• 13.04.2012 12:18

  • von Fabian Hust

Ferrari warnt: Es gibt keinen magischen Knopf

Nach dem Freien Training fährt Ferrari nach dem Sieg in Malaysia wieder dort, wo das Paket aus Auto und Fahrer im Moment einzuordnen ist

(Motorsport-Total.com) - Nach dem überraschenden Sieg von Fernando Alonso in Sepang kehrt das Ferrari-Team beim Großen Preis von China in Schanghai wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Unter trockenen Bedingungen belegte Fernando Alonso am Freitagnachmittag mit 1,343 Sekunden Rückstand den zehnten Rang.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Alonso macht sich wenig Hoffnungen, erneut zu überraschen

Teamkollege Felipe Massa lag mit 2,320 Sekunden Rückstand abgeschlagen auf der 17. Position. Das Team probierte einige neue Teile aus, welche die Leistung des Autos verbessern sollen. Dabei kam am Heckflügel auch gelbe FloViz-Farbe zum Einsatz, um Luftströmungen sichtbar zu machen.

"Das war ein normaler Freitag", so Alonso. "Wir konzentrierten uns im 1. Freien Training hauptsächlich auf die Bewertung neuer aerodynamischer Teile und im 2. Freien Training auf die üblichen Reifentests. Wie immer versuchten wir herausarbeiten, welches die schnellste Mischung für das Qualifying ist, und welchen wir am ehesten auf einem Longrun verwenden wollen."

"Felipe und ich teilten uns die Arbeit auf der Strecke auf, und nun liegt es am Nachmittag an den Ingenieuren, die Analyse der Daten durchzuführen und die besten Entscheidungen für den morgigen Tag zu treffen, sowohl in Bezug auf die Updates, welche wir für das Rennen mitgebracht haben, als auch in Bezug auf das, was wir über die Reifen gelernt haben."

"Am Vormittag regnete es, und das hat unser Programm etwas ausgebremst. Aber gleichzeitig haben wir es geschafft, es in der zweiten Einheit abzuschließen. Uns mangelt es definitiv ein wenig an Leistung, wir werden versuchen, für morgen noch etwas zu finden und die Balance des Autos zu verbessern, besonders in Bezug auf die Haftung. Es gibt eine Menge zu tun, wenn wir ein gutes Qualifying haben wollen."

"Man kann den heutigen Tag definitiv nicht als fantastisch bezeichnen", so Massa. "Heute Vormittag war die Strecke etwas feucht, dies bedeutete, dass wir nicht in der Lage waren, so viel zu fahren, wie wir dies gerne gemacht hätten, während die Strecke am Nachmittag abtrocknete und wir es schafften, uns durch unser übliches Freitagsprogramm zu arbeiten."

"Als ich mich auf den weichen Reifen auf meinem ersten Versuch befand, flog Glock in der ersten Kurve von der Strecke ab, und ich war gezwungen, wieder an die Box zu kommen. Dies bedeutete, dass ich nicht in der Lage war, das Maximum aus diesem Reifensatz zu holen und meine Zeit bedeutend zu verbessern."

"Ich bin mir sicher, dass sie deutlich schneller gewesen wäre als jene Zeit, welche ich schlussendlich gefahren bin. Das ärgert mich etwas, denn ich habe es nicht geschafft, die weichen Reifen so zu verwenden, wie ich das hätte machen sollen. Am Ende der Einheit fuhren wir mit viel Benzin an Bord, um die Balance des Autos zu verbessern."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von China, Freitag


"Wir haben hier ein paar Updates für den F2012 mitgebracht, welche in Bezug auf die Leistung im Vergleich zu den ersten beiden Rennen eine Verbesserung darstellen sollten", so Chefingenieur Pat Fry. "Die ersten Bewertungen, die wir nach diesen drei Stunden Freien Trainings vornehmen konnten, sind positiv. Aber es ist klar, dass wir heute Nachmittag und heute Abend Stunden an Arbeit vor uns liegen haben, um eine intensive Analyse abzuschließen."

"Auf der anderen Seite können wir die Tatsache nicht ignorieren, dass die Charakteristiken dieser Strecke weniger zu unserem Auto zu passen scheinen als Malaysia. Wenn man diese zwei Faktoren in Betracht zieht, so erwarte ich in Bezug auf unsere Positionen in der Startaufstellung nichts Neues. Im Moment liegen unsere realistischen Erwartungen irgendwo zwischen dem siebten und zwölften Rang, so wie das auch in Sepang der Fall war."

"Wir müssen jedoch im Hinterkopf behalten, dass alle sehr eng beieinander liegen, es benötigt also nur die kleinste Sache - einen Fehler, eine nicht perfekte Runde -, um zu einer beträchtlichen Positionsveränderung zu führen, entweder nach vorn oder nach hinten."

"An jene, welche mich fragen, wann wir einen Ferrari um die Pole-Position kämpfen sehen, kann ich nur antworten, dass es keinen magischen Knopf gibt, den wir drücken können, um die Situation schlagartig zu verbessern. Wir müssen auf verschiedenen Gebieten Druck machen, das geht bei der Aerodynamik los, welche in der heutigen Formel 1 immer noch der entscheidende Faktor ist, während wir nicht unsere Arbeitsmethoden verbessern dürfen, um kurzfristig Ergebnisse zu erzielen, aber vor allem langfristig."