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Warum Caterham der FOTA treu bleibt

Caterham-Teamchef Tony Fernandes glaubt, dass die FOTA auch mit sieben Teams Sinn hat, und erklärt, in welche Richtung sich die Formel 1 entwickeln sollte

(Motorsport-Total.com) - Die Teamorganisation FOTA wurde im Vorjahr durch den Ausstieg von Ferrari, Red Bull, Sauber und Toro Rosso enorm geschwächt. HRT ist schon seit Anfang des Vorjahres kein Mitglied mehr. Doch obwohl Caterham-Teamchef Tony Fernandes als kritischer Geist im Fahrerlager gilt und mit der nunmehrigen Lotus-Truppe aus Enstone, die ebenfalls der FOTA angehört, lange im Clinch war, ist sein Team nach wie vor aktives Mitglied. Das Auseinanderbrechen der FOTA war vor allem auf die unterschiedlichen Interessen der unterschiedlichen Teams zurückzuführen - das Ressourcen-Restriktions-Abkommen RRA wurde schließlich zum Stolperstein.

Titel-Bild zur News: Tony Fernandez

Tony Fernandes denkt nicht über einen Ausstieg aus der FOTA nach

Doch Fernandes glaubt weiterhin an die FOTA: "Ich bin nicht sicher, ob man sagen kann, dass jeder dem anderen misstraut. Sportlich gesehen werden die Teams immer die Interpretationen der Regeln in Frage stellen, wenn es so aussieht, als hätte ein anderes Team einen Vorteil gefunden - das ist Teil des Sports. Auf einer übergeordneten Ebene repräsentiert die FOTA aber nach wie vor acht (sic) Teams aus allen Bereichen der Startaufstellung - und wir spielen in allen Bereichen, mit denen sich die Gruppe beschäftigt, eine aktive Rolle."

Ex-HRT-Teamchef Colin Kolles hatte kritisiert, die FOTA repräsentiere nicht die Interessen der kleinen, finanzschwächeren Teams - für Fernandes ist die Kostensenkung hingegen der Grund, warum er nicht über einen Austritt nachdenkt. "Die persönlichen Probleme, die wir haben, werden im FOTA-Rahmen beiseite gelegt - und das ist einfach gute Geschäftspraxis", sagt er gegenüber 'Formula1.com'. "Ich möchte sehen, dass der Sport seine Kosten reduziert. Die Teams sollten profitabel werden, und es sollte mehr wirtschaftlich denkende Menschen im Fahrerlager geben, die dafür sorgen, dass der Sport seine Energien in die richtigen Bereiche steckt."

Fernandes kritisiert wie in der Vergangenheit Ex-Renault-Teamchef Flavio Briatore, dass die Technik in der Formel 1 eine viel zu wichtige Rolle spielt und man stattdessen die Show verbessern sollte, damit der Zuschauer auf seine Kosten kommt. "Wir brauchen Petrol-Heads, damit sie sich um das Ingenieurswesen in der Formel 1 kümmern, aber wir brauchen auch Vermarkter - Leute, die verstehen, dass es sich um eine Show handelt, die sich in den Kopf eines Fans hineindenken können und Entscheidungen vorantreiben, damit die Fans profitieren und nicht die Ingenieure und die Teams."

Ein erster Schritt in die richtige Richtung wäre laut dem Malaysier ein klares Reglement ohne Grauzonen, um Situationen wie die aktuellen Streits um F-Schacht und Motormappings zu verhindern. "Es darf keine Missverständnisse geben, was erlaubt ist und was nicht", fordert Fernandes. "Die Regeln müssen Schwarz auf Weiß dargelegt werden, damit wir die Diskussionen über das technische Reglement endlich beenden können, denn sie tragen nichts zur Verbesserung der Show bei."