• 18.03.2012 10:30

  • von Fabian Hust

Toro Rosso punktet mit Lokalmatador Ricciardo

Das Heimrennen in Melbourne erwies sich für Formel-1-Neuling Ricciardo gleich als gutes Pflaster - Teamkollege Vergne verpasst WM-Zähler

(Motorsport-Total.com) - Toro Rosso erlebte einen turbulenten Start in die Formel-1-Saison 2012, in der sich Daniel Ricciardo bei seinem Formel-1-Debüt gleich zwei Punkte sichern konnte. Teamkollege Jean-Eric Vergne probierte in der Schlussphase des Rennens etwas zu viel, was ihn den zehnten Rang kostete. Er musste sich schlussendlich mit Position elf zufrieden geben.

Titel-Bild zur News: Jean-Eric Vergne

Jean-Eric Vergne kostete ein Ausrutscher eine Platzierung in den Punkten

"Ich weiß wirklich nicht, was in der letzten Runde passiert ist", so Ricciardo. "Ich sah die blauen Flaggen und vor mir jede Menge Autos. Ich war mir sicher, dass ich wegen des Chaos' zumindest eine Position gutmachen kann. Ich hatte etwas Glück, dass ich in der Gruppe der Letzte war, denn ich hatte ein klares Bild davon, wie die Autos vor mir abfliegen."

"Dann hatte ich die Möglichkeit, Jean-Eric zu attackieren. Er verteidigte sich in die 13. Kurve hinein und ich dachte, dass ich zurückschlagen kann, was ich tat. Das brachte mich auf den neunten Platz. Die letzten paar Runden waren verrückt und ich machte wie verrückt Druck. Am Start wurde ich durch den Unfall überrascht und im Moment verstehe ich nicht, wie es passierte, oder wem man die Schuld geben kann."

"Die linke Frontpartie stieß ich recht heftig an einem Williams an, und ich musste an die Box kommen, um mir die Nase wechseln zu lassen. Danach musste ich mit einer leichten Beschädigung das Rennen fortsetzen. Es ist gut, als Neunter ins Ziel gekommen zu sein, aber ich denke, dass ich hätte besser sein können, denn das Auto war sehr schnell trotz der Beschädigung, welche ich das gesamte Rennen mitschleppen musste. Sie führte dazu, dass das Auto auf eine Seite zog."

"Es fiel mir nicht leicht, mich wieder aufzurappeln, aber ich gab nie auf, machte die ganze Zeit über Druck. Ich bin extrem glücklich und es ist großartig, hier in meiner Heimat Australien meine ersten Formel-1-Punkte zu holen."

"Ich bekam einen guten Start hin und war ein paar Plätze nach vorn gekommen", so Vergne. "Aber dann berührte mich Webber hinten rechts und ich bin geradeaus gefahren, verlor eine Menge Zeit. Danach war es kompliziert, da ich hinter Autos festhing, die ich nicht überholen konnte, selbst wenn diese beträchtlich langsamer waren als ich."

"Als ich versuchte, di Resta zu überholen, leistete ich mir einen kleinen Fehler, bremste einen Tick zu spät, und bin in das Kiesbett gerutscht. Selbst auf schmutzen Reifen fuhr ich sehr schnelle Zeiten. Es ist einfach schade, dass ich am Ende zu viel Druck machte und zu viel Zeit verlor."

"Das ist Rennsport - ich habe an meinem ersten Formel-1-Wochenende eine Menge gelernt und es sind immer noch 19 Rennen, in denen ich Punkte holen kann. Das Auto scheint gut zu funktionieren und wir waren das gesamte Wochenende über konkurrenzfähig. Ich freue mich aus diesem Grund, in ein paar Tagen wieder in Malaysia auf die Strecke zu gehen."

"Nachdem wir von den Plätzen zehn und elf ins Rennen gestartet sind, mag es ziemlich gewöhnlich sein, als Neunter und Elfter ins Ziel zu kommen", so Teamchef Franz Tost. "Aber es war alles andere als ein normales Rennen. Das war ein aufregendes Spektakel, mit dem wir in die Saison gestartet sind."

"Unglücklicherweise war Daniel in der ersten Runde unverschuldet in eine Kollision verwickelt, was dazu führte, dass er sofort an die Box kommen musste, um sich eine neue Nase abzuholen. Das hat ihn an das Ende des Feldes zurückfallen lassen. Danach musste er mit einem Auto fahren, das nie richtig gepasst hat, nachdem es bei der Kollision beschädigt wurde."

"Jean-Eric wurde durch das Durcheinander in der ersten Runde ebenfalls ausgebremst und fiel auf den 16. Rang zurück. Er fand dann seinen Weg zurück in die Top 10. Aber nach der halben Distanz verlor er Plätze, als er kurz neben die Strecke kam.


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Australien, Sonntag


"Das Safety-Car hat ganz gut für uns gearbeitet und beide Fahrer schafften es, an di Resta vorbeizukommen. Im letzten Teil des dritten Sektors versuchte Jean-Eric auf der letzten Runde etwas zu viel, was ihn den zehnten Platz kostete. Angesichts dessen, was ihm in der ersten Runde passierte, ist der neunte Platz beim Heimrennen für Daniel das Beste, das wir uns erhoffen konnten."

"Beide Fahrer leisteten das gesamte Wochenende über gute Arbeit, gewannen Tag für Tag an Erfahrung hinzu. Die Leistung des Autos war während den drei Tagen sehr gut und ich denke, dass wir uns auf ein weiteres starkes Rennen in Malaysia in sieben Tagen freuen können, und natürlich auf eine gute Saison."