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  • 17.03.2012 14:46

  • von Roman Wittemeier

Nürburgring: Schwere Vorwürfe gegen Ex-Betreiber

Juristische Aufarbeitung am Nürburgring: Ex-Ringbetreiber Kai Richter soll angeblich 16 Millionen Euro unterschlagen haben - Staatanwaltschaft ermittelt

(Motorsport-Total.com) - Am Nürburgring steht die Aufarbeitung der Vorgänge, die mit dem gigantischen Ausbau und dem Betrieb der Anlage in Zusammenhang stehen, noch am Anfang. Und doch sind bereits einige Meilensteine erreicht worden. Zunächst hatte die zuständige Staatsanwaltschaft Koblenz kürzlich Anklage gegen sechs ehemalige Verantwortliche (darunter Ex-Nürburgring-Chef Walter Kafitz) erhoben, nun geraten die bisherigen Betreiber immer mehr ins Fadenkreuz der Justiz.

Titel-Bild zur News: Nürburgring

Akte Nürburgring: Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Koblenz dauern an

Ende Februar hatte das 'Handelsblatt' bereits gemeldet, dass gegen den Geschäftsmann Kai Richter erhebliche Vorwürfe im Raum stünden. Die Zeitung berichtete, dass der Düsseldorfer rund acht Millionen Euro zweckentfremdet haben soll. Nun wurden diese Vorwürfe ausgeweitet. Recherchen des Rundfnksenders 'SWR' haben ergeben, dass Richter sogar 16 Millionen Euro veruntreut haben soll.

Richter hatte zuletzt gemeinsam mit Jörg Lindner die Fäden der Nürburgring Automotive GmbH (NAG) in der Hand gehalten. Anfang Februar hatte das Land als Mehrheitseigener diese beiden jedoch kurzerhand vor die Tür gesetzt. Lindner und Richter haben angekündigt, auf eine Fortsetzung des Vertrages zu klagen, das Land will hingegen eine außergerichtliche Einigung erzielen. Dabei geht es um die vorzeitige Beendigung des Pachtverhältnisses.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Koblenz dauern an. Gut möglich, dass auch Richter irgendwann vor dem Richter stehen wird. Wie der 'SWR' berichtet, hat der Düsseldorfer Geschäftsmann einen Teil der angeblich unterschlagenen 16 Millionen Euro womöglich in andere Projekte seines Unternehmens Mediinvest gesteckt. Es heißt, dass gewisse Beträge nach Österreich umgeleitet worden seien.