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  • 11.04.2012 18:00

Nach Fehlstart: "Kung-Fu-Vettel" will ersten Saisonsieg

2012 steht für Sebastian Vettel bisher unter keinem guten Stern, aber in Schanghai will er dies ändern - Rolle in einem Martial-Arts-Film eines Sponsors

(Motorsport-Total.com/SID) - "Kung-Fu-Vettel" will zurückschlagen: Nach dem sportlichen Fehlstart und der moralisch zweifelhaften "Stinkefinger-Affäre" plant Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel für Schanghai das Comeback im Titelrennen und hat sich darauf ganz speziell vorbereitet. Für Sponsor Infiniti schlüpfte er in China in eine ganz neue Rolle und drehte mit Martial-Arts-Star Celina Wade den Kurzfilm "Kung Fu Vettel - Drive of the Dragon".

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel und Celina Wade

Sebastian Vettel bei den Dreharbeiten mit Martial-Arts-Star Celina Wade

Kampfeslustig hatte sich der Red-Bull-Pilot schon zuvor geäußert: "Wir haben noch 18 Rennen vor uns und werden alles unternehmen, um unsere Titel zu verteidigen", so Vettel. "Ich habe volles Vertrauen ins Team, das Auto und mich selbst. Wir haben viel zu tun, aber wenn wir als Team zusammenhalten, können wir alles erreichen."

Erstmaliger Kontakt mit Martial-Arts-Film

Besonders, wenn er jetzt auch auf Erfahrungen mit fernöstlicher Kampfkunst zurückgreifen kann: "Es war das erste Mal, dass ich in einem Martial-Arts-Film mitgewirkt habe, und es hat großen Spaß gemacht", sagt Vettel über den Streifen, der im Mai veröffentlicht werden soll.

"Es war etwas völlig Neues, und ich liebe neue Herausforderungen. Man braucht Balance, Kontrolle und Technik, um im Kung Fu gut zu sein", erklärt der Formel-1-Champion, der nach der Kung-Fu-Einheit mit der in Hongkong geborenen Schauspielerin und Sängerin noch ein paar schnelle Runden im Auto drehte: "Am Sonntag werde ich auf der Strecke sicher auf meine üblichen Techniken vertrauen."

Ob das ausreicht, um ausgerechnet im "Reich der Mitte" wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden, scheint angesichts der jüngeren Vergangenheit aber fraglich. Bei keinem Rennen holte Vettel in seinen beiden Weltmeister-Jahren insgesamt so wenig Punkte wie in Schanghai. Doch Hoffnungen setzt Vettel auf die diesmal dreiwöchige Pause seit dem letzten Rennen in Malaysia.


Fotos: Vettel dreht Martial-Arts-Film


Zum einen hat sein Team in den drei Wochen hart gearbeitet, zum anderen ist der Ärger über den von ihm als "Gurke" und "Idiot" verunglimpften Inder Narain Karthikeyan verraucht, die Diskussion über seine Reaktion abgeebbt. Und so müht sich Vettel wieder um Gelassenheit - die 17 Zähler Rückstand auf den führenden Fernando Alonso in der WM-Wertung beunruhigen ihn noch nicht: "Ich gebe zu, dass die ersten zwei Rennen nicht gerade perfekt waren - aber so schlecht waren sie auch wieder nicht. Wir haben bewiesen, dass wir mit den stärksten Teams mithalten können, und das ist sehr wichtig."

Konkurrenz schläft nicht

Was Vettel beunruhigen müsste, ist jedoch die Stärke der McLaren in den ersten beiden Rennen. Lewis Hamilton und Jenson Button hatten offensichtlich das schnellste Auto, die beiden Doppelsiege im Qualifying drückten dies deutlicher aus die Rennergebnisse. "Dass wir die kompletten ersten Startreihen nur zu einem Sieg umgemünzt haben, ist schade", erklärt Teamchef Martin Whitmarsh, "aber alle im Team sind extrem angestachelt durch die Schnelligkeit, die wir ganz offensichtlich haben." Zudem haben der zweimalige Sieger Hamilton und Button drei der letzten vier Schanghai-Rennen gewonnen. Whitmarsh ist sich jedoch auch sicher, "dass die Rivalen in den letzten drei Wochen nicht geschlafen haben".

Das gilt auch für Mercedes. Im Qualifying waren die Silberpfeile in dieser Saison bisher stark, im Rennen dafür umso erfolgloser. "Punkte gibt es nur im Rennen", meint Sportchef Norbert Haug angesichts von nur einem mickrigen Zähler auf der Habenseite. Seit Malaysia habe sein Team aber "vor allem den bisher schwierigen Umgang mit den Reifen analysiert. China wird zeigen, welche Fortschritte wir hier gemacht haben."

Nico Rosberg hat an Schanghai "gute Erinnerungen": 2010 holte er als Dritter einen von fünf Podestplätzen, im Vorjahr 14 seiner bisher 61 Führungsrunden in der Formel 1. "Ich mag den Kurs sehr", sagt der 2012 noch punktelose Rosberg. "Die ersten beiden Rennen verliefen für mich nicht nach Plan, also beginnt die Saison für mich erst in China richtig."