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  • 27.03.2012 14:33

Nach Funk-Missverständnis: Aussprache mit Vettel

Christian Horner hat vor, mit Sebastian Vettel über das Funk-Missverständnis in Sepang zu sprechen - Simulator-Arbeit bei Red Bull und McLaren

(Motorsport-Total.com/SID) - Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel wird sich nach seiner Weigerung, das Rennen in Malaysia vorzeitig aufzugeben, vor seinem Team Red Bull erklären müssen. "Wir werden darüber sprechen", meint Teamchef Christian Horner laut 'Bild'-Zeitung und kündigt für diese Woche eine Aussprache im Werk in Milton Keynes an.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel wollte das Rennen in Sepang offenbar nicht unfair aufgeben

Vettel hatte sich demnach trotz aussichtsloser Position kurz vor dem Ende des Rennens geweigert, wie von Renningenieur Guillaume Rocquelin mehrmals gefordert, abzubrechen. Im Falle des Ausscheidens hätte Red Bull beim nächsten Rennen in China straffrei das Getriebe wechseln dürfen, was sonst mit einer Rückversetzung um fünf Startplätze geahndet wird.

Im offiziellen Statement nach dem Rennen hatte Red Bull sowohl Horner als auch Vettel dahingehend zitiert, dass der Weltmeister die Aufforderung wegen des nicht funktionierenden Boxenfunks nicht gehört habe. Vettel hatte jedoch schon unmittelbar nach dem Rennen erklärt: "Man wollte wohl das Auto sparen, aber ich wollte die Zielflagge sehen. Ich hätte reinkommen sollen, aber ich habe gedacht, es gehört sich, zu Ende zu fahren, auch wenn das Auto den Geist aufgibt."

Schon im vergangenen Oktober hatte sich Vettel den Vorgaben seines Teams widersetzt und sich damit Ärger eingehandelt. Trotz klarer Führung war er in der letzten Runde ein Risiko eingegangen und die schnellste Rennrunde gefahren. "Er weiß, dass wir das nicht mögen", hatte Horner damals gesagt. "Wir haben unser Bestes getan, um ihn einzubremsen, aber wir konnten nichts machen. Wir hätten ihm eine Kuh in den Weg stellen sollen." Vettel habe sich entschuldigt, erklärte Horner kurz darauf und konstatierte, der Weltmeister sei eben "ein Vollblutrennfahrer".

Nach den beiden Übersee-Rennen in Australien und Malaysia, nach denen der Titelverteidiger nur an sechster Stelle der Fahrer-WM liegt, ist Vettel heute im Red-Bull-Werk in Milton Keynes angekommen, wo er nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' derzeit im Simulator testet. Doch nicht nur bei Red Bull wird für den WM-Kampf gerüstet: Auch der McLaren-Simulator in Woking befindet sich gerade in Betrieb, mit Testfahrer Gary Paffett am virtuellen Steuer.

Übrigens scheint das Vertrauen der deutschsprachigen Motorsport-Fans in Red Bull durch den nicht optimalen Saisonauftakt gesunken zu sein. Auf unsere Frage, ob das Weltmeister-Team 2012 erneut so stark sein wird wie 2011, antworten nur 23,25 Prozent mit "Ja", es sei ein Ausrutscher gewesen, während 76,75 Prozent glauben, dass Red Bull "höchstens noch zweite Kraft" ist. Insgesamt wurden im Rahmen der Umfrage rund 2.000 Stimmen abgegeben.


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Malaysia, Sonntag


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