Force India: Aufholjagd ab Barcelona?

Die ersten vier Rennen Schadensbegrenzung betreiben, dann nach dem Mugello-Test angreifen: So lautet die Devise des Force-India-Teams

(Motorsport-Total.com/Sky) - Mit neun WM-Punkten und dem sechsten Platz in der Konstrukteurs-Wertung liegt Force India nach zwei von 20 Grands Prix in der Formel-1-Saison 2012 eigentlich gut im Programm, doch nach den starken Wintertests hätten sich die Fahrer Nico Hülkenberg und Paul di Resta möglicherweise sogar ein bisschen mehr erwartet. Die erhoffte Steigerung könnte diesmal aber einfach ein bisschen später zünden.

Titel-Bild zur News: Robert Fernley

Robert Fernley glaubt, dass sich Force India ab Mugello steigern kann

"Wir sind vielleicht ein bisschen hinten, weil wir uns im Vorjahr mehr darauf konzentriert haben, einen sicheren sechsten Platz zu holen oder sogar Fünfter zu werden. Da haben wir ein bisschen Entwicklungszeit liegen gelassen", erklärt der stellvertretende Teamchef Robert Fernley gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Wir stehen jetzt ungefähr da, wo wir hingehören. Aber wenn wir nach den ersten vier Rennen nicht zu weit hinten liegen, hoffe ich, dass wir unser Programm stärken können."

Auch die Grands Prix in China (15. April) und Bahrain (22. April) könnten für Force India noch schwierig werden, doch in der Pipeline befindet sich schon ein laut Fernley "erhebliches" Update für den Mugello-Test von 1. bis 3. Mai: "Wir haben unseren Fahrern noch nicht ermöglicht, das Beste aus dem Auto herauszuholen. Die Fahrer tun ihr Bestes, um uns da durchzubringen, und wir müssen unseren Teil leisten, um ab Mugello wieder dran zu sein."

Ex-Force-India-Pilot Adrian Sutil ist sich nicht sicher, ob das so einfach wird: "Entweder waren wir Anfang des Jahres stark oder umgekehrt. So ist es dieses Jahr auch wieder - man muss mal abwarten", sagt er. "Aber ich glaube, dieses Jahr könnte es ein bisschen anders ausgehen, weil das ganze Mittelfeld einfach sehr eng zusammen ist, die Zeiten enger zusammen sind. Williams hat aufgeholt auf Toro Rosso. Es könnte schwierig werden für Force India."

Unangenehm ist für Force India, dass Mercedes (mit dem vom Potenzial her vermutlich schnelleren Auto) aufgrund des verpatzten Saisonauftakts derzeit nur auf dem neunten WM-Platz liegt und das indisch-britische Team wahrscheinlich früher oder später überholen wird. Gleichzeitig hat Sergio Perez in Malaysia 18 wichtige Punkte für Sauber geholt, sodass die Schweizer auf Platz vier momentan schon 21 Zähler Vorsprung haben.

Fernley gibt zu, dass ihm das "absolut" Kopfschmerzen bereitet. Den Kopf hängen lassen will er deswegen aber nicht: "Andererseits hatten wir vergangene Saison schon 26 Punkte Rückstand auf sie", erinnert er. "Ich hoffe, dass unsere Entwicklungsrate während der Saison besser wird. Wenn wir die ersten vier Rennen ohne allzu großen Rückstand überstehen, stehen die Chancen gut, dass wir das wieder aufholen können."


Fotos: Force India, Großer Preis von Malaysia, Sonntag