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Caterham: Nächster Stopp Bahrain

Witali Petrow kehrt an die Stätte seines Formel-1-Debüts zurück - Heikki Kovalainen erwartet angesichts der Bedingungen viele Setup-Tüfteleien

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Caterham-Pilot Witali Petrow beim Grand Prix von China am Sonntag um ein Haar in derselben Runde wie Sieger Nico Rosberg ins Ziel gekommen wäre, planen der Russe, Teamkollege Heikki Kovalainen und das gesamte Team rund um Tony Fernandes am kommenden Wochenende in Bahrain den nächsten Schritt.

Titel-Bild zur News:

Witali Petrow wurde in Schanghai erst kurz vor Schluss überrundet

Anders als beim bisher letzten Formel-1-Gastspiel zum Auftakt der Saison 2010 wird diesmal wieder die 5,412 Kilometer lange Variante gefahren, wie sie in den Jahren 2004 bis 2009 verwendet wurde. "Die Strecke in Bahrain stellt uns vor verschiedene Herausforderungen", weiß Caterham-Technikchef Mark Smith. "Dadurch, dass der Kurs in der Wüste liegt, ist die Streckenoberfläche zu Beginn einer Session oft sehr sandig." Dies bedeutet, dass sich die Grip-Verhältnisse im Verlauf des Wochenendes stetig verbessern, je weniger Sand und mehr Gummi auf der Bahn liegen.

Ein weiterer Knackpunkt sind die im Golfstaat oft hohen Außentemperaturen. "Es wird auch diesmal wieder sehr heiß und trocken sein", ist Smith überzeugt und spricht einen weiteren wichtigen Faktor in puncto Setup-Arbeit an: "Die Tatsache, dass die Windrichtung sehr schnell drehen kann, zwingt uns zu einer genauen Abwägung der Getriebeübersetzung, erst Recht, da wir in diesem Jahr erstmals mit KERS und DRS dort antreten."

Auch den Bremsen wird auf dem 5,412 Kilometer langen Wüstenkurs alles abverlangt. "Es wird darauf ankommen, die richtige Balance zwischen Temperatur und Verschleiß zu finden ohne dabei zu viel Gesamtperformance einzubüßen", so der Caterham-Technikchef. Neben dem Bremsverhalten ist die Traktion aus den engen Kurven heraus ein entscheidender Faktor im Hinblick auf eine gute Rundenzeit.

Petrow kehrt an den Orts des Debüts zurück

Für Petrow markiert der vierte WM-Lauf des Jahres die Rückkehr an den Ort seines ersten Formel-1-Starts. "Im Jahr 2010 gab ich in Bahrain mein Debüt. Aus diesem Grund hat die Strecke einen besonderen Platz in meinem Herzen", so der Russe, der seine Grand-Prix-Karriere im Renault-Team begann, bevor er zur laufenden Saison bei Caterham andockte.

"Aus fahrerischer Sicht ist es sein recht technischer Kurs, auf dem eine gute Balance gefragt ist, um den Scheitelpunkt der Kurven optimal zu treffen", sagt Petrow und bezieht sich damit vor allem auf den letzten Sektor: "Dort kann man sehr viel Zeit verlieren, wenn man die Linie nicht genau trifft."

"Die Strecke einen besonderen Platz in meinem Herzen." Witali Petrow

Durch die Problematik des Wüstensands erwartet der Caterham-Pilot, dass in Q1 am Samstag zunächst das große Pokern angesagt sein wird. "Es wird interessant sein zu sehen, wie lange jeder wartet, bevor er das erste Mal auf die Strecke geht. Die Bahn wird mit jeder Runde schneller, was eine richtige Strategie schon im Qualifying umso wichtiger macht."

Kovalainen erwartet intensive Setup-Arbeit

Für Kovalainen ist der aus der Feder von Hermann Tilke stammende Kurs vor den Toren von Manama "eine weitere der modernen Strecken". Wirklich herausfordernde Kurven gibt es in Bahrain nach Ansicht des Finnen nicht. "Du kannst fast überall die Randsteine gut in die Linie einbeziehen, da sie das Auto nicht aus der Spur werfen."

Angesichts der zu erwartenden hohen Temperaturen sieht Kovalainen für die beiden Freien Trainings am Freitag "viel Abstimmungsarbeit im Bereich der Bremsen" auf sich und die Caterham-Mechaniker zukommen. "Wir müssen sicherstellen, dass wir so gut vorbereitet wie möglich ins Qualifying und in das Rennen gehen", so der Finne.

Für Kovalainen wird es der fünfte Bahrain-Auftritt. Sein bisher bestes Ergebnis ist Rang fünf im Jahr 2008 für McLaren. In diesem Jahr wäre er mit einer Top-10-Platzierung mehr als glücklich, würde diese doch den ersten WM-Punkt für Caterham bedeuten.

Pirelli bringt in Bahrain wie schon in Australien und China die Soft- und Medium-Mischung an die Strecke. "Das bedeutet hoffentlich, dass wir von den bisherigen Erfahrungen Gebrauch machen können, auch wenn wir es diesmal mit anderen äußeren Bedingungen zu tun haben werden", so Technikchef Smith.