powered by Motorsport.com

Ferrari: Auch Ecclestone sieht schwarz

Bernie Ecclestone glaubt die Ursache für die Ferrari-Krise zu kennen und gibt Ratschläge - Keine Alternativen für das zweite Cockpit?

(Motorsport-Total.com) - Ferrari gibt unmittelbar vor dem Auftakt der 63. Formel-1-Saison Rätsel auf. Das von Firmengründer Enzo Ferrari ins Leben gerufene Team ist als einziges seit dem ersten Jahr der Weltmeisterschaft aktiv. In diesem Jahr jedoch ist es um die Laune rund um Luca di Montezemolo nicht zum Besten bestellt.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Bei Ferrari ist guter Rat teuer: Bernie Ecclestone und Fernando Alonso

Dass die Stimmung in Maranello zuletzt vor Beginn eines neuen Rennjahres derart im Keller war, liegt 20 Jahre zurück. Damals sahen Jean Alesi und Ivan Capelli bereits vor dem Saisonstart im südafrikanischen Kyalami schwarz und konnten im Verlauf der Saison mit dem ungeliebten F92A tatsächlich keinen Blumentopf gewinnen.

Ein ähnliches Desaster versucht die Mannschaft rund um Teamchef Stefano Domenicali in der bevorstehenden Saison zu vermeiden. Bernie Ecclestone ist der Ansicht, dass es nicht an den Bossen liegt, warum Ferrari derzeit schwer in die Gänge zu kommen scheint. "Ferraris Schwierigkeiten haben nichts mit der Teamführung zu tun", ist sich der 81-Jährige sicher.

"Die Probleme kommen eher von Technikerseite", so Ecclestone, der gegenüber 'Spiegel Online' sogleich einen Ratschlag in Richtung Maranello schickt: "Statt jemanden zu feuern, sollten sie lieber jemanden einkaufen: Adrian Newey." Die Scuderia hatte ihr Interesse am Star-Designer von Red Bull wiederholt kund getan. Zu ernsthaften Verhandlungen kam es jedoch nie, was nicht zuletzt daran liegt, dass Newey und dessen Ehefrau Marigold einem Umzug nach Italien nicht viel abgewinnen können.

Ungeachtet dessen steht für Ecclestone fest, dass die Ursache der aktuellen Ferrari-Probleme an der Aerodynamikfront zu suchen ist. Der F2012 präsentierte sich bei den winterlichen Testfahrten alles andere als in Raketenform und gibt den Piloten Fernando Alonso und Felipe Massa vor Beginn der neuen Saison Rätsel auf.

Dass es an den Fahrern liegt, warum die "Roten" anno 2012 bisher nicht in die Gänge kamen, glaubt Ecclestone nicht. Der Formel-1-Zampano hat jedenfalls keine realistische Cockpitbesetzung im Kopf, die Abhilfe schaffen könnte. "Ich glaube, dass es bei Ferrari eine Frage von Alternativen ist", sagt er und fügt fragend hinzu: "Wer von den verfügbaren Piloten ist besser als Massa?"

Zwar hat der 81-Jährige prinzipiell einen Namen auf der Liste. Dieser kommt jedoch aufgrund anderer Umstände nicht in Frage. "Ich bin sehr sicher, dass Robert Kubica heute schon im Ferrari sitzen würde, wenn er nicht vor einem Jahr den schrecklichen Rallye-Unfall gehabt hätte", so Ecclestone. Der Rennstall aus Maranello verfügte in der Tat über eine Option auf den Polen, bevor dessen Karriere vor etwas mehr als einem Jahr bei der Rallye Ronde di Andora in Italien aus den Fugen geriet. Ob Kubica jemals wieder in einen Rennwagen wird steigen können, bleibt abzuwarten.