Lopez: Top-Budget durch neuen Titelsponsor?

Genii-Boss und Teambesitzer Gerard Lopez bestätigt das Ende des Sponsoringdeals mit der Lotus-Gruppe und erklärt, warum dies kein Nachteil sein muss

(Motorsport-Total.com) - Wie 'Motorsport-Total.com' enthüllte, zieht sich Lotus nach wenigen Monaten als offizieller Namensgeber des Teams aus Enstone aus der Formel 1 als Sponsor zurück. Der Automobil-Hersteller, der kürzlich vom malaysischen Proton-Konzern an das aus dem gleichen Land stammende DRB-Hicom-Konglomerat verkauft wurde, einigte sich mit Teambesitzer Genii darauf, den Sponsoringvertrag zu kündigen und auch die Anteilsoption über 50 Prozent zurückzugeben. Das Team wird aber weiterhin unter dem Namen Lotus an den Start gehen.

Titel-Bild zur News: Gerard Lopez

Genii-Boss Gerard Lopez sieht den Lotus-Ausstieg nicht als Problem

Das bestätigt nun auch Genii-Boss Gerard Lopez gegenüber 'Autosport': "Der Sponsoringvertrag und das Engagement von Lotus wurden gekündigt. Die Lotus-Gruppe hat nun keine Option, sich in die Formel 1 einzukaufen - diese Option haben wir übernommen. Dennoch freuen wir uns, den Namen Lotus weiterhin zu verwenden, da wir der Meinung sind, dass es sich in der Formel 1 um einen guten Namen handelt."

Genug Platz für einen Titelsponsor

Damit verweist der Luxemburger auf die glorreiche Geschichte der Marke Lotus in der Königsklasse des Motorsport (siehe Formel-1-Datenbank) - mit Jim Clark, Jochen Rindt, Emerson Fittipaldi, Mario Andretti, Nigel Mansell und Ayrton Senna fuhren einige der legendärsten Piloten der Motorsport-Geschichte für den einstigen Rennstall des verwegenen Konstrukteurs Colin Chapman. Die aktuelle Lackierung des Lotus E20 ist eine Reminiszenz an das langjährige schwarz-goldene Design des Zigarettensponsors.


Fotos: Lotus, Großer Preis von Malaysia


Lopez sieht die Trennung von der Lotus-Gruppe, die über ein Jahr lang vor Gericht dafür kämpfte, das Team aus Enstone sponsern zu dürfen, positiv. "Als wir dieses Jahr den Namen von Lotus Renault in Lotus änderten, da öffnete uns das die Tür zu einem Titelsponsor", spielt er darauf an, dass Lotus seit 2012 nicht mehr als Titelsponsor auftritt, sondern als Namensgeber.

Lopez verweist auf erfolgreiche Sponsoringdeals

"Wenn man also in Betracht zieht, dass wir mit Unilever (mit den Marken Clear und Rexona, Anm.) wahrscheinlich für den größten Sponsoringvertrag des Jahres in der Formel 1 gesorgt haben und wir Microsoft an Bord holten, was großartige Neuigkeiten sind, denn dieses Marke war noch nie in der Formel 1, dann haben wir viel Platz für ein Sponsoring", erklärt Lopez. "Wenn wir jetzt einen Titelsponsor verpflichten, dann ist unsere Cash-Flow-Situation besser denn je in der Geschichte des Teams."

Freilich hofft die luxemburgische Investmentfirma Genii Capital, die das Team zur Gänze besitzt, dass man die durch das Lotus-Aus klaffende Lücke im Budget mit weiteren Sponsoren auffüllen kann, gleichzeitig sieht man die aktuelle Lage aber gelassen. "Wir finanzierten das Team im Vorjahr und im Jahr davor mit dem Betrag, der noch fehlte. Wenn wir das weiterhin tun müssen, dann werden wir das machen", so Lopez.

In der letzten Zeit wurde Lopez auch immer wieder mit der Übernahme der Lotus-Gruppe in Verbindung gebracht. Ob dies nach wie vor ein Thema ist, weiß er laut eigenen Angaben derzeit nicht, "denn wir wissen wirklich nicht, was der neue Besitzer damit vorhat."