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  • 21.04.2012 15:11

  • von Roman Wittemeier

Red Bull: Die Arbeit zahlt sich aus

Große Freude über die Pole von Sebastian Vettel - Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Das war überraschend" - Helmut Marko: "Rennpace ist sehr gut"

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel hat zum großen Befreiungsschlag ausgeholt. Der amtierende Champion meldete sich nach drei schwierigen Rennwochenenden zu Beginn der Saison im Qualifying von Bahrain eindrucksvoll zurück. Der Heppenheimer holte sich am Samstag in Manama seine erste Pole-Position des Jahres. Teamkollege Mark Webber rundete das gute Ergebnis von Red Bull mit Platz drei ab. "Ein tolles Teamergebnis", jubelt Teamchef Christian Horner auf 'Sky Sports F1'.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Der Finger zeigt die Position an: Sebastian Vettel ist wieder an der Spitze

"Es ist der verdiente Lohn für die harte Arbeit, auch die Arbeit aller in Milton Keynes. Wir haben unzählige Stunden investiert", sagt Horner. "Man muss sich nur mal anschauen, wann die Autos zum Wiegen gebracht wurden. Da waren wir dreieinhalb Stunden später dran als alle anderen. Das zeigt, wie viele Stunden wir investieren und wie entschlossen alle sind, wieder nach vorne zu kommen. Die Piloten haben dies heute zurückgezahlt. Wir haben eine tolle Ausgangslage für das morgige Rennen."

"Diese Strecke liegt uns eigentlich gar nicht. Von den ersten vier Schauplätzen des Jahres hätten wir gerade hier am wenigsten damit gerechnet, auf die Pole fahren zu können", meint der Red-Bull-Teamchef. "Natürlich war die Pole überraschend. Sebastian war fast in Q1 draußen, auch in Q2 war es eng - und dann steht er in Q3 plötzlich ganz vorne. Mark war in allen drei Durchgängen gut dabei. McLaren und Mercedes sind hier enorm stark."

Vettel fühlte sich im RB8 endlich wohler. Erstmals in diesem Jahr setzte er sich in der Zeitenjagd gegen Webber durch. "Es ging heute sehr eng zu. Die beiden treiben sich gegenseitig an. Sie haben schon das ganze Wochenende ihre Bestzeiten immer wieder gegenseitig nach unten gedrückt. Es ist toll, dass wir erstmals in diesem Jahr wieder beide Fahrer in der Pressekonferenz erleben durften. Wir sind wieder vorne. Hoffentlich können wir dieses Ergebnis morgen in ein schönes Rennen umsetzen", so Horner.

"Wir sind jetzt dort, wo wir immer hinwollten. Unsere Rennpace ist sicherlich auch sehr gut. Wir können optimistisch in das Rennen gehen", sagt Red-Bull-Motorsportchef Hemlut Marko bei 'RTL'. In der komfortablen Lage von 2011 sei man allerdings nicht. "Nicht ganz so, denn das Qualifying lief nicht ganz nach unseren Vorstellungen. Wir mussten in Q1 einen zweiten Reifensatz verwenden, im zweiten Durchgang hatte Seastian einen massiven Fehler. Dort mussten wir auch noch einmal hinausfahren, aber dann im dritten Durchgang hat alles geklappt."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Bahrain


"Sebastian hat einen Satz von den härteren Reifen mehr angefahren. Der hat aber nur eine schnelle Runde drauf. Ich glaube nicht, dass dies ein entscheidender Nachteil sein wird", meint der Österreicher mit Blick auf das Rennen am Sonntag. "Nachdem wir nur sehr schwierig berechnen können, wie der Verschleiß sein wird, würde ich mit drei Stopps rechnen - wenn es gut läuft, dann mit zwei." Pirelli geht davon aus, dass alle Piloten mindestens dreimal stoppen werden.

"Sebastian hat das nötige Selbstvertrauen und das Auto ist nun mehr in seine Richtung. Man muss aber auch sagen, dass er eine fehlerfreie Runde hingelegt hat. Das war ihm in den bisherigen Qualifyings nicht gelungen. Es passt jetzt wieder alles zusammen", freut sich Marko. "Die WM ist offen. Ich glaube, dass wir jetzt ein Paket haben, mit dem wir absolut vorne mitsprechen können." Bei Red Bull hofft man, dass am Sonntag der erste Saisonsieg folgen wird.

"Ich glaube, dass wir bisher nicht das volle Potenzial des Autos abrufen konnten. Wir verstehen jetzt aber viel mehr. Die doppelte Strategie in China war für uns sehr wichtig. Wir haben für Mugello ein volles Programm. Ich hoffe, dass wir dann in Barcelona mit einigen Updates wieder ein Auto haben wie im Vorjahr, das in allen Bereichen einfach spitze ist", blickt Marko auf die weiteren Schritte des Weltmeisterteams. Es geht voran bei Red Bull.

In Schanghai waren Vettel und Webber mit unterschiedlichen Auspuffvarianten gefahren, in Bahrain fahren beide mit der neuesten Version. "Adrian Newey wollte das so", berichtet Horner auf 'Sky Sports F1'. "Er wollte durch den Einsatz der zwei Varianten lernen. Er brauchte diese Informationen, um eine klare Linie festzulegen. Zu jenem Zeitpunkt machte dieser zweigleisige Einsatz auch bezüglich der Vorlieben der Fahrer durchaus Sinn."

Die Daten, die am vergangenen Wochenende in China gespeichert worden waren, lagen schnell zur Auswertung in der Firma in Milton Keynes. Dort machten sich Newey und seine Kollegen darüber her. "Die gewonnenen Erkenntnisse waren sehr wichtig. Sie haben uns geholfen, hier nun wieder mit der normalen Variante vernünftig antreten zu können", sagt Horner. "Adrian arbeitet enorm viel. Auch heute hat er uns im Qualifying von der Firma aus unterstützt."