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  • 28.04.2012 12:55

  • von Felix Matthey

Bahrain plant Bewerbung für Olympische Spiele

Nach der diesjährigen Ausgabe des Bahrain GP plant das Land im Persischen Golf die Bewerbung um eine weitere Großveranstaltung

(Motorsport-Total.com) - Der zurückliegende Grand Prix in Bahrain sorgte für viel Gesprächsstoff, wobei das Renngeschehen in den Hintergrund rückte. Vor allem die Unruhen im Land, die Demonstrationen, die vielerorts im Wüstenstaat stattfanden, ließen aufhorchen. Nachdem das Rennen 2011 aus genau diesen Gründen abgesagt worden war, kehrte die Formel 1 dieses Jahr nach Bahrain zurück. Von den meisten Teams und Verantwortlichen wurde die politische Lage schlichtweg ignoriert.

Titel-Bild zur News: Formel-1-, Bahrain- und FIA-Flagge

Der Wüstenstaat Bahrain ist seit 2004 Austragungsort eines Formel-1-Rennens

Wenngleich nur rund 27.000 Zuschauer den Weg an die Rennstrecke fanden, beschrieben die Veranstalter das Wochenende als Erfolg und planen bereits die Bewerbung für eine weitere sportliche Großveranstaltung: Die Olympischen Spiele. "Warum nicht? Wir werden uns darum bemühen", sagt Rajaa Yousif Al Zayani, verantwortlich für strategische Planung beim Ministerium für Infrastruktur von Bahrain, gegenüber 'emirates247.com'.

Offenbar sieht die Ministerin die in ihren Augen erfolgreiche Durchführung des Formel-1-Grand-Prix als Beweis dafür an, dass Bahrain der Austragung von weiteren Großveranstaltungen gewachsen ist. "Während des Formel-1-Rennens habe ich die ganze Zeit die Daumen gedrückt", so Al Zayani weiter. "Und als es dann zu Ende war, haben mir all meine Freunde gratuliert. Es war so, als hätte ich einen Universitäts-Abschluss erhalten."

Zukünftig möchte man laut Al Zayani vor allem die Infrastruktur des Landes im Persischen Golf verbessern um eben Planungen von Veranstaltungen wie den Olympischen Spiele Wirklichkeit werden lassen zu können. Zudem soll der Tourismus gefördert werden. Al Zayani: "Dieses Jahr haben wir uns speziell auf die Kultur und unsere Bräuche konzentriert. Und wir entwickeln Manama zu unserer kulturellen Hauptstadt. Das ist für uns eine große Entwicklung. Wir wollen weitere Veranstaltungen abhalten und hoffen, weitere Touristen nach Bahrain zu holen. Ich glaube an unser Potenzial. Bahrainis sind einfache, warmherzige und gastfreundliche Leute."

Menschenrechtler: Proteste werden anhalten

"Ich denke, es wird sogar noch schwieriger für die Formel 1." Christoper L. Avery (Business & Human Rights Ressource)

Menschenrechtler haben hingegen ein anderes Bild von der Entwicklung im Land. "Die Strategie, zu sagen, dass die Bahrainis keine Kritik an der Austragung des Formel-1-Rennens üben, haben Formel-1-Verantwortliche und die Veranstalter sehr erfolgreiche angewendet", kritisiert etwa Sanjeev Bery von Amnesty International. "Es ist eine Sache, die Veranstaltung durchzuführen, aber eine andere, zu behaupten, dass die Regierung keine Menschenrechtsverletzungen begangen hat, denn Beweise dafür liegen vor."

Christoper L. Avery von der Organisation 'Business & Human Rights Ressource' glaubt, dass die Unruhen auch bei künftigen Formel-1-Rennen anhalten werden: "Wenn die Formel 1 auch künftig in Bahrain fahren und sich die Lage der Menschenrechte nicht ändern sollte, dann werden die Unruhen mit Sicherheit anhalten. Ich denke, es wird sogar noch schwieriger für die Formel 1."

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