• 25.04.2012 17:03

Die Fankurve diskutiert: Wenn die Reifen Schicksal spielen

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(Motorsport-Total.com) - Haben Sie sich schon einmal gefragt, was in der Formel 1 über Sieg und Niederlage entscheidet? Ist es der Fahrer, die Aerodynamik oder vielleicht der Motor? Nach dem Großen Preis von Bahrain kam zumindest Michael Schumacher (Mercedes) zu dem Schluss, dass es die Reifen sind. Der Rekord-Weltmeister sparte nach dem vierten Saisonrennen der Formel 1 nicht mit Kritik an den Pirelli-Pneus.

Titel-Bild zur News: Die Pirelli-Reifen für die Formel-1-Saison 2012

Alles eine Frage des richtigen Reifens? Spielen die Pneus eine zu große Rolle?

"Man darf sich die Frage stellen, ob die Reifen eine so wichtige Rolle spielen sollten, oder ob man nicht lieber Reifen haben sollte, die jedem erlauben, gleichmäßig seine Leistung abzurufen. Teilweise fahren wir mit 60 oder 70 Prozent durch die Kurven. Sobald du ein bisschen schneller fährst, fliegen die Reifen von der Felge. Du musst unter dem Limit des Autos fahren, um die Reifen zu erhalten."

Das sind die Worte von Silberpfeil-Pilot Schumacher, die Pirelli-Motorsport-Direktor Paul Hembery natürlich nicht unkommentiert stehen lassen kann. Der Brite entgegnet dem Deutschen: "Bisher war die Saison doch fantastisch. Wir hatten vier unterschiedliche Sieger und vier unterschiedliche WM-Spitzenreiter. Der Wettbewerb war nie enger." Und ja, dies sei auch auf die Reifen zurückzuführen.

"Jeder hat bei den Reifen exakt die gleichen Möglichkeiten und Herausforderung. Es liegt an den Teams, das Beste daraus zu machen", sagt Hembery. Dies gelingt nicht immer. In China fuhr Nico Rosberg (Mercedes) bei kühlen Temperaturen noch zum Sieg, in der Hitze von Bahrain war sein W03-Auto plötzlich kein Podestkandidat mehr. Und McLaren stürzte in der Wüste noch viel weiter ab.

Mercedes-Sportchef Norbert Haug bringt es auf den Punkt, wenn er sagt, dass die Reifen in der aktuellen Formel-1-Saison "eine erhebliche Rolle" spielen. Das Rennjahr wisse aber zu begeistern, denn die Rennen seien "sehr gut" und man habe einen "tollen Wettbewerb", meint Haug und fügt hinzu: "Dazu trägt die Reifengeneration, an der man durchaus auch Kritik üben kann, eben bei."

Liegt es also nur an den Reifen, dass sich ein Fahrer-Team-Gespann an der einen Strecke in bestechender Form präsentiert, an einer anderen Strecke aber scheinbar in den Tiefen des Formel-1-Mittelfeldes versinkt? Ist der Reifen wirklich das Zünglein an der Waage, wenn die Piloten in Qualifikation und Rennen um Zehntel kämpfen? Dürfen die Reifen eine solche Rolle spielen?