Haug kann sich Frau in der Formel 1 vorstellen

Seit Giovanna Amati 1992 gab es keine Frau mehr in der Formel 1, aber Norbert Haug sieht keinen Grund, der gegen eine weibliche Grand-Prix-Pilotin spricht

(Motorsport-Total.com) - Seit Giovanna Amati 1992 dreimal ohne Erfolg versucht hat, sich auf Brabham für einen Grand Prix zu qualifizieren, gab es in der Formel 1 keine Frau mehr. Doch das muss laut Mercedes-Sportchef Norbert Haug nicht auf immer und ewig so bleiben, schließlich setzt seine Marke in der DTM schon heute auf Susie Wolff (ehemalige Stoddart), die Ehefrau von Williams-Großaktionär Toto Wolff.

Giovanna Amati, die Ex von Flavio Briatore, konnte 1992 nicht überzeugen

"Wir haben mit Susie Stoddart eine sehr kompetente Fahrerin in der DTM. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es in einigen Jahren auch eine Frau in der Formel 1 geben kann", so Haug bei einem Chat auf 'Bild.de'. Dass Frauen durchaus zu Motorsport auf höchstem Niveau in der Lage sind, beweisen US-Racing-Ladys wie Danica Patrick, Simona de Silvestro oder Pippa Mann, die in der NASCAR- beziehungsweise IndyCar-Serie gute Leistungen bringen.

Dass es derzeit keine Frau in der Formel 1 gibt, "liegt sicher auch daran, dass es die jungen Mädchen mit fünf oder sechs Jahren seltener auf die Kartstrecke treibt als die jungen Jungs", vermutet Haug. "Klar ist, dass nur jemand in die Formel 1 kommen kann, der diese Ausbildung zum Rennfahrer von der Pike an bis zur absoluten Konsequenz verfolgt - so wie es Michael Schumacher oder Sebastian Vettel und alle anderen erfolgreichen Piloten heute gemacht haben."

Die letzten Frauen, die einen Formel-1-Wagen getestet haben, waren 2002 Sarah Fisher (Demorunden auf McLaren), 2005 Katherine Legge (Minardi) und zuletzt im vergangenen August Maria de Villota (Renault). Neben de Villota käme in nächster Zeit theoretisch auch Sebastien Buemis Cousine Natacha Gachnang für einen baldigen Formel-1-Test in Frage. Als derzeit beste Frau im Motorsport gilt aber Gachnangs Schweizer Landsfrau de Silvestro.