenende. Kein Wunder, konnte er doch entgegen dem Trend aus dem Vorjahr seinen Teamkollegen bei den ersten zwei Saison-Qualifyings hinter sich lassen. Webber kommt mit dem RB8 trotz der Probleme deutlich besser zurecht als mit dem weltmeisterlichen Vorgänger, was am Verbot des abgasangeblasenen Diffusor liegt.

Chinas verrückte Fans

"Ich rechne dieses Jahr mit einem aufregenden Rennen", sagt der Routinier. "Ich werde mich aber vor allem um eine deutlich bessere Startposition bemühen. Grundsätzlich ist es dort sehr kühl, also ganz anders als in Malaysia."

"Es wird interessant sein, wie sich die lange Gerade auf das Leistungsvermögen der unterschiedlichen Teams in Sachen Topspeed auswirken wird", spielt er auf die niedrige Höchstgeschwindigkeit des RB8 an. "Die restliche Strecke ist flüssig, und das genieße ich sehr."

"Am besten gefällt, dass die Strecke sehr abwechslungsreich ist. Es gibt schnelle und langsame Kurven - die Gerade eignet sich hervorragend für Überholmanöver", fasst er die positiven Aspekte der Rennstrecke zusammen. Doch auch abseits dessen fühlt er sich in China wohl: "Die Fans sind sehr wild. Sie treffen uns auf dem Flughafen, sie sind beim Hotel, sie folgen uns zur Rennstrecke. Sie sind sehr hartnäckig und ziemlich einzigartig."