• 18.03.2012 12:05

  • von Stefan Ziegler

Williams: Der Eindruck ist gut, das Ergebnis nicht

Das britische Williams-Team verbuchte im ersten Formel-1-Rennen des Jahres einen Doppelausfall, zieht aber viel Zuversicht aus der Fahrzeugleistung

(Motorsport-Total.com) - Es sah alles sehr vielversprechend aus, doch in der Schlussphase ging vieles schief: Bruno Senna wurde ein weiteres Mal in einen Zwischenfall verwickelt, der ihn letztendlich das Rennen kostete, Pastor Maldonado setzte seinen FW34 noch in die Mauer - in der letzten Runde. Und das eigentlich ohne Not, denn Maldonado befand sich direkt hinter Fernando Alonso (Ferrari) und auf Kurs zu Platz sechs.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Bruno Senna und Williams waren gut in Form, agierten aber ziemlich glücklos

Deshalb kommt Williams-Betriebsdirektor Mark Gillan nicht umhin, das Wochenende auch als einen Rückschlag zu werten. "Das Endresultat war enttäuschend für das Team, doch wir sind sehr zufrieden mit der Gesamtleistung des FW34. Wir verzeichneten sowohl im Qualifying als auch im Rennen eine klare Steigerung", meint Gillan. Ausgehend davon wolle man sich schon im zweiten Lauf steigern.

Keine Punkte für das Traditionsteam

"Wir werden uns zusammensetzen und zusehen, in Malaysia eine starke Leistung abzuliefern", kündigt Gillan an. Eine solche hatte Maldonado schon in Australien gezeigt, aber eben nur bis zur bereits angesprochenen letzten Runde. "Leider verlor ich das Heck des Autos, als ich Alonso unter Druck setzte. Ich konnte nichts mehr machen", berichtet Maldonado von seinem Abflug in Melbourne.

Generell habe er ein gutes Gefühl, was die Saison 2012 anbelange. "Das Auto machte heute einen guten Eindruck. Unser Tempo war gut und konstant. Und bis zu meinem Ausrutscher in der letzten Runde sahen wir auch konkurrenzfähig aus. Das ist sehr wichtig", findet Maldonado, letztendlich als 13. gewertet. Senna wurde - trotz seines Ausfalls - noch als 16. klassiert, blieb aber ebenfalls punktelos.

"Das Auto machte heute einen guten Eindruck." Pastor Maldonado

"Ich hatte einen großartigen Start", sagt Senna. "Ich versuchte, in der ersten Kurve die Außenlinie zu nehmen. Ich spürte, wie mich jemand traf. Danach musste ich einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen, was meine Aufgabe noch schwieriger machte. Mein Rennen sah dann wieder besser aus, doch ich geriet mit Massa aneinander. Das Glück war heute einfach nicht auf unserer Seite."


Fotos: Williams, Großer Preis von Australien


Trotz allem: Melbourne macht Williams Mut

"So ist das aber im Motorsport. Jetzt schauen wir einfach, dass wir in Malaysia Wiedergutmachung betreiben", meint Senna. Darauf ist auch Williams' Motorenpartner Renault erpicht. "Das Paket von Williams und Renault erwies sich an diesem Wochenende als konkurrenzfähig", sagt Laurent Debout aus der Sportabteilung des französischen Unternehmens. Er schöpfe viel Zuversicht aus dem Tempo.

"Das unterstreicht die harte Arbeit, die wir seit dem Vertragsbeginn im vergangenen Jahr geleistet haben. Pastor hatte ein klasse Wochenende - bis zur letzten Runde. Schade, dass er keine Punkte holen konnte, die unsere gute Form belegt hätten", meint Debout. Über Senna, der gleich in zwei Unfälle verwickelt wurde, sagt Debout: "Bruno hatte viel Pech." Daher auch das vorzeitige Aus.

"Die Leistung an diesem Wochenende war ermutigend." Laurent Debout

"Letztendlich mussten wir die Entscheidung treffen, das Auto abzustellen. Trümmerteile vom Unfall mit Massa waren in die Seitenkästen gesaugt worden und die Wassertemperatur stieg an2, erklärt Debout. "Der Motor muss in Malaysia nochmals eingesetzt werden, deshalb wollten wir mögliche Schäden vermeiden. Jetzt freuen wir uns auf Sepang. Die Leistung an diesem Wochenende war ermutigend."